| Olympische Spiele

Paris 2024: DLV-Team vor Olympia-Start zuversichtlich

© Jan Papenfuß
Deutschlands Leichtathleten fühlen sich bereit, wieder Medaillen zu gewinnen. Das Olympia-Aus von Zehnkämpfer Manuel Eitel sorgt für Herzschmerz und ist Warnung zugleich. Jörg Bügner, Vorstand Leistungssport, hofft auf "positive Ausreißer und etliche Finalplätze".
dpa / svs

Nach dem Corona-Schreck um Zehnkämpfer Manuel Eitel (SSV Ulm 1846) fühlt das deutsche Leichtathletik-Team mit dem niedergeschlagenen Kollegen und ist kurz vor seinem Olympia-Auftakt nochmal gewarnt. "Es zerbricht einem als Sportler das Herz. Ich habe eine Gänsehaut gehabt, weil ich so viel Glück hatte und rechtzeitig gesund geworden bin", sagte Sprinterin Gina Lückenkemper. Sie hatte im Vorfeld der Spiele selbst eine Corona-Infektion publik gemacht. Jetzt geht es ihr wieder "sehr gut". 

Eitel hatte kurz vor dem Start der Zehnkämpfer am Freitag seine Olympia-Teilnahme absagen müssen, was für ihn "einer der schlimmsten Tage meines Lebens" war. Einen Kontakt zu den Zehnkampfkollegen Leo Neugebauer (VfB Stuttgart) und Niklas Kaul (USC Mainz) gab es nicht. "Man hat fast selbst einen inneren Schmerz", sagte Dr. Jörg Bügner, Vorstand Leistungssport im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV). 

Bügner wies bei der Pressekonferenz im Deutschen Haus auf die Corona-Regeln hin. Im Flugzeug würden die Sportlerinnen und Sportler Maske tragen, die gewohnten Routinen aus der Corona-Zeit habe man aufleben lassen. Olympiasiegerin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz), die nach der EM mit Corona infiziert war, geht es schon länger wieder gut. 

Hoffnung auf "positive Ausreißer"

Die Leichtathletik-Wettbewerbe starten an diesem Donnerstag mit dem Gehen über 20 Kilometer. Im Stadion geht es am Freitag los. Bügner sieht nach der medaillenlosen WM im Vorjahr einen "kleinen Trendwechsel" nach der EM in diesem Jahr in Rom (Italien). "Ich hoffe, dass sich das verstetigt und dass wir sagen können, wir haben die Talsohle durchschritten und werden jetzt hier angreifen und Medaillen gewinnen", sagte Bügner.

Nach zwei "Top-Trainingseinheiten" fühlt sich Gina Lückenkemper nun bestens gerüstet für ihre dritten Spiele. Spannend werde besonders der Kampf um die Startplätze in der 4x100-Meter-Staffel. "Wir sind sechs Mädels, die alle gut drauf sind." Hochspringerin Christina Honsel (TV Wattenscheid 01) träumt vom gemeinsamen Finaleinzug mit Disziplinkollegin Imke Onnen (Hannover 96). Das Duo traut sich die 1,97 Meter zu, die für den direkten Finaleinzug gefordert sind, für beide wäre das Bestleistung.  

Die Weltjahresbesten Mihambo und Neugebauer sind die großen Medaillenhoffnungen, Speerwerfer Julian Weber zählt auch zu den Anwärtern auf Edelmetall. Bügner hofft zudem auf "etliche Finalplätze. Ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn wir viele positive Ausreißer feiern können", sagte er. Bei den Spielen vor drei Jahren in Tokio (Japan) hatte es Gold für Weitspringerin Mihambo sowie Silber durch Geher Jonathan Hilbert (LG Ohra Energie) und Diskuswerferin Kristin Pudenz (SC Potsdam) gegeben.

Mit Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa)

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