| Diamond League Stockholm

Imke Onnen und Robert Farken tanken Selbstvertrauen für die EM

© Gladys Chai von der Laage
Mit Einstellung ihrer Freiluft-Bestleistung und Platz zwei hinter Weltmeisterin Yaroslava Mahuchikh präsentierte sich Imke Onnen kurz vor dem Start der Europameisterschaften bei der Bauhaus-Gala in Stockholm in exzellenter Form. Auch Robert Farken und Henrik Janssen überzeugten mit Top-Resultaten. Vor Heimpublikum scheiterte Armand Duplantis knapp an einem erneuten Weltrekord.
Anna Fröhlich

Knapp fünf Jahre ist es her, seitdem Imke Onnen (Hannover 96) im Freien die 1,94 Meter-Marke übersprungen hatte. Bei der Bauhaus-Gala in Stockholm (Schweden) blieb am Sonntag nach einer fehlerfreien Serie bis zur Höhe von 1,94 Metern die Latte erst bei 1,97 Meter nicht mehr liegen, diese Höhe hätte bereits persönliche Bestleistung bedeutet. „Ich bin gerade so glücklich“, freute sich die Hannoveranerin später im Interview. „Es könnte nicht perfekter laufen.“ Ihre bisherige Saisonbestmarke von 1,94 Metern, welche sie im Januar in der Halle aufgestellt hatte, egalisierte sie. 

Damit musste sich Onnen im Gesamtresultat nur der Weltmeisterin Yaroslava Mahuchikh (Ukraine) geschlagen geben. Nach zuletzt verändertem Anlauf gewann die Ukrainerin bei ihrem Saisoneinstieg mit übersprungenen 2,00 Metern. Höhengleich mit Imke Onnen waren Iryna Gerashchenko (Ukraine) und die Hallen-Weltmeisterin Nicola Olyslagers (Australien), die sie aufgrund der fehlerfreien Versuche auf die Plätze drei und vier verdrängte. 

Henrik Janssen auf Platz vier

Mit der schwächsten Meldeleistung nach Stockholm angereist, arbeitete sich Henrik Janssen (SC Magdeburg) im Diskuswurf auf Platz vier vor. Mit 65,85 Metern blieb er damit zwar unter seiner frisch aufgestellten Bestleistung (67,43 Meter), behauptete sich aber in einem starken Feld rund um den Weltrekordler Mykolas Alekna (Litauen). Der Litauer holte mit 68,64 Metern den Sieg.

Matthew Denny (Australien; 66,75 m) schnappte dem Schweden Daniel Stahl (66,10 Meter) im letzten Versuch bei seinem Heimspiel den dritten Platz weg. Im Kugelstoßen der Frauen trennte die beiden ersten Plätze nur zwei Zentimeter: Hallen-Weltmeisterin Sarah Mitton (Kanada; 19,98 m) hatte das Nachsehen hinter Weltmeisterin Chase Jackson (USA), die mit 20 Metern bis auf drei Zentimeter an ihre Saisonbestmarke heranstieß.

Robert Farken mit weiterem Top-Resultat

Nach erfüllter Olympia-Norm beim Diamond-League-Meeting in Oslo präsentierte sich 1.500 Meter-Läufer Robert Farken (SC DHfK Leipzig) auch in Stockholm mit einer Zeit von 3:33.53 Minuten in konstant starker Form. „Ich bin genau dort, wo ich sein will vor Rom“, resümiert der Leipziger. Außerhalb der Diamond-League-Wertung sicherte er sich den Sieg vor dem Iren Luke McCann (3:33,66 min). 

Ganz knapp am Meetingrekord vorbei lief Laura Muir (Großbritannien) über die 1.500 Meter der Frauen in 3:57,99 Minuten. Gleich um drei Sekunden verbesserte die Kanadierin Edinah Jebitok hinter Muir ihren Hausrekord auf 3:58,88 Minuten. Nach ihrem 3.000 Meter-Sieg in Oslo belegte Georgia Griffith (Australien) in 3:59,17 Minuten Platz drei. 

Weltjahresbestleistungen über 3.000 Meter Hindernis und 800 Meter

Im ersten Rennen der Saison lief Weltrekordler Lamecha Girma (Äthiopien) ein einsames Rennen über 3.000 Meter Hindernis und sicherte sich in 8:01,63 Minuten den Sieg. Der bisherige Jahresschnellste Samuel Firewu (Äthiopien) steigerte seine Bestzeit um zwei Sekunden auf 8:05,78 Minuten. Dahinter lief der Tunesier Mohamed Jihinaoui zu neuem Landesrekord (8:10,41 min). Über 800 Metern der Männer steigerte Djamel Sedjati (Algerien) seine eigene Weltjahresbestmarke erneut auf 1:43,23 Minuten. Mit deutlichem Abstand folgte Hallen-Weltmeister Bryce Hoppel (USA) in 1:44,29 Minuten.

Nachdem der frischgebackene Schweizer-Rekordhalter über 5.000 Meter Dominic Lobalu alleine die Führungsarbeit über die 3.000 Meter-Distanz leistete, musste er sich im Schlusssprint dem Norweger Narve Nordas geschlagen geben. In 7:33,49 Minuten sprintete dieser auf der Zielgeraden zu einer neuen Bestzeit, bei 7:33,68 Minuten blieb die Uhr für den Schweizer stehen.

Dahinter gab es gleich drei Landesrekorde für den Schweden Andreas Almgren (Schweden; 7:34,28 min), Ismail Mohamed (Dschibuti; 7:36,29 min) und den Südafrikaner Adriaan Wildschutt (7:36,77 min). Sam Parsons (SCC Berlin) blieb auf Platz zehn in 7:40,01 Minuten nur knapp über seiner persönlichen Bestleistung.

Erhoffter Weltrekord bleibt für Duplantis aus

Denkbar knapp an einem erneuten Stabhochsprung-Weltrekord ist Armand „Mondo“ Duplantis gescheitert. Nachdem er Ende April in China seinen eigenen Weltrekord auf 6,24 Metern gesteigert hatte, konnte er die aufgelegten 6,25 Meter bei seinem Heimspiel in Stockholm nicht überspringen. Die beiden US-Amerikaner Sam Kendricks (5,90 m) und KC Lightfoot (5,80 m) verwies er auf Platz zwei und drei.

Nachdem sich Weltmeister Alison dos Santos (Brasilien) in Oslo über die 400 Meter Hürden gegen Weltrekordler Karsten Warholm (Norwegen) durchsetzte, sicherte er sich in Abwesenheit von diesem in 47,01 Sekunden auch in Stockholm ungefährdet den Sieg. Bei den Frauen konnte Femke Bol (Niederlande) bei ihrem Saisoneinstand das Fernduell um die Weltjahresbestleistung gegen Sydney McLaughlin-Levrone (USA) nicht für sich entscheiden. In 53,07 Sekunden setzte sie ihre Serie mit dem vierten Sieg in Folge bei der Bauhaus-Gala fort. 

Die 100 Metern der Frauen gewann Gina Mariam Bass Bittaye (Gambia) in 11,15 Sekunden. Emmanuel Eseme lief in 10,16 Sekunden bei den Männern zum Sieg. Joshua Hartmann (ASV Köln) reihte sich bei seinem Ausflug über die 100 Meter mit 10,30 Sekunden auf Platz sechs ein. Die 200 Meter der Frauen entschied Weltmeisterin Shericka Jackson (Jamaika) in neuer Saisonbestmarke von 22,69 Sekunden bei -2,0 Wind für sich, die sich in diesem Jahr noch nicht in Top-Form präsentierte. Überraschend zu Platz zwei sprintete die Schwedin Julia Henriksson, die vor Heimpublikum eine neue Bestzeit von 22,89 Sekunden aufstellte.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...

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