Die Sparkassen-Gala in Regensburg zählt seit vielen Jahr zu den Leuchttürmen im nationalen Wettkampf-Kalender und seit vorigem Jahr auch zur World Athletics Continental Tour. Am Samstag steht die 26. Auflage an. Zu den Highlights zählen etwa die 400 Meter Hürden sowie die Laufnacht mit stark besetzen 3.000 Meter-Rennen.
Seit Jahren wissen die Athletinnen und Athleten die schnelle Bahn im Regensburger Universitätsstadion zu schätzen. Dennoch machte es der volle Wettkampfkalender den Veranstaltern in diesem Jahr schwer, die nationalen und internationalen Stars von einst wieder für die Gala samt Laufnacht unter Flutlicht für sich zu gewinnen.
Umso größer ist die Freude nicht nur über die dennoch 750 Teilnehmenden, sondern auch über hochklassig besetzte Starterfelder über 400 Meter Hürden, 3.000 Meter sowie einzelne Topathlet:innen in weiteren Disziplinen.
Rom und Paris: Wer knackt die Normen über 400 Meter Hürden?
Insbesondere das Rennen über 400 Meter Hürden der Männer verspricht einen spannenden Dreikampf um die Platzierungen. Indem das gesamte Podium von 2023 erneut am Start steht, bleibt die Frage, ob auch die Reihenfolge wieder dieselbe sein wird. Zudem wollen Vorjahressieger Emil Agyekum (SCC Berlin), Constantin Preis (VfL Sindelfingen) und der Schweizer Dany Brand, der sich letztes Jahr zwischen die beiden DLV-Athleten geschoben hat, alle drei noch die Norm für die Olympischen Spiele (48,70 sec) in Paris sowie die EM-Norm (49,30 sec) für Rom attackieren.
Die beste Vorleistung aus der laufenden Saison bringt der mehrfache Deutsche Meister Constantin Preis mit – am Samstag lief der 26-Jährige in Rehlingen auf 49,48 Sekunden, seine Bestzeit liegt bei 48,45 Sekunden – erzielt bei der DM 2023 in Kassel. Und auch WM-Halbfinalist Emil Agyekum hat bereits eine Zeit von 49,88 Sekunden als Saisonbestmarke stehen und eine Bestleistung von 48,47 Sekunden vorzuweisen.
Was ist möglich bei Eileen Demes?
Bei den Frauen wird es ebenfalls auf eine Jagd nach der EM-Norm (55,70 sec) hinauslaufen. Als Favoritin gilt insbesondere die Drittplatzierte aus dem Vorjahr Eileen Demes (TV 1861 Neu-Isenburg). Mit einer Bestzeit von 55,29 Sekunden bringt sie das Potenzial mit, ihre Saisonbestleistung (56,84 sec) zu steigern und sich in letzter Minute für die EM in der „ewigen Stadt“ zu empfehlen.
Stärkste Konkurrentin dürfte für sie am Samstag Melanie Böhm (VfL Sindelfingen) sein. Die Deutsche Meisterin Carolina Krafzik (VfL Sindelfingen) musste ihren Start aufgrund von Problemen mit der Achillessehne absagen – „Schon wieder kein Wettkampfwochenende für mich“, schrieb sie auf Instagram.
Schnelle Sprints der U20 erwartet
Auf der Stadionrunde ohne Hürden ist ein spannender Vierkampf zwischen Vorjahressiegerin Hannah Mergenthaler (MTG Mannheim), der Deutschen Hallen-Vizemeisterin von 2023 Elisa Lechleitner (LAZ Ludwigsburg), Lokalmatadorin Mona Mayer (LG Telis Finanz Regensburg) und Lisa Sophie Hartmann (VfL Sindelfingen) zu erwarten. Die Deutsche 400-Meter-Meisterin Skadi Schier (SCC Berlin) steht hingegen über 200 Meter im Startblock.
Gleichermaßen wie bei den Männern der Deutsche Vizemeister über 200 Meter Kevin Ugo (TV Wattenscheid 01), der Deutsche Hallenmeister von 2018 Steven Müller (LG OVAG Friedberg-Fauerbach) und Jonas Hügen (LG Stadtwerke München). Auf der 100-Meter-Geraden sind es in Regensburg zwei U20-Athleten, auf die es sich lohnt, einen Blick zu werfen. Hier kommt es zum Duell Jakob Kemminer (TSV Ochenbruck), der sich bei der U20-Hallen-DM das Sprint-Double sicherte, und Louis Schuster (SG Motor Gohlis-Nord Leipzig), der beim Meeting in Dresden mit 10,49 Sekunden bereits die Norm (10,55 sec) für die U20-WM in Lima (Peru) unterboten hat.
Wer holt das EM-Ticket im Hochsprung?
Den Richtwert für Lima wollen auch die U20-Athletinnen über 100 Meter angreifen. Bisher am nächsten an die geforderten 11,78 Sekunden herangesprintet ist Ksenia Helios (SV GO! Saar 05). In Weinheim lief die 19-Jährige zuletzt 11,84 Sekunden. Ihr dicht auf den Fersen sind zudem die Vierte der U20-DM Annika Just (LAC Passau) und Philina Schwartz (SC Berlin).
Zu den Höhepunkten in den technischen Disziplinen gehört der Hochsprung der Frauen, für den kurzfristig noch die EM-Dritte von 2018 und mehrfache Deutsche Meisterin Marie-Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart 1893) gemeldet hat. Gemeinsam mit der Zweiten der Hallen-DM 2023 Johanna Göring (SV Salamander Kornwestheim) und Vorjahressiegerin Lavinja Jürgens (LG Stadtwerke München) will sie am Samstag die EM-Norm (1,92 m) für Rom angreifen. Für Nachwuchsspringerin Ella Obeta (LG Eckental) geht es hingegen um die Norm für die U20-WM (1,80 m). Bei ihrem Saisoneinstieg floppte sie bereits über 1,78 Meter, ihre Bestmarke liegt bei 1,83 Metern.
Laufnacht unter Flutlicht
Die Laufnacht lockt nicht nur mit einer einzigartigen Atmosphäre unter Flutlicht, sondern vor allem mit stark besetzten Feldern über 3.000 Meter. Allen voran mit den drei Lokalmatadoren Filimon Abraham, Simon Boch und Konstantin Wedel (alle LG Telis Finanz Regensburg). Alle Drei konnten zuletzt über die 10.000 Meter glänzen, der Deutsche Meister Abraham und Boch sind darüber hinaus im Halbmarathon bereits für die EM in Rom nominiert.
Im Frauenrennen darf das Publikum gespannt auf den Start und die Form der Vorjahressiegerin Miriam Dattke (LG Telis Finanz Regensburg) sein. Herausgefordert wird diese unter anderem von der Tschechin Adela Stefanova sowie Emily Junginger, Dritte der Deutschen Langstreckenmeisterschaften in der Altersklasse U20 über 5.000 Meter.
Die Veranstalter bieten von der Sparkassen-Gala inklusive Vorprogramm sowie der Laufnacht einen Livestream auf YouTube an, der am Samstag bereits um 10:30 Uhr beginnt. Live-Ergebnisse von der Veranstaltung finden Sie hier auf leichtathletik.de.