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Anhalt Meeting Dessau: Mihambo und Lückenkemper zwischen Siegesserie und Rekordjagd

© Gladys Chai von der Laage
Nach dem Jubiläum im Vorjahr verspricht auch das 26. Anhalt Meeting in Dessau am Freitag wieder Leichtathletik par excellence. Freuen darf sich das Publikum unter anderem auf Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo, Doppel-Europameisterin Gina Lückenkemper und den Saisoneinstieg von Speerwurf-Europameister Julian Weber.
Redaktion

Das Internationale Anhalt Meeting in Dessau (WA Continental Tour Bronze) lockt in diesem Jahr wieder rund 140 nationale und internationale Top-Athletinnen und -athleten in das Paul-Greifzu-Stadion. Bereits zum sechsten Mal nimmt Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) auf der nur wenige Meter vor der Tribüne gelegenen Weitsprunganlage Anlauf für weite Sätze in die Grube. Bisher hatte sie bei jedem ihrer Starts diese auch stets als Siegerin verlassen, 2019 sogar mit Meetingrekord (7,05 m). 

Ein Selbstverständnis ist Platz eins jedoch nicht, bereits im Vorjahr machte ihr vor allem Mikaelle Assani (SCL Heel Baden-Baden) ordentlich Konkurrenz. Beide Springerinnen werden sich auch am Freitag wieder duellieren – in Ettlingen lag zuletzt die erfahrene Mihambo mit 6,74 Metern vor der 21 Jahre jungen Assani (6,64 m). 

Gefordert werden beide zudem von der Kolumbianerin Natalie Linares, die in dieser Saison bereits eine Weite von 6,82 Meter stehen hat. Bei den Männern hofft der Deutsche Vize-Meister Luka Herden (LG Brillux Münster) darauf, dass der Knoten platzt und er sich der Acht-Meter-Marke nähert.

Gina Lückenkemper und die Sache mit dem Meetingrekord

Eine Rechnung mit Dessau offen hat Sprint-Star Gina Lückenkemper (SCC Berlin). Denn obwohl sie im vergangenen Jahr im Vorlauf über 100 Meter unter elf Sekunden blieb, ging diese Zeit aufgrund von zu viel Rückenwind nicht in die Rekordlisten ein. Den Meetingrekord schnappte sich stattdessen die Luxemburgerin Patrizia van der Weken (11,02 sec).

Nach zwei starken Auftritten in den USA mit 11,06 und 11,01 Sekunden geht die Doppel-Europameisterin in Dessau nun bei ihrem ersten Rennen auf deutschem Boden in dieser Saison erneut auf die Jagd nach dem Meetingrekord – und einer regulären 10er-Zeit. 

Zu ihren Konkurrentinnen gehören unter anderem die zuletzt bereits 10,93 Sekunden schnelle Gina Bass (Gambia), die WM-Dritte mit der britischen 4x100-Meter-Staffel Asha Philip sowie Lilly Kaden (LG Olympia Dortmund), die im Vorjahr Platz zwei über 200 Meter belegte. Bei den Männern läuft es über 100 Meter auf ein Duell zwischen dem Vorjahressieger Peter Kopec (Polen) und dem Sieger von 2022 Yupun Abeykoon (Sri Lanka) hinaus. 

Saisoneinstieg für Julian Weber

Ein gern gesehener Gast in Dessau ist Speerwerfer Julian Weber (USC Mainz). Nachdem er zuletzt Probleme mit dem Adduktor hatte, steigt er am Freitag in die Saison ein. In bester Erinnerung dürfte ihm noch seine Teilnahme 2022 sein, bei der er nicht nur mit 85,02 Metern gewann, sondern im Anschluss auch den Europameistertitel in München holte. 

Ihm den erneuten Sieg streitig machen könnte Aufsteiger und 90-Meter-Werfer Max Dehning (TSV Bayer 04 Leverkusen). Erwartet wird zudem der Olympiasieger von 2016 und Europameister von 2018 Thomas Röhler (LC Jena).

Trainingsgruppen-Duell über 3.000 Meter Hindernis

Zu den Höhepunkten auf der Laufbahn zählt das 3.000-Meter-Hindernis-Rennen der Frauen, angeführt von Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier). Nach ihrem erfolgreichen Comeback beim Diamond League-Meeting in Suzhou (China) in 9:16,24 Minuten und einigen Starts auf der Unterdistanz wird sie erneut Wettkampfhärte für die bevorstehenden Großereignisse in Rom und Paris sammeln. Gefordert wird sie dabei unter anderem von ihren Trainingspartnerinnen, U23-Europameisterin Olivia Gürth und Maruša Mišmaš Zrimšek aus Slowenien, sowie der EM-Zwölften von München Elena Burkard (LG farbtex Nordschwarzwald).

Über 400 Meter ist das gesamte Podium des Vorjahres nicht am Start und somit der Weg frei für die Favoritinnen Susanne Gogl-Walli aus Österreich und Sophie Becker (Irland). Chancen können sich aber auch Luna Buhlmahn (VfL Wolfsburg) und Alica Schmidt (SCC Berlin) ausrechnen, die beide in Rehlingen noch unter ihren Möglichkeiten geblieben sind. Die doppelte Distanz gilt es für Christina Hering (LG Stadtwerke München) zu bewältigen. Nach ihren 2:01,55 Minuten in Rehlingen könnte sie den Meetingrekord angreifen (2:00,17 min).

Jagd nach der Olympianorm im Stabhochsprung

Spannend wird es auch im Stabhochsprung der Männer. Neben dem Kampf um den Sieg geht es hierbei für die Athleten vor allem um die Olympianorm (5,82 Meter). Zum Kreis der Favoriten gehören unter anderem Rehlingen-Sieger Ersu Sasma aus der Türkei, Zachery Bradford (USA), der Hallen-WM-Dritte Emmananouil Karalis aus Griechenland und der Sieger von 2022 Oleg Zernikel (ASV Landau).

Über 1.500 Meter gibt es ein Wiedersehen mit dem Sieger der beiden Vorjahre Daniel Munguti (Kenia) sowie Hindernis-Spezialist Karl Bebendorf (Dresdner SC 1898) und Timo Benitz (LG farbtex Nordschwarzwald). Auf den neu ins Programm genommenen 100 Meter Hürden der Frauen gehören unter anderem Monika Zapalska (TV Wattenscheid 01) sowie die Polin Klaudia Wojtuni und Alicia Barrett aus Großbritannien zum Starterfeld.

Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) zeigt das Anhalt-Meeting Dessau am Freitagabend ab 18:40 Uhr im Livestream. 

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