| Belgrad

Jacob Kiplimo und Beatrice Chebet verteidigen Titel bei Cross-WM

© Jens Priedemuth
Die Sieger der Crosslauf-Weltmeisterschaften des vergangenen Jahres haben auch am Samstag in Belgrad die Goldmedaillen gewonnen: Jacob Kiplimo aus Uganda und die Kenianerin Beatrice Chebet waren im Gelände einmal mehr nicht zu schlagen. Damit kam es bei der Cross-WM zu einem seltenen, doppelten Wiederholungssieg im Männer- und Frauenrennen. Deutsche Läufer waren bei den Titelkämpfen in Serbien nicht am Start.
Jörg Wenig

Bei sehr warmem Wetter führte die hügelige Strecke der Cross-WM 2024 in Belgrad (Serbien) zusätzlich über künstliche Hindernisse wie Matsch-Passagen. Nachdem einige frühe Vorstöße im Männer-Rennen über 10 Kilometer keinen Erfolg hatten, wurde es gut zwei Kilometer vor dem Ziel ernst: Nun setzte sich der Titelverteidiger Jacob Kiplimo (Uganda) an die Spitze. Hinter ihm platzierte sich Berihu Aregawi (Äthiopien), der vor einem Jahr bei der Cross-WM in Bathurst (Australien) bereits die Silbermedaille gewonnen hatte. Dahinter folgte der Kenianer Benson Kiplangat. In der letzten Runde bestimmte Kiplimo das Tempo an der Spitze und vergrößerte in der Schlussphase seinen Vorsprung.

Jacob Kiplimo, der im Halbmarathon mit 57:31 Minuten den Weltrekord hält, lief in dem schnellen Rennen nach 28:09 Minuten ins Ziel. Aregawi sicherte sich in 28:12 Minuten erneut die Silbermedaille vor Kiplangat (28:14 min). Dahinter folgten die Kenianer Nicholas Kipkorir (28:16 min) und Samwel Masai (28:18 min) auf den Rängen vier und fünf. Der 5.000-Meter-Olympiasieger Joshua Cheptegei (Uganda), der die Cross-WM 2019 gewonnen hatte, belegte Rang sechs in 28:24 Minuten. Bester Europäer war der für Spanien startende und aus Burundi stammende Thierry Ndikumwenayo als Neunter in 28:36 Minuten.

„Der Sieg fühlt sich besser an als vor einem Jahr. Es war schwieriger hier, denn es war ein sehr starkes Feld und das Rennen war schnell“, sagte Jacob Kiplimo, dessen großes Ziel nunmehr der 10.000-Meter-Sieg bei den Olympischen Spielen im Sommer in Paris ist.

Kenianerinnen dominieren Frauen-Rennen

Im 10-Kilometer-Rennen der Frauen dominierten nicht unerwartet die Läuferinnen aus Kenia. Fünf der sechs kenianischen Starterinnen liefen frühzeitig an der Spitze. Das Quintett hielt das Tempo so hoch, dass nach und nach keine andere Konkurrentin mehr mithalten konnte. Dabei spielten die Äthiopierinnen überraschend keine Rolle. Die beste von ihnen, Bertukan Welde, lief später als Achte nach 32:14 Minuten ins Ziel und hatte mehr als eine Minute Rückstand auf die Siegerin.

Im Kampf um den Sieg hatte sich in der letzten Runde ein Dreikampf entwickelt. Es war Beatrice Chebet, die sich rund 400 Meter vor dem Ziel mit einem Spurt absetzte und in sehr schnellen 31:05 Minuten vor Lilian Rengeruk (31:08 min) und Margaret Kipkemboi (31:09 min) gewann. Mit etwas Abstand folgten Emmaculate Achol (31:24 min) und Agnes Ngetich (31:27 min) auf den Rängen vier und fünf. Somit belegten die Kenianerinnen die ersten fünf Plätze bei dieser Cross-WM. Sarah Chelangat (Uganda) lief als Sechste nach 32:00 Minuten ins Ziel. Beste Europäerin war Karoline Grovdal (Norwegen) auf Rang 14 in 32:49 Minuten.

„Es ist nicht so leicht, bei einer WM anzutreten und einen Titel zu verteidigen. Mein Ziel war es daher zunächst, einen Podestplatz zu erreichen. Rund 500 Meter vor dem Ziel fühlte ich mich stärker“, sagte Beatrice Chebet.

Bronze für Großbritannien in der Mixed-Staffel

In einem gemischten Staffelrennen über 4x2 Kilometer, bei dem jeweils zwei Männer und zwei Frauen ein Team bildeten, setzte sich Kenia in 22:15 Minuten klar vor Äthiopien (22:43 min) durch. Die Bronzemedaille sicherte sich Großbritannien in 23:00 Minuten. Es war die einzige Medaille der Titelkämpfe für ein nicht-afrikanisches Land und die erste in einem Aktiven-Wettbewerb bei einer Cross-WM für Großbritannien seit 20 Jahren.

Den Auftakt in den Meisterschaftstag hatten am Morgen ab 11:00 Uhr die U20-Läuferinnen und -Läufer gemacht. Anders als im Frauen-Rennen waren es bei der weiblichen U20 die Athletinnen aus Äthiopien, die den Ton angaben: Bei einem Dreifach-Triumph der Laufnation war die Schnellste eine 15-Jährige: Marta Alemayo setzte sich wenige Tage vor ihrem 16. Geburtstag auf der 6-Kilometer-Strecke in 19:28 Minuten durch. Die ersten 14 Plätze des Rennens gingen an Läuferinnen aus Äthiopien, Kenia und Uganda, auf Rang 15 und 16 folgten mit Ellie Shea und Allie Zealand zwei US-Amerikanerinnen, bevor auf Rang 17 und 18 die Britinnen Innes Fitzgerald und Jess Bailey die schnellsten Europäerinnen waren.

In der männlichen U20 waren 8 Kilometer zu absolvieren. Auch hier kamen die 15 besten Athleten des Tages aus Äthiopien, Uganda und Kenia. In einem engen Rennen entschied sich der Kampf um Gold erst auf der langen Zielgeraden: Samuel Kibathi (22:40 min) aus Kenia konnte hier eine Sekunde Vorsprung auf den Äthiopier Mezgebu Sime (22:41 min) erkämpfen. Gaston Rohmer (24:28 min) erzielte auf Rang 21 das beste europäische Resultat.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...

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