Mit Einführung einer neuen Schuhtechnologie haben sich in der Leichtathletik auch die Leistungen in den Lauf-Wettbewerben rasant entwickelt. Zugleich stieg die Anzahl der Verletzungen. In einem Erklärvideo beleuchtet die DLV-Akademie Chancen und Risiken der neuen "Superschuhe" und lädt für tiefergehende Informationen und Diskussionen zu einem Trainer Tech-Up ein.
Neue Entwicklungen oder komplexe Zusammenhänge einfach vermitteln. Das ist eine wahre Königsaufgabe bei den Darstellungsformen – ob im beruflichen Alltag oder in der Bildung. Absolut bewährt haben sich für diese Bereiche animierte Erklärvideos. Denn damit gelingt es auf anschauliche Art, ein komplexes Thema optimal aufzubereiten. Die DLV-Akademie hat nun erstmals ein aufwendiges Erklärvideo produziert. Bei der Premiere dreht sich alles um „Superschuhe / Carbonschuhe“. Denn diese haben viele Disziplinen der Leichtathletik in den vergangenen Jahren grundlegend verändert.
Die Ära der „Superschuhe“ begann 2016. Beim olympischen Marathon in Rio liefen die ersten drei Männer in Prototypen mit dicker Sohle. Darin sorgen Carbon-Elemente und neuartige Dämpfungssysteme für eine optimale Energieübertragung. Bis dahin sollte ein Marathon-Schuh möglichst flach und leicht sein. Die Entwicklung setzte sich rasant fort. Bis zu den jüngsten Marathon-Weltrekorden des bei einem Autounfall wenige Monate nach seiner Bestmarke verunglückten Kelvin Kiptum (Kenia; 2:00:35 h) sowie von Tigst Assefa (Äthiopien; 2:11:53 h) im vergangenen Jahr. Nicht zu vergessen: der schnellste Marathonlauf der Geschichte von Eliud Kipchoge (Kenia; 1:59:40,2 h) bei einem nicht rekordkonformen Rennen 2019.
„Superschuhe“ verschieben Grenzen
Die Rekordwelle ist längst bei den Bahndistanzen angekommen. Die Grenzen der für möglich gehaltenen Leistung wurden verschoben. Die erzielten Zeiten speziell über die Langstrecken und 400 Meter Hürden sind exemplarisch dafür. Wissenschaftler gehen von einem Vorteil zwischen 1 und 1,5 Prozent durch die neuen Schuhtypen aus und nennen diese „Advanced Footwear Technology“. Beim Marathon können die Schuhe sogar einen Vorteil von bis zu 4 Prozent ausmachen. Als Regel hat sich mittlerweile bestätigt: Je länger die Strecke, desto größer kann der Effekt für die Läufer sein. Wobei die Vorteile je nach Läufertyp und Lauftechnik stark variieren.
Doch bei allen Pluspunkten weist die DLV-Akademie ausdrücklich auch auf die Nachteile der „Superschuhe“ hin. Denn seitdem diese Technologie eingesetzt wird, häufen sich die Verletzungen unter Leichtathleten. Besonders betroffen: Bänder, Sehnen und Knochen. Diese passen sich deutlich langsamer an neue Belastungen an als die Muskulatur. Und Training mit einem „Superschuh“ ist eben eine neue, bisher unbekannte Belastung. Daher sollten die Adaptationsmechanismen des Körpers berücksichtigt und die neuen Schuhe behutsam ins Training integriert werden. Gelingt das und wird der Trainingsumfang mit den neuen Schuhen sukzessive gesteigert, können sie allerdings zum echten Game-Changer werden.
Viele weitere Informationen sowie die Gelegenheit zur Diskussion zum Thema „Carbonschuhe – Fluch und Segen zugleich“ liefert das Trainer Tech-Up der DLV-Akademie am 29. April 2024.
Mehr Informationen bei der DLV-Akademie