Speerwerfer Max Dehning hat am Sonntag bei den Deutschen Meisterschaften im Winterwurf für eine kleine Sensation gesorgt: Mit einem Wurf auf 90,20 Meter stieg der 19-Jährige in den 90-Meter-Club auf und übertraf damit historische Bestmarken von Boris Obergföll und Steve Backley.
90,20 Meter. Im ersten Versuch. In seinem ersten Wettkampf-Wurf im Jahr 2024 überhaupt! Diese Weite von Max Dehning (TSV Bayer 04 Leverkusen) in den Ergebnislisten der Deutschen Meisterschaften im Winterwurf dürfte bei so manchem Beobachter aus der Ferne ein Fragezeichen ins Gesicht gezaubert haben. Aber sie stimmt! Der 19-Jährige hat am Sonntag in Halle/Saale seine Bestmarke um mehr als zehn Meter gesteigert und ist mit einem Paukenschlag in das Olympia-Jahr eingestiegen.
Mit dieser Weite übersprang Max Dehning auf Anhieb die 80er-Weiten, an denen er sich zuletzt anderthalb Jahre vergeblich abgemüht hatte. Und er steigerte die deutsche U23-Bestleistung von Boris Obergföll (ehem. Henry) aus dem Jahr 1995 um 1,74 Meter. Auch weltweit ist diese Leistung einzigartig: Max Dehning ist der jüngste Speerwerfer, der je die 90-Meter-Marke überboten hat. Der Weltverband führt keine Bestleistungen in der U23-Altersklasse, auf europäischer Ebene löst Max Dehning nun Steve Backley (Großbritannien; 89,58 m) als Inhaber der europäischen U23-Bestleistung ab.
"Ich war in der letzten Woche krank und konnte gar nicht richtig trainieren. Ich wollte den Wettkampf hier unbedingt mitnehmen, aber dass jetzt so eine Weite dabei rauskommt, das hat mich auch überrascht", sagte Max Dehning anschließend. Dass der Wurf kein Ausrutscher war, untermauerte ein weiterer Versuch auf 85,45 Meter direkt in Runde zwei. Danach beendete der Leverkusener, der bei Matthias Rau trainiert, den Wettkampf, und muss wohl seine Saisonplanung jetzt neu überdenken: Die Olympia-Norm für Paris (Frankreich) ist ebenso in der Tasche wie die Norm für die Europameisterschaften im Juni in Rom (Italien).
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