Welt- und Europameisterin Yaroslava Mahuchikh lieferte beim 20. Springermeeting in Cottbus eine überragende Flugshow und stellte mit 2,04 Metern eine neue neue Weltjahresbestleistung auf. Auch Imke Onnen konnte am Mittwoch als Zweite mit 1,94 Meter glänzen.
Es war ein grandioser, emotionaler Abend in der Lausitz-Arena: Mit nur zwei Disziplinen in einer mit 2.200 Zuschauern voll besetzten Halle bewies das Cottbuser Springermeeting am Mittwoch einmal mehr, wie attraktiv Leichtathletik sein kann.
„Es war ein toller Abend, ich bin stolz auf diesen Saisoneinstand“, jubelte die 22-jährige Siegerin Yaroslava Mahuchikh und bedankte sich beim begeisterten Publikum. Mit fünf blitzsauberen Sprüngen war die Ukrainerin über 2,01 Meter geflogen und setzte nach einem Fehlversuch über 2,04 Meter dem Meeting die Krone auf. „Ja, ich will in Glasgow bei der Hallen-WM meinen Titel verteidigen“, kündigte sie an.
Imke Onnen gut wie lange nicht
Das Feld der Frauen war früh ausgedünnt. Bei 1,92 Meter blieb allein Imke Onnen (Hannover 96) neben Weltmeisterin Mahuchikh im Wettbewerb, nachdem auch sie mit vier fehlerfreien Sprüngen ihre Saisonbestleistung über 1,90 Meter auf 1,94 Meter verbesserte und Hoffnungen auf die Großereignisse in diesem Jahr schürte. „Imke war zuletzt 2021 vor Tokio in eine so guten Form wie heute“, freute sich Mutter und Trainerin Astrid Fredebold-Onnen.
Nach ausgelassenen 1,96 Meter versuchte sie sich die zweimalige Deutsche Hallenmeisterin (noch) vergeblich an der Olympianorm von 1,98 Meter. Platz zwei in Cottbus mit 1,94 Meter lassen Hoffungen auf einen Start bei der Hallen-WM in Glasgow (Großbritannien) aufkommen.
„Das ist nach meiner Krankheitsgeschichte ein toller Saisoneinstand, und damit habe ich auch die Norm für die EM in Rom abgehakt“, freute sich die 29-Jährige und ergänzte: „Ich möchte zu den Olympischen Spielen in Paris.“ Wermutstropfen im Cottbuser Jubel: Blessing Enatoh (LG Nord Berlin) verletzte sich nach einem guten Einstieg schwer. Nach Aussagen ihres Trainers Jan-Gerrit Keil zog sich die 21-jährige Deutsche U23-Meisterin beim Anlauf zum Sprung einen Achillessehnenriss zu.
Stabhochspringer unter Wert
Der Stabhochsprung-Wettbewerb der Männer dagegen konnte die Erwartungen nicht erfüllen. Nachdem der zweimalige Hallen-Weltmeister Sam Kendricks (USA) mit Rückenproblemen früh raus war, sprangen vier Athleten über 5,65 Meter, doch danach war Endstation. Am Ende gab es zwei Sieger: Valters Kreiss, lettischer Meister, ein bislang unbekanntes Gesicht, gewann gemeinsam mit Ben Broeders (Niederlande), dem Fünften der letzten Hallen-WM.
Der erst 20-jährige aus Riga stammende Kreiss strahlte nach seiner Bestleistung. „Jetzt möchte ich nach Rom und Paris“, konkretisierte er seine Pläne für die Saison 2024. Zwar enttäuscht über seine 5,65 Meter, schwärmte der Dreifachsieger Piotr Lisek (Polen) doch einmal mehr von der tollen Stimmung in Cottbus. „Hier muss man dabei sein“, sagte der ehemalige Hallen-Europameister beim Verlassen der Halle.
Neben sportlichen Glanzleistungen stand am Mittwoch auch die Verabschiedung von Uli Hobeck, mit 42 Meetings in der Lausitz und sportlichen Meriten ein Cottbuser Leichtathletik-Denkmal, im Mittelpunkt. „Danke Uli für deinen unglaublichen Einsatz und deine Leidenschaft für die Leichtathletik,“ schenkte ihm Olympiasiegerin Heike Drechsler mit Blumen ihre Sympathie und die Anerkennung des begeisterten Cottbuser Publikums, das „seinen“ Meetingmacher mit minutenlangen Standing Ovations verabschiedete.