Völlig überraschend hat Joana Herrmann am Mittwoch bei der U20-EM in Jerusalem die Bronzemedaille im Hochsprung gewonnen. Ihre in der Qualifikation aufgestellte Bestleistung von 1,83 Meter verbesserte sie um drei Zentimeter auf einmal. Der EM-Titel ging erwartungsgemäß an die Serbin Angelina Topic.
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Vom Platz 13 der Meldeliste vor auf drei. Angereist mit 1,82 Meter, in der Qualifikation verbessert auf 1,83 Meter und im Finale drei weitere Zentimeter draufgepackt. Fakten, die das Wort "Sensation" rechtfertigen. Und die Joana Herrmann (SV Teuto Riesenbeck) am Mittwochabend in Jerusalem (Israel) eine völlig überraschende U20-EM-Bronzemedaille bescherten. Nach der Einstiegshöhe von 1,75 Meter bewältigte sie auch die 1,80 und 1,83 Meter mühelos. Die Bestleistung aus der Qualifikation war damit bereits eingestellt. Und dann überquerte sie auch noch 1,86 Meter im ersten Versuch!
Eine Höhe, die lediglich fünf Athletinnen meistern konnten. Favoritin Angelina Topic aus Serbien schwebte auch noch über 1,88 und 1,90 Meter. Für die zweitplatzierte Estin Elisabeth Pihela gingen 1,88 Meter in die Ergebnisliste ein. Im Kampf um Bronze mussten die Fehlversuche entscheiden – dank ihrer weißen Weste bis 1,86 Meter zugunsten von Joana Herrmann. Kurz musste sie noch bangen, denn Celia Rifaterra aus Spanien und die Schwedin Engla Nilsson hatten nach der 18-Jährigen noch ihre jeweils letzten Versuche bei 1,88 Meter.
"Unglaublich!", jubilierte Joana Herrmann, nachdem ihr überraschender Bronze-Coup perfekt war. "Ich kann das nicht fassen. Ich glaube, ich werde das morgen auch noch nicht fassen können, wenn ich da oben stehe und meine Medaille abhole." Ihr kam zugute, dass sie mit dem Finaleinzug bereits ihr Ziel erreicht hatte und umso befreiter aufspringen konnte. Das enge Verhältnis zu ihrer Trainerin Heike Keller gab ihr im Vorfeld Kraft. "Wir haben viel geredet. Sie hat gesagt, ich soll einfach Spaß haben."
Johanna Göring lässt sich nicht entmutigen
Freude und Frust lagen bei den beiden deutschen Finalteilnehmerinnen nah beieinander. Denn während Joana Herrmann jubeln konnte, erlebte Johanna Göring (SV Salamander Kornwestheim) "den schlechtesten Wettkampf meiner Karriere". Bereits bei der Einstiegshöhe benötigte sie zwei Anläufe, anschließend übersprang sie 1,80 Meter, doch bei 1,83 Meter, einer Höhe, die sie in der Qualifikation noch souverän abgerufen hatte, war Endstation. Damit wurde sie Achte. "Ich stand mental und körperlich einfach neben mir."
Die Stuttgarterin unterstützte nach ihrem Ausscheiden ihre Teamkollegin, zitterte während der finalen Versuche der Konkurrenz gemeinsam mit ihr. Für die U18-Vize-Europameisterin gilt es jetzt, den schlechten Tag schnellstmöglich abzuhaken. Denn mit der WM in Budapest (Ungarn; 19. bis 27. August) wartet ein weiteres Highlight auf sie, bei dem sie ohne Druck an den Start gehen kann. "Auch negative Erfahrungen bringen weiter", sagte sie tapfer.
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