| Jugend-DM Rostock

Männliche Jugend Tag 1 | Die Entscheidungen von Disziplin zu Disziplin

Es geht um Meistertitel und internationale Startplätze! Die Deutschen Jugend-Meisterschaften in Rostock sind der nationale Saisonhöhepunkt für die deutschen U18- und U20-Talente. Lesen Sie hier, wie sich die Nachwuchs-Athleten am Freitag in Rostocker Leichtathletikstadion geschlagen haben.
Sandra Arm

Jugend-DM Rostock 2023 live

MÄNNLICHE JUGEND U20


4x100 Meter 


Jahresschnellste vorneweg

Die jahresschnellste Staffel stürmte zum Meistertitel über 4x100 Meter: Im zweiten Zeitendlauf wurde das Quartett von Cologne Athletics mit Noah Müller, Noah Meier, Timon Dethloff und Michel Dolata seiner Favoritenrolle mehr als gerecht. Sie blieben in 41,99 Sekunden nur knapp über ihrer Saisonbestzeit (41,96 sec). Auf Rang zwei folgte die Startgemeinschaft Königstein-Groß-Gerau-Kronberg (Erik Schmerler, Maurice Andrew, Finn Kohlenbach, Julian Rubel; 42,21 sec).

Die Freude beim SCC Berlin über Bronze währte nur kurz, denn die Staffel des SV Preußen Berlin durfte ein zweites Mal ran. Im Alleingang waren Dorian Gläske, Justin Rennert, Leonik Schindler und Alexandro Seiler in 42,47 Sekunden dann um einiges schneller unterwegs, so dass sie sich auf den Bronzerang schoben und den SCC Berlin auf den vierten Rang verdrängten.
 


2.000 Meter Hindernis


Silas Zahlten weiß zu überzeugen

In diesem Sommer hatte Silas Zahlten (LG Brillux Münster) seinen Schwerpunkt mehr auf die 3.000 Meter Hindernis gelegt, da diese Strecke auch international wie bei der U20-EM in Jerusalem (Israel; 7. bis 10. August) gelaufen wird. Die Norm hatte er bereits geknackt. Bei den nationalen Meisterschaften standen die 2.000 Meter Hindernis auf dem Programm. Und auch dort wusste Silas Zahlten zu überzeugen.

Mithalten konnte nur Jonas Patri (TSV Bayer 40 Leverkusen), der in seinem ersten U20-Jahr als Zweitplatzierter in 5:51,97 Minuten einen ebenfalls starken Auftritt ablieferte. Mit seiner Siegerzeit von 5:50,13 Minuten übernahm Silas Zahlten auch die Spitzenposition in der deutschen Jahresbestenliste von Felix Höfer (Erfurter LAC), der in 5:56,53 Minuten Dritter wurde.
 


5.000 Meter Bahngehen


Doppelsieg für Halle

Drei Teilnehmer stellten sich der Konkurrenz im 5.000 Meter Bahngehen. Der Hallenser Jassam Abu El Wafa setzte sich in 21:03,03 Minuten vor seinem Trainingspartner Arvid Kockel (21:14,85 min) durch. Auf dem dritten Rang ging Luis Fiedler (VfL Engelskirchen) in 23:37,69 Minuten.


Kugelstoßen


Lukas Schober entscheidet Duell für sich

In dieser Sommersaison lieferten sich Lukas Schober (SG Freital-Weißig 1861) und Lasse Schulz (TV Plieningen) immer wieder packende Duelle im Kugelstoßring. Häufig ging Lasse Schulz als Sieger hervor. Nun drehte Lukas Schober den Spieß um und zeigte für seine Verhältnisse einen ordentlichen Wettkampf. Am Ende sollte den Erst- und Zweitplatzierten nur fünf Zentimeter trennen. Lukas Schober siegte mit 19,51 Metern vor Lasse Schulz mit 19,44 Metern. Beide hatten in diesem Sommer auch schon die 20-Meter-Marke übertroffen.

„Ich hatte vor ein paar Wochen mit einem schweren Magen-Darm-Virus zu kämpfen, wodurch ich enorm viel Muskelmasse verloren habe, und bin froh, dass ich diese Leistung überhaupt abrufen und meine Trainingsleistung bestätigen konnte. Ich bin super glücklich darüber. Lasse ist mein schärfster Konkurrent in diesem Jahr. Wir haben einen guten Wettkampf gemacht und konnten uns ein bisschen batteln“, ordnete Lukas Schober seine Titelverteidigung entsprechend ein. Dritter wurde Georg Harpf (LG Stadtwerke München; 17,79 m).


Speerwurf


Max Dehning dominiert trotz schwerer Beine

Deutscher U23-Meister ist Max Dehning (TSV Bayer 04 Leverkusen) schon. Nun folgte der nächste Speerwurf-Meistertitel, aber in seiner eigentlichen Altersklasse: In der U20 hätten beide gültige Versuche für den Sieg gereicht. Gleich der erste sollte auch der weiteste mit 75,46 Meter sein. Doch zufrieden wirkte er darüber keineswegs: „Eigentlich ging es mir gar nicht so sehr um den Sieg, sondern mehr um die Weite. Deswegen kann ich mich damit momentan nicht zufriedengeben. Es gibt ein paar Sachen, die klappen momentan gar nicht. Ich habe zwar gewonnen, bin aber nicht wirklich happy über die Leistung.“ 

Warum das so ist, erklärte er im Anschluss: „Ich habe seit Saisonbeginn mit dem Pfeifferschen Drüsenfieber zu kämpfen gehabt und komme seitdem nicht mehr richtig in Fahrt. Man denkt, dass es dann so langsam wieder losgeht, anscheinend ist es nicht so. Beim Einwerfen lief es noch richtig gut – ich habe mich topfit gefühlt, dann mitten im Wettkampf wurden die Beine wieder schwer.“ In zwei Wochen wartet dann sein internationaler Höhepunkt: die U20-EM in Jerusalem. Bis dahin will er die Probleme in den Griff bekommen und natürlich dann vor Ort angreifen. „Ich möchte schon gern nach Jerusalem reisen und wenn es gut läuft, auch die Goldmedaille mitnehmen", blickte er voraus. Silber und Bronze gingen an Nick Thumm (LAV Stadtwerke Tübingen; 72,28 m) und Florian Schmid (LG Sempt; 64,75 m).
 

 

MÄNNLICHE U18


4x100 Meter


Leverkusen nicht zu schlagen

Das Sprint-Quartett des TSV Bayer 04 Leverkusen mit Neo Müller, Ernest Schulze, Kristoffer Hildebrand und Philipp Steinmann hatte in den drei Zeitläufen die schnellsten Beine. Sie setzten sich souverän in 41,46 Sekunden vor den Staffeln der Startgemeinschaft Sachsen-Anhalt (Henry Lennox Heilmann, Paul Günther, Ernst Bruno Eltz, Noel Lennard Willner; 42,17 sec) und Eintracht Frankfurt (Justin Huang, Nicolas Ziegler, Laurin Hanke, Tom-Leander Duchardt; 42,75 sec) durch. Alle drei Staffeln waren im letzten und schnellsten Lauf gestartet. 


2.000 Meter Hindernis


Jakob Rödel gelingt das Meisterstück

Seinen Titel über 2.000 Meter Hindernis konnte Karl Geburek (ASV Erfurt) nicht verteidigen. Stattdessen steht der 17-Jährige in der kommenden Woche beim European Youth Olympic Festival (EYOF) in Maribor (Slowenien) vor seinem ersten internationalen Start im Nationaltrikot. Somit rückte der Zweitplatzierte der Bestenliste, Jakob Rödel (SC DHfK Leipzig), in den Fokus. „Ich bin erstmal nicht so gerannt, als wäre ich Erster. Ich habe mich anfangs in den Top Drei aufgehalten“, sagte er über seine Anfangsphase des Rennens. Dass er das Rennen sogar gewinnen könnte, habe er auf den letzten zwei Runden gemerkt, als er an dem bis dato Führenden Erik Sato (Dresdner SC 1898) dranblieb.

Die Chance zum Überholen nutzte er auf der letzten Runde, als er auf der Gegengeraden den Turbo zündete und sich an die Spitze setzte und diese Position bis ins Ziel nicht mehr hergab. Er gewann in 6:03,08 Minuten. „Der Meistertitel bedeutet mir sehr viel, ich bin in meinem ersten U18-Jahr. Anfang des Jahres hätte ich nicht damit gerechnet, dass ich jetzt den Titel hole“, zeigte er sich überglücklich über sein Meisterstück. Erik Sato kam in 6:03,90 Minuten auf Rang zwei, Dritter wurde Severin Niklas Benischke (Erfurter LAC; 6:06,19 min).
 


5.000 Meter Bahngehen


Benjamin Golle geht am schnellsten

Während in der U20-Konkurrenz drei Teilnehmer im 5.000 Meter Bahngehen starteten, gestaltete sich das in der U18 etwas spannender, wo fünf Nachwuchs-Talente um die Medaillen kämpften. Der Schnellste war Benjamin Golle (LG Vogtland), der sich in 23:53,75 Minuten den Meistertitel sicherte. Dahinter platzierten sich Tamino Mittag (TSV Jetzendorf; 24:58,28 min) und Lasse Rohrssen (VfL Altenstadt; 25:01,67 min).


Stabhochsprung


Lars Urich der Beste im Pokerspiel

Einen packenden Kampf um den Meistertitel lieferten sich die Stabhochspringer. Erst bei 4,90 Meter einsetzender Starkregen verhinderte die weitere Höhenjagd des Siegers Lars Urich (LC Hassloch). Bei 4,50 Meter waren noch drei Stabhochspringer im Rennen um die Podiumsplätze, die Medaillenfarbe machten Lars Urich, Mario Mönninger (TV Emmering) und Luca Brill (TSV Bayer 04 Leverkusen) unter sich aus.

Während sich Lars Urich bei 4,60 Metern einen Fehlversuch leistete und sich die weiteren Versuche aufsparte, flogen seine beiden Konkurrenten auf Anhieb über diese Höhe. 4,70 Meter meisterten dann sowohl Lars Urich als auch Luca Brill im ersten Versuch, während Mario Mönninger patzte. Er setzte alles auf eine Karte und stieg erst wieder bei 4,80 Meter ein. Eine Höhe, die er in diesem Sommer noch nicht übersprungen hatte – und auch in Rostock noch nicht überspringen sollte. Er wurde mit 4,60 Meter Dritter.

Derweil lief es bei Lars Urich richtig rund, er meisterte auch die 4,75 Meter in der ersten Runde, während Luca Brill drei Anläufe brauchte und dann zu pokern begann, indem er 4,80 Meter ausließ. Diese Höhe meisterte der gut aufgelegte Lars Urich in der zweiten Runde. Die Entscheidung über Gold sollte bei 4,85 Meter fallen – Lars Urich übersprang die neue Höhe gleich im ersten Versuch. Für Luca Brill sollten drei Versuche an diesem Tag nicht reichen, er steigerte seine Bestmarke auf 4,75 Meter und gewann Silber.
 


Kugelstoßen


Maximilian Neukirchen nutzt die Gunst der Stunde

Die zwei stärksten Kugelstoßer Kelson De Carvalho (LG Steinlach-Zollern), der die 5-Kilo-Kugel in diesem Sommer schon über die 20-Meter-Marke wuchtete, und William Wolzenburg (TV Wattenscheid 01) fehlten. Sie werden beim Europäischen Olympischen Jugendfestival in Maribor auf Weitenjagd mit Kugel und Diskus gehen. So blieben in Rostock die ganz großen Weiten aus. Am weitesten beförderte Maximilian Neukirchen (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) sein Arbeitsgerät: auf eine neue Bestmarke von 17,45 Meter.

Zuvor hatte er schon in der ersten und zweiten Runde mit jeweils 16,99 Meter an der Marke von 17 Metern gekratzt. Er schob sich mit seinem neuen Hausrekord auf den dritten Platz der deutschen Bestenliste vor. Nuka Driver (MTV Heide; 16,53 m) und Patrick Biendara (Döbelner SC 02/90; 16,40 m) komplettierten das Podium.


Speerwurf


Heimsieg für Anton Steffen

Auf heimischer Anlage brillierte Speerwerfer Anton Steffen (1. LAV Rostock) mit Meistertitel und persönlicher Bestmarke. „Es ist ein unglaublich schönes Gefühl, hier vor der eigenen Kulisse zu gewinnen – besser kann es eigentlich nicht sein. Zumal auch Familie und Freunde da sind“, sagte der neue Titelträger nach seinem Wettkampf. Er hatte diese Konkurrenz mit 64,62 Metern bis zur fünften Runde angeführt, ehe Elias Fischer (TV Haslach) als Führender der deutschen Bestenlisten mit 65,81 Meter stark konterte.

Doch auch Anton Steffen hatte noch einiges zuzusetzen und steigerte sich in der sechsten und letzten Runde auf einen neuen Hausrekord von 68,23 Meter. „Ich habe gewusst, dass ich technisch noch was verbessern kann und für den Wurf auch musste – und das hat geklappt.“ Dritter wurde Emil Wydmuch (SV Halle), der sein Arbeitsgerät auf 62,22 Meter segeln ließ.
 

Jugend-DM Rostock 2023 live

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024