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Konstanze Klosterhalfen vor Hallen-EM: "Weiß, dass noch mehr drin ist"

5.000-Meter-Europameisterin Konstanze Klosterhalfen möchte auch bei der bevorstehenden Hallen-EM in Istanbul um den Titel kämpfen. Beim Training in Kenia hat sie Motivation und Selbstbewusstsein getankt.
dpa/svs

Konstanze Klosterhalfen will sich unter dem Hallendach nicht nur für den WM-Sommer warmlaufen. "Ich weiß, dass da noch etwas drinsteckt", versicherte die 26 Jahre alte 5.000-Meter-Europameisterin. Deshalb wird die Leverkusenerin bei der Hallen-EM von Donnerstag bis Sonntag in Istanbul (Türkei) über 3.000 Meter auf Titel- und Rekordjagd gehen. Bei ihrem Sieg bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Dortmund (8:34,89 min) und beim Hallen-Meeting in Birmingham (Großbritannien; 8:35,14 min) hatte sie sich zuletzt an ihre nationale Bestmarke von 8:32,47 Minuten herangepirscht.

Dabei war "Koko" Klosterhalfen überhaupt nicht sicher, ob sie in Topform in die Hallensaison starten würde. Schließlich war die Zweite der Hallen-EM von 2019 über 3.000 Meter einen Tag nach einem vierwöchigen Trainingsaufenthalt im kenianischen Iten in Dortmund an den Start gegangen. "Ich wusste gar nicht, wo ich stehe", berichtete sie nach dem abrupten Wechsel von der Straße auf die Hallen-Bahn. 

Hallen-EM-Start soll taktisches Gefühl schulen

In dem 2.400 Meter hoch gelegenen "Home of Champions", wie die rund 300 Kilometer von Nairobi entfernte Kleinstadt genannt wird, hat sie nicht nur hart trainiert. "Das ist ein ganz besonderer Ort. Da trainieren die Besten, das gibt einem noch einmal Selbstbewusstsein", sagte Klosterhalfen. "Wenn man sieht, wie locker und schön die Kenianer laufen, gibt es einem ein gutes Gefühl." Und auf Instagram berichtete Klosterhalfen ihren 114.000 Followern von "einem Monat voller Liebe zum Laufen, Freude, Tränen, vielen neuen Leuten und guten Erinnerungen!".

In Kenia habe sie viel an der Schnelligkeit gearbeitet, "um das schnelle Bein wiederzufinden". Den Start bei der Hallen-EM wolle sie nutzen, um wieder das Gefühl für die Taktik in einem Meisterschaftsrennen zu bekommen. "Ich brauche das für den Sommer und hoffe, dass ich auf allen Strecken in alter Stärke unterwegs sein werde", sagte die Leichtathletin von Bayer Leverkusen, die meistens in Portland im US-Bundesstaat Oregon trainiert. Über 3.000, 5.000 und 10.000 Meter hält sie die deutschen Freiluft-Rekorde. 

Gesund Richtung Budapest

"Ich hoffe, dass sie sich weiter stabilisiert und es für sie auch im Weltmaßstab weiter vorangeht", sagte Chefbundestrainerin Annett Stein. "Sie hat zuletzt auch bei ihrem ersten Halbmarathon gezeigt, in welchen Leistungsbereich es auf einer ganz langen Strecke gehen kann." Im Oktober 2022 war Klosterhalfen in Valencia (Spanien) beim Debüt starke 1:05:41 Stunden gelaufen. "Der Halbmarathon ist noch weit weg, da komme ich sicher noch mal hin, weil ich das Laufen so liebe", sagte Klosterhalfen. Selbst die 10.000 Meter wolle sie "nicht so oft laufen".  

Nach zwei Jahren mit Höhen und Tiefen wünscht sich Klosterhalfen besonders, bis zur Weltmeisterschaft in Budapest (Ungarn; 19. bis 27. August) gesund zu bleiben. In das Olympia-Jahr 2021 war sie mit einer Beckenverletzung gestartet und bei den Tokio-Spielen über 10.000 Meter Achte geworden. 2022 zog sie sich erst bei einem Sturz eine Oberschenkelblessur zu und schied bei der WM in Eugene in den USA geschwächt durch eine Corona-Erkrankung im Vorlauf aus – konnte aber danach das EM-Gold in München feiern. 

Mit welcher Leidenschaft Klosterhalfen das Laufen liebt, zeigte sich bei der Planung ihres 26. Geburtstages am 18. Februar: Statt Party zu machen, feierte sie ihren Freudentag bei den Hallen-Titelkämpfen in Dortmund. Und anstelle von Kuchen und Geschenken wünschte sie sich von ihren Eltern, dass sie das elektrische Laufband von der Garage in die Wohnung holen sollten: "Es war mir einfach zu kalt in der Garage."

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa)

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