| Turin

Cross-EM Männer | Filimon Abraham wird starker Fünfter bei Ingebrigtsen-Titelverteidigung

Starke Vorstellung von Filimon Abraham. Der Regensburger konnte am Sonntag bei der Cross-EM durchaus überraschend mit der starken internationalen Konkurrenz mithalten und belohnte sich beim Erfolg von Jakob Ingebrigtsen mit einem starken fünften Platz.
Nicolas Walter

An der Spitze alles beim Alten, dahinter aber die ein oder andere Überraschung. So lässt sich das Männerrennen bei der diesjährigen Cross-EM nahe Turin (Italien) zusammenfassen. 1.500-Meter-Olympiasieger Jakob Ingebrigtsen (Norwegen; 29:30 min) wurde am Sonntag seiner Favoritenrolle mehr als gerecht und holte sich seinen – über alle Altersklassen seit der Jugend verteilt – sechsten Titel bei Cross-Europameisterschaften.

Überraschend fiel dahinter vor allem der starke Auftritt des Regensburgers Filimon Abraham auf. Der Zweite der Cross-DM von Löningen ging das Tempo an der Spitze lange Zeit mit und hielt auch im weiteren Verlauf des Rennens im vorderen Teil des Feldes mit. In 29:49 Minuten belohnte er sich mit Platz fünf und lief dabei lediglich zwei Sekunden hinter Medaillenkandidat und 10.000-Meter-Europameister Yemaneberhan Crippa (Italien) ins Ziel. Silber ging an den Briten Emile Cairess (29:42 min), Bronze an den Belgier Isaac Kimeli (29:45 min).

Aus deutscher Sicht wusste auch Davor Aaron Bienenfeld (SSC Hanau-Rodenbach) zu überzeugen. Der 25-Jährige arbeitete sich im Laufe des Rennens immer weiter nach vorne und konnte am Ende bis auf Platz 16 in 30:25 Minuten vorlaufen. Samuel Fitwi (LG Vulkaneifel), der sich zu Beginn in den Top Ten aufhielt, musste dagegen dem hohen Tempo Tribut zollen und Geschwindigkeit herausnehmen. Am Ende kämpfte er sich in 30:46 Minuten auf Platz 26. Patrick Karl (TV Ochsenfurt) beendete das Rennen in 31:56 Minuten, Sam Parsons (Eintracht Frankfurt) hatte seinen Start krankheitsbedingt kurzfristig abgesagt.

Filimon Abraham mischt mit Jakob Ingebrigtsen vorne mit

Die Spitze des Feldes wurde über weite Teile von der Vierergruppe Jakob Ingebrigtsen, Isaac Kimeli, Emile Cairess und dem Franzosen Yann Schrub angeführt. Doch auch Filimon Abraham mischte zeitweise in dieser Gruppe mit, zog nach einem Ausreißversuch von Emile Cairess zwischenzeitlich sogar an Jakob Ingebrigtsen auf Platz zwei vorbei. Doch der Norweger blieb ruhig und erhöhte gar das Tempo, sodass der Deutsche wieder etwas abreißen lassen musste, mit Platz fünf aber schlussendlich mehr als zufrieden sein darf.

Jakob Ingebrigtsen schloss schließlich zusammen mit Isaac Kimeli die Lücke zu Cairess und startete in der Schlussphase des Rennens seinen Endspurt. Diesem hatte keiner seiner Kontrahenten etwas entgegenzusetzen. Die Titelverteidigung fiel am Ende deutlich aus.

Stimmen zum Wettbewerb:

Filimon Abraham (LG Telis Finanz Regensburg; 5. Platz)
„Es war ein gutes Rennen heute, es hat gepasst. Ich bin zufrieden mit dem Lauf und dem Ergebnis. Ich habe mit Crippa um Platz vier gekämpft, ich habe alles gegeben. Es war eine gute Strecke, der Berg war okay.“

Davor Aaron Bienenfeld (SSC Hanau-Rodenbach; 16. Platz)
„Ich bin zufrieden mit Platz 16. Mein Ziel war ein Platz in den hohen 20ern, das war heute alles im Rahmen des Möglichen.“

Samuel Fitwi (LG Vulkaneifel; 26. Platz)
„Ich hatte heute einen schlechten Tag. Ich war ein bisschen erkältet, ich habe es heute Morgen zum ersten Mal gespürt. Ich weiß nicht, woher es kommt. Gestern habe ich mich noch gut gefühlt. Am Anfang lief es noch gut, die erste große Runde war wirklich gut, ich konnte nochmal ein Lücke schließen und das Tempo halten. Dann habe ich aber gemerkt, dass es nicht läuft und ich konnte nicht mehr mitgehen. Schade, denn mein Ziel war ein Platz unter den Top 8.“

Patrick Karl (TV Ochsenfurt; 57. Platz)
„Es lief heute nicht so gut, irgendetwas passte nicht. Ich weiß aber nicht, woran es gelegen hat. Die Beine waren zu früh, schon nach rund zwei Kilometern, dicht, da ging nichts. Mein Ruhepuls war hoch. Es ist ärgerlich, denn meine Form war in den letzten Wochen besser als heute, vor zwei Wochen war sie sehr gut. Ich wäre gerne 20 Plätze weiter vorne gewesen, an einem guten Tag hätte ich in die Top 30 laufen können. Die Strecke war aber gut, bergab lief es eigentlich sehr gut. Ich freue mich auf die nächste Saison. Ich bin in der Trainingsgruppe bei Isabelle Baumann in Tübingen, das macht Spaß und wir sind eine starke Truppe.“

Alle Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...

Alle News aus Turin

Frauen | Vier Deutsche in den Top Sechs – Klosterhalfen und Reh feiern dreifachen DLV-Medaillenerfolg
Männer | Filimon Abraham wird starker Fünfter bei Ingebrigtsen-Titelverteidigung
Mixed Relay | Nur haarscharf an Bronze vorbei: DLV-Team sorgt für Überraschung
U23 | Erfolgreiche Titelverteidigung für Nadia Battocletti und Charles Hicks
U20 | Deutsche Mannschaft belohnt sich mit Team-Bronze

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024