| TrueAthletes Classics

Yohan Blake knackt in Leverkusen gleich zweimal die Zehn-Sekunden-Marke

Der Weltmeister von 2011 kann es noch immer! Yohan Blake dominierte bei den TrueAthletes Classics die 100 Meter und glänzte mit 9,98 und 9,96 Sekunden. Damit war er nicht zu schlagen. Im Stabhochsprung konnte Bo Kanda Lita Baehre aufgrund einer Fußprellung nicht in den Kampf um den Sieg eingreifen.
Martin Neumann / Alexandra Dersch

Als es am Sonntagnachmittag bei den „TrueAthletes Classics“ in Leverkusen um den Stabhochsprung-Sieg ging, war Bo Kanda Lita Baehre zum Zuschauen verurteilt. Der Lokalmatador hatte bei 5,81 Metern den Einstichkasten verfehlt und so keine Chance, den Stab zu biegen. „Ich bin quasi auf die Bahn zurückgeschickt worden und habe mir dabei den Fuß geprellt“, so der Vize-Europameister. Auf seinen verbliebenen Versuch über 5,87 Meter verzichtete der Deutsche Meister. Ihm blieb mit 5,73 Metern Platz vier. Oleg Zernikel (ASV Landau) scheiterte dreimal an seiner Anfangshöhe von 5,43 Metern.

In ganz große Höhen schwang sich im Manforter Stadion Ernest Obiena. Der Landesrekordler der Philippinen stand bereits nach überflogenen 5,81 Metern als Sieger fest, da sowohl der Niederländer Rutgar Koppelaar (Niederlande; 5,81 m) und Kurtis Marschall (Australien; 5,81 m) dreimal an 5,87 Metern scheiterten. Ernest Obiena ließ diese Höhe aus und probierte sich an 5,95 Metern. Doch der neue Landesrekord von 5,95 Metern war am Samstagnachmittag zu hoch.

Lucas Ansah-Peprah und Joshua Hartmann auf fünf und sechs

Gleich zwei 100-Meter-Zeiten unter zehn Sekunden legte Yohan Blake (Jamaika) auf die Leverkusener Bahn. Nach 9,98 Sekunden im Vorlauf ließ der Weltmeister von 2011 im Finale 9,96 Sekunden folgen. Eine starke Leistung, zumal die Sprinter im Finale gegen leichten Gegenwind anlaufen mussten. Rang zwei sicherte sich Cravont Charleston (USA; 10,12 sec) vor dem EM-Dritten Jeremiah Azu (Großbritannien; 10,16 sec).

Das deutsche Duo Lucas Ansah-Peprah (Hamburger SV) und Joshua Hartmann (ASV Köln) hatte sich mit 10,19 und 10,25 Sekunden in den Vorläufen bei leichtem Rückenwind das Final-Ticket gesichert. Im Finale kamen sie nicht ganz an die Zeiten heran. Lucas Ansah-Peprah belegte am Ende mit 10,26 Sekunden Platz fünf vor Joshua Hartmann (10,31 sec). „Ich hatte mir für heute mehr vorgenommen, aber bei dem Gegenwind war nicht mehr drin“, so der Kölner. Und Lucas Ansah-Peprah ergänzte: „Man spürt schon die lange Saison, aber natürlich will man immer noch das Beste herausholen.“

Rebekka Haase genießt als Dritte die tolle Stimmung

Bei den Frauen sprinteten Celera Barnes (11,12sec) und Kiara Parker (11,22 sec) zu einem Doppelsieg für die USA über 100 Meter. Dahinter sicherte sich Rebekka Haase mit 11,41 Sekunden Platz drei. „Es hat einfach Spaß gemacht. Zumal so viele Zuschauer da waren und für eine tolle Stimmung gesorgt haben“, sagte die Staffel-Europameisterin.

Für den krönenden Abschluss der „TrueAthletes Classics“ sollte eigentlich Konstanze Klosterhalfen im 1.500-Meter-Rennen sorgen. Doch die Lokalmatadorin wurde gesundheitlich ausgebremst. „Ich habe mir leider eine Mandelentzündung eingefangen“, sagte die 5.000-Meter-Europameisterin, die es sich aber nicht nehmen ließ, die Wettbewerbe im Stadion zu verfolgen und natürlich bei den Autogrammjägern gefragt war.

Lea Meyer steigert sich klar, Konstanze Klosterhalfen muss passen

Das Rennen entschied so die Äthiopierin Netsanet Desta mit 4:07,53 Minuten für sich. Sie setzte sich im Spurt vor Marta Pen Freitas (Portugal; 4:07,93 min) und Hanna Hermansson (Schweden; 4:08,43 min) durch. Hindernisspezialistin Lea Meyer (ASV Köln) schlug sich auf der für sie kurzen Strecke prächtig und steigerte ihre Bestzeit gleich um mehr als sieben Sekunden auf 4:10,06 Minuten. Damit belegte die EM-Zweite über 3.000 Meter Hindernis Platz fünf.

Ebenfalls über eine neue Bestleistung jubelte gleich zu Beginn der „Classics“ Max Dehning. Das 17 Jahre alte Speerwurf-Talent aus Leverkusen steigerte sich um 33 Zentimeter auf 79,13 Meter. Damit belegte er beim Sieg von Waldo Smit (Südafrika; 81,47 m) Rang drei. Für einen deutschen Sieg in Leverkusen sorgte Shanice Craft. Die Mannheimer Diskuswerferin warf die Ein-Kilo-Scheibe auf exakt 63,00 Meter und war damit nicht zu schlagen.

Eine starke Vorstellung zeigte Collins Kipruto über 800 Meter. Der Kenianer lief auf der zweiten Runde einen Vorsprung von etwa 15 Metern heraus und in 1:45,43 Minuten unangefochten zum Sieg. Hinter Eric Sowinski (USA; 1:47,21 min) spurtete Karl Bebendorf (Dresdner SC) auf Rang drei. Der Hindernisspezialist steigerte dabei seine Bestzeit auf 1:47,30 Minuten.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...

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