| Masters-WM Tag 9

Hillen von Maltzahn – Zweimal Gold nach 13 Jahren WM-Auszeit

24 Medaillen: Zehnmal Gold und siebenmal jeweils Silber und Bronze. Das ist am neunten Tag der Welttitelkämpfe in Tampere die bis dato beste Tagesbilanz der deutschen Vorzeige-Seniorinnen und -Senioren. 13 Jahre nach ihrer letzten, damals vergoldeten, WM-Teilnahme in Lahti 2009 ging Hillen von Maltzahn dieses Mal in drei Einzeldisziplinen an den Start. Im Ratina-Stadion dann das: zwei Starts innerhalb von vier Stunden, zwei Siege.
David Deister

Beim 400 Meter-Lauf über die Stadionrunde die ersten 170 Meter locker anlaufend, „den 2.000 Meter-Start im Hinterkopf“, hatte Hillen von Maltzahn (TSV Burgdorf; W70) am Freitag bei der Masters-WM in Tampere (Finnland) das gesamte Feld vor Augen. Anfänglich war die ärgste Konkurrentin aus Australierin weit enteilt, die Deutsche kam näher und näher, zog „die letzten 100 Meter nochmals richtig an“, und wurde durch den Endspurt in 1:20.68 Minuten mit Gold belohnt.

Beim späteren Hindernislauf mit der besten Technik der Konkurrenz, war ihr auch hier der Titel nicht zu nehmen. Ihre Zeit: 11:15,92 Minuten. Und das „mit den eigenen, wohlgemerkt inzwischen 25 Jahre alten Spikes, doch mit neuen Nägeln“.

Auch Karl Dorschner und Rita Schubert siegreich

Über die 400 Meter-Strecke beeindruckte auch Karl Dorschner (M70; TV 1848 Coburg) mit lang-lockerem Schritt, er siegte in 1:01,21 Minuten, während Friedhelm Adorf (M75; LG Rhein-Wied) in 1:11,87 Minuten zu Bronze lief. Auch Olga Köppen (W 40; LG Lüneburg) in 58:08 Sekunden und Barbara Gähling (W 55; LT DSHS Köln) in 1:02,84 Minuten wurden in ihren Finals jeweils Dritte.

Das zweite Gold über 2.000 Meter-Hindernis steuerte Rita Schubert (W 65; VfL Brandenburg) in 10:10,07 Minuten bei. Ungefährdet Zweite wurde Katja Knospe (SV Turbine Neubrandenburg), für die 8:35,15 Minuten gestoppt wurden. 10:22,42 Minuten bedeuteten in der W60 Platz Drei für Elisabeth Henn (SC 88 Bruchhausen).

Fleißige Medaillensammler über 10 Kilometer

Gut auch die Bilanz der Deutschen, die im 10 Kilometer Straßenlauf an den Start gingen. Schnellster im Team Deutschland war Thomas Kotissek (LG Allgäu) in der M45. Er erreichte die in der Leichtathletik-Halle markierte Ziellinie nach 32:07 Minuten. Darüber hinaus fuhren die Männer zwei Doppelsiege ein. In der M75 gewann Wolfgang Ahrens (LC Aichach) in guten 43:36 Minuten vor Dieter Kollhammer (LC Marathonia Berlin; 44:40 min). 

Bei den 80-Jährigen machten schließlich 16 Sekunden den Unterschied zwischen Rang eins und zwei aus: Karl-Walter Trümper (LC Rapid Dortmund) siegte in 53:49 Minuten vor Siegfried Kalweit (TSV Viktoria Mülheim). Bei den Frauen wurde Josefa Matheis (TSG Eisenberg) Weltmeisterin, sie hielt in 40:57 Minuten die gesamte W55-Konkurrenz deutlich auf Abstand. Gudrun Vogl (W70; LG Gäu Athletics) wurde Dritte.

Für das einzige Dreisprung-Gold des Tages sorgte Sandra Kramer (W40; LAC BERLIN), die mit 12,19 Metern schließlich 15 Zentimeter weiter kam als ihre ärgste Konkurrentin aus Australien. Grund zur Freude auch bei Aurica Zucht (W35; Leichlinger Turnverein), die beim beeindruckenden Sieg von Elina Torro (12,55 m; Finnland) 11,17 Meter schaffte und Bronze einheimste.

Zwei Silbermedaillen im Wurf-Mehrkampf

Im Ratina-Stadion und im Technical Exhibition and Sports Cener (TESC) fuhren die deutschen Werfer sechsmal Edelmetall ein. Eva Nohl (W70; TSV Langenzenn), einzige Frau unter ihnen, musste nach einem beherzten Zweikampf im Wurf-Fünfkampf mit 4.345 Punkten der Griechin Magdalini Rolidou-Tsitsoula (4.364 Punkte) denkbar knapp den Vortritt lassen. Besonders punkteträchtig waren dabei ihre 34,56 Meter im Hammer- und 12,69 Meter im Gewichtwurf. Silber ging auch an Sven Suhling (M55; LG Kreis Verden), der durch 15,31 Meter in Gewichtwurf und 45,57 Meter im Hammerwurf die meisten Zähler sammelte und in der Endabrechnung auf 3.767 Punkte kam.

In der Altersklasse M80 schleuderte keiner den Ein-Kilo-Diskus weiter als Roland Heiler (LAG Obere Murg), der mit 35,83 Meter den WM-Titel klarmachte. Lothar Huchthausen (M85; SV Rot-Weiß 1868 Arneburg e.V.) schaffte bei lediglich zwei gültigen Versuchen immerhin 25,47 Meter, damit allerdings sechs Zentimeter weniger als der Erstplatzierte Kaarle Tuovinen (Finnland).

Nach 47,80 Meter im Speerwurf und mit 44 Zentimetern Vorsprung auf den Ukrainer Serhii Havras, ließ sich bei der Siegerehrung der M65 Reinhold Paul (VfL Waldkraiburg) die Goldmedaille umhängen, neben ihm auch Josef Schaffarzik (ESV Nürnberg Rangierbahnhof) – mit 45,26 Metern auf dem dritten Treppchen.  

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