| Kladno

Corinna Schwab überragt mit schnellster deutscher Zeit seit 20 Jahren

Die drei Vertreter der Trainingsgruppe von 400-Meter-Bundestrainer Jörg Möckel konnten mit ihren Leistungen im tschechischen Kladno hochzufrieden sein: Als 400-Meter-Siegerin mit WM-Norm brillierte am Dienstag vor allem Corinna Schwab. Zwei Normen für die EM in München räumte Rebekka Haase ab. 400-Meter-Sprinter Marvin Schlegel bestätigte sein gutes Niveau mit der nächsten Zeit unter 46 Sekunden.
Svenja Sapper

Welch großes Potenzial in ihr schlummert, hatte Corinna Schwab (LAC Erdgas Chemnitz) in den vergangenen Wettkämpfen bereits angedeutet. Mit der schnellsten 200-Meter-Zeit einer deutschen Sprinterin in diesem Jahrtausend am vergangenen Wochenende in Wetzlar. Und mit einem flotten Saisoneinstieg über die Stadionrunde in 51,76 Sekunden in Hengelo (Niederlande). Doch am Dienstagabend im tschechischen Kladno konnte sie diese starken Ergebnisse nochmals toppen. Die 23-Jährige holte sich über 400 Meter in 51,21 Sekunden den Sieg.

Persönliche Bestleistung und nach den 200 Metern die zweite WM-Norm für Eugene (USA; 15. bis 24. Juli) für die Sprinterin! Seit Grit Breuer 2002 im Trikot des SC Magdeburg als bislang letzte deutsche Langsprinterin unter der 51-Sekunden-Marke geblieben war, hatte keine Deutsche die 400 Meter so schnell zurückgelegt wie nun Corinna Schwab. In einem rasanten Rennen, in dem vier Athletinnen unter 52 Sekunden blieben, komplettierten Tschechiens Lada Vondrova (51,57 sec) und Gabby Scott aus Puerto Rico (51,59 sec) die Top Drei.

Doppelte EM-Norm für Rebekka Haase

Jubeln konnte auch Schwabs Trainingspartnerin in der Gruppe des 400-Meter-Bundestrainers der Frauen Jörg Möckel. Bislang war die Saison für Rebekka Haase nicht zufriedenstellend verlaufen. In keinem der bisherigen Wettkämpfe hatte die Athletin des Sprintteam Wetzlar ihre gute Form auf die Bahn bringen können. Doch in Kladno platzte endlich der Knoten: Beim 100-Meter-Sieg der Hallen-Europameisterin von 2019 Ewa Swoboda (Polen), die in 11,14 Sekunden Meeting-Rekord rannte, kam die Sprinterin als Zweite in 11,20 Sekunden ins Ziel. Damit unterbot sie nicht nur ihre Saisonbestleistung um eine Zehntelsekunde, sondern erfüllte auch die Vorgabe (11,24 sec) für eine Teilnahme an der EM in München (15. bis 21. August).

Rund eine Stunde später stand die 29-Jährige erneut auf die Bahn – und über 200 Meter war sie für die Konkurrenz um die Italienerin Irene Siragusa (23,05 sec) nicht zu schlagen. Bei 22,93 Sekunden stoppte die Uhr für die Siegerin, die sich in ihrem ersten Rennen des Sommers über die halbe Stadionrunde direkt die EM-Norm schnappte.

Und auch der dritte Vertreter der Trainingsgruppe Möckel zeigte eine ansprechende Leistung: 400-Meter-Spezialist Marvin Schlegel (LAC Erdgas Chemnitz) kam zwar nicht ganz an seine Saisonbestleistung aus Regensburg (45,80 sec) heran, blieb aber in 45,93 Sekunden ein weiteres Mal unter 46 Sekunden. Nur Lokalmatador Patrik Sorm in 45,78 Sekunden und der Ire Christopher O’Donnell (45,91 sec) waren ein wenig schneller.

Jessica Schilder erneut stark

Der Wattenscheider Hochspringerin Christina Honsel blieb beim Sieg der Ukrainerin Yuliya Chumachenko (1,91 m) trotz Einstellung ihrer Saisonbestmarke mit 1,78 Meter nur der achte und letzte Platz. Im Kugelstoßen verbesserte die Niederländerin Jessica Schilder ihren niederländischen Landesrekord um zwei Zentimeter auf 19,19 Meter und bestätigte damit ihr konstantes Leistungsniveau jenseits der 19 Meter. Einen Meeting-Rekord erzielte 800-Meter-Läufer James Preston aus Neuseeland (1:45,37 min).  

Die Speerwurf-Olympiasiegerin von 2016, Sara Kolak aus Kroatien, hatte mit 61,72 Metern knapp das Nachsehen gegenüber der Japanerin Haruka Kitaguchi (61,97 m). Die tschechischen Lokalmatadorinnen Nikola Ogrodnikova (Platz fünf; 60,73 m) und die 40 Jahre alte Weltrekordlerin Barbora Spotakova, der mit 58,70 Metern Rang sieben blieb, hatten ebenfalls nichts entgegenzusetzen.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik ...

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