Der Belgier Ben Broeders hat am Samstag mit neuem Landesrekord von 5,85 Metern das „Neujahrsspringen im Sommer“ in Merzig gewonnen. Bo Kanda Lita Baehre kämpfte bis zum Ende und seinen zweiten Sieg in Merzig und belegte als bester Deutscher mit 5,70 Metern Rang drei.
Nachdem das Neujahrsspringen im Zeltpalast in Merzig wegen der Corona-Pandemie zweimal ausfallen musste, gingen die Veranstalter in diesem Sommer neue Wege und organisierten auf dem Schulhof des Gymnasiums am Stefansberg eine Freiluft-Ersatzveranstaltung. Die Springer nutzten am Samstagabend die tolle Stimmung und Atmosphäre für eine Flugshow, nur mit einem deutschen Sieg wurde es nichts. Bo Kanda Lita Baehre (TSV Bayer 04 Leverkusen) ging zwar mit übersprungenen 5,70 Metern kurzzeitig in Führung, musste aber Ben Broeders (Belgien) mit 5,85 Metern und Menno Vloon (Niederlande) mit 5,80 Metern den Vortritt lassen.
Da half dem Leverkusener auch kein Pokern. Nach dem ersten Fehlversuch über 5,80 Meter versuchte er sich zweimal vergeblich an der neuen persönlichen Bestleistung von 5,85 Metern. „Es waren knappe Versuche, und ich wäre gerne drüber gesprungen“, haderte er ein wenig. „Ich bin zufrieden, dass ich diesen Wettkampf mit der hochkarätigen Konkurrenz hatte. Aber es hat leider noch nicht gereicht. Ich wollte eigentlich gewinnen heute.“ Als nächstes Ziel will er bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin (23. bis 26. Juni) „den DM-Titel zurückholen“.
Belgischer Rekord für Ben Broeders
Ben Broeders, der im Zeltpalast ein Stammgast in Merzig ist, konnte sein Glück dagegen kaum fassen. Er steigerte nicht nur seine Bestleistung, sondern auch seinen eigenen Landesrekord um vier Zentimeter. „Die Atmosphäre war super. Es war toll, sogar die Chance auf 5,90 Meter zu haben“, strahlte er. Beinahe wurde er bei 5,90 Metern aber noch von Menno Vloon übertrumpft, der im zweiten Versuch eigentlich über die Latte drüber war, ehe sie doch noch viel. Im Winter hatten sich beide schon den fünften Platz bei der Hallen-WM geteilt.
Rang vier belegte der Pole Piotr Lisek mit 5,60 Metern. Nur einen Tag nachdem er seinen insgesamt zehnten nationalen Titel gewonnen hatte. Er wurde als Ersatz für den verletzten Weltmeister Sam Kendricks (USA) kurzfristig verpflichtet. Torben Blech (TSV Bayer 04 Leverkusen), der das letzte Neujahrsspringen 2020 im Zeltpalast gewonnen hatte, wurde mit 5,50 Metern Fünfter und wartet in diesem Sommer weiter darauf, dass der Knoten platzt. „Ich bin so gut eingesprungen und warte jede Woche, dass es endlich passiert“, ärgerte er sich. „Die Schnelligkeit, die Kraft, es ist eigentlich alles da. Es gibt nur noch kleine Timingprobleme. Das ist einfach maximal frustrierend.“
17-jähriger Hendrik Müller siegt beim XO-Cup
Bereits im Vorprogramm fand für den Stabhochsprung-Nachwuchs der XO-Cup statt. Den gemeinsamen U23- und U20-Wettbewerb konnte mit Hendrik Müller (TSV Bayer 04 Leverkusen) ein U18-Springer für sich entscheiden. Er setzte sich mit 5,15 Metern vor seinem Vereinskollegen Luke Zenker durch. Er scheiterte zudem nur knapp beim Versuch seine drei Wochen alte Bestleistung auf 5,25 Meter zu schrauben. „Ich bin schon zufrieden, da war aber auf jeden Fall noch mehr drin. Drei Wochen vor der U18-EM wollte ich gerne nochmal Bestleistung springen“, verriet er anschließend. Das möchte er nun kommende Woche bei der U18-Gala in Waldorf nachholen. Bei der U18-EM in Jerusalem (Israel, 4. bis 7. Juli) peilt er die Medaillenränge an.
Luke Zenker hakte mit 5,05 Metern als nun vierter U20-Athlet die Norm für die Weltmeisterschaften seiner Altersklasse in Cali (Kolumbien, 1. bis 6. August) ab. „Nach zwei Wettkämpfen ohne gültigen Versuch ist die WM-Norm ganz gut. Im Training bin ich schon höher gesprungen, aber ich bin ganz zufrieden“, bilanzierte der 19-Jährige. Rang drei belegte Till Marburger (LG Olympia Dortmund) mit 5,00 Metern vor dem höhengleichen Schweden William Asker, der damit eine neue Bestleistung schaffte.
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