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Männliche Jugend Tag 1: Steven Richter und Oliver Koletzko ungefährdet zum Titel

Favoritensiege am ersten Tag der Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften in Sindelfingen: Der Weltjahresbeste im Kugelstoßen Steven Richter und Oliver Koletzko, U20-Europameister im Weitsprung, nahmen am Samstag im Sindelfinger Glaspalast die Goldmedaille entgegen. Groß war der Jubel bei Chidiera Onuoha: Er war über 60 Meter mit einer starken deutschen Jahresbestzeit der Schnellste.
Svenja Sapper

Mit einer Weltklasse-Weite von 20,77 Metern thront Steven Richter (LV 90 Erzgebirge) einsam an der Spitze der Weltjahresbestenliste im Kugelstoßen der männlichen U20. Ganz so weit wollte die Kugel am Samstag im Sindelfinger Glaspalast nicht fliegen. Doch mit drei 19-Meter-Stößen war der 18-Jährige nicht zu schlagen. Seine beste Weite erzielte er mit 19,79 Metern am Ende des Wettkampfes. Außer ihm selbst und Lokalmatador Tizian Lauria hat in diesem Jahr weitweit kein U20-Athlet weiter gestoßen.

Für diesen lief es bei den Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften jedoch nicht wie gewünscht: Angereist mit 20,17 Metern als Nummer zwei Deutschlands und der Welt mit der Sechs-Kilo-Kugel, unterliefen dem Sindelfinger drei ungültige Versuche. Zwar schlug einer davon wieder deutlich jenseits der 20 Meter ein, Zählbares kam jedoch nicht dabei heraus, sodass die Medaillenvergabe ohne ihn stattfand. Der Deutsche U18-Meister Lukas Schober (SG Weißig 1861) mit 19,17 Metern und der Neubrandenburger Tilman Engelbrecht (18,66 m) nutzten die Gelegenheit und sicherten sich Silber und Bronze.

Oliver Koletzko reichen 7,50 Meter

Trotz Anlaufproblemen führte im Weitsprung kein Weg am haushohen Favoriten vorbei: U20-Europameister Oliver Koletzko (Wiesbadener LV) siegte mit 7,50 Metern, die er im zweiten Versuch erzielte. Es sollte sein einziger gültiger Sprung bleiben.

„Es war schwierig“, blickte Deutschlands „Jugend-Leichtathlet des Jahres 2021“ auf seinen Wettkampf zurück. „Ich habe versucht, mich ein bisschen reinzufuchsen, die ungültigen Sprünge wurden zum Ende hin auch immer besser. Bis auf das eine Mal habe ich es einfach nicht aufs Brett bekommen. Im Wettkampf ist es schwierig, den Anlauf von einer Sekunde auf die andere komplett umzustellen“, bilanzierte der 18-Jährige.

Die Chance, es besser zu machen, hat er bereits am kommenden Wochenende: Bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig möchte er um die Medaillen mitkämpfen. „Mehr gültige Sprünge als heute“ formulierte er sein primäres Ziel für die nationalen Titelkämpfe der Aktiven. Silber und Bronze holten sich im Glaspalast der Deutsche U20-Vizemeister im Siebenkampf Emanuel Molleker (LG Filder; 7,34 m) und Juan-Sebastian Kleta vom TV Gelnhausen (7,22 m).

Schrecksekunde im Stabhochsprung

Im Stabhochsprung hielt die Halle kurzzeitig den Atem an: Luke Zenker (TSV Bayer 04 Leverkusen) landete nach seinem erfolgreichen ersten Versuch über 5,05 Meter unglücklich auf der Matte und musste von Sanitätern von der Anlage begleitet werden. Nach kurzer Zeit gab es Entwarnung, der Sechste der U20-EM kehrte in die Halle zurück und setzte den Wettkampf fort.

Gültige Versuche gelangen ihm allerdings nicht mehr. Trotzdem durfte sich Luke Zenker am Ende über den deutschen Meistertitel freuen, nachdem er zunächst als Zweiter in der Ergebnisliste geführt worden war. Denn bei 4,90 Meter hatte sein Dortmunder Kontrahent Till Marburger die Latte unglücklich zu Fall gebracht, durfte den Wettkampf jedoch unter Protest fortsetzen und schwang sich über 5,10 Meter. Der Fehlversuch blieb letztendlich bestehen, für Marburger wurde es mit 4,80 Metern nur Rang fünf.

Silber errang mit einem Fünf-Meter-Sprung Lion-Jerome Tür (LG Neckar-Enz), Bronze ging mit zehn Zentimetern weniger an U18-Athlet Hendrik Müller (TSV Bayer 04 Leverkusen).

Chidiera Onuoha Sprintkönig über 60 Meter

Aus dem Strahlen gar nicht mehr heraus kam Chidiera Onuoha (THC Brühl). In deutscher Jahresbestzeit von 6,72 Sekunden triumphierte er über 60 Meter. „Der Hammer, krass!“, kommentierte der 18-Jährige, der durchaus mit dem Titelgewinn geliebäugelt hatte, seine Zeit, mit der er auf Rang sieben der europäischen Jahresbestenliste vorstieß. Im Sommer peilt der Sprinter einen 100-Meter-Start bei den U20-Weltmeisterschaften in Cali (Kolumbien; 1. bis 6. August) an.

Zweiter wurde mit Benedikt Thomas Wallstein (Gothaer LAC; 6,77 sec) der Inhaber der deutschen U18-Bestleistung über 200 Meter. Auf Rang drei reihte sich eine Hundertstel dahinter Ole Ehrhardt (SC Magdeburg ein). Mitfavorit Lennart Hartenberg, in 6,78 Sekunden zuvor Deutschlands Schnellster, hatte sich bereits im Vorlauf verabschiedet. Der Wattenscheider kämpfte in den vergangenen Wochen mit einer Verletzung und hatte noch Trainingsrückstand.

Zwei Stürze im Hürden-Finale

Für Favorit Shelton Mario Quinze nahm das Finale über 60 Meter Hürden ein tragisches Ende: Die Medaille vor Augen, blieb der Berliner an der letzten Hürde hängen und stürzte. Das gleiche Schicksal ereilte den bis dahin in Führung liegenden Manuel Mordi vom Hamburger SV. Und so war letztlich Aaron Giurgian (Sprintteam Wetzlar) in neuer deutscher Jahresbestzeit von 7,79 Sekunden der glückliche Gewinner. Über die Plätze zwei und drei freuten sich mit deutlichem Rückstand Gavin Claypool (SCC Berlin; 8,08 sec) und Noah Braida (8,10 sec) aus Wattenscheid.

25 Runden mussten die sechs Starter für 5.000 Meter im Bahngehen zurücklegen. Bereits früh setzte sich ein Spitzentrio ab, bestehend aus den Hallensern Arvid Kockel und Jassam Abu EL Wafa sowie Nick Joel Richardt (SC Potsdam). Auf dem letzten Kilometer konnte EL Wafa seinen Konkurrenten nicht mehr folgen. Nach 22:41,11 Minuten ging schließlich Arvid Kockel als Erster über die Ziellinie. Silber sicherte sich Nick Joel Richardt in 22:44,20 Minuten, Jassam Abu EL Wafa (23:15,63 min) blieb die Bronzemedaille.

 

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