In einem hochklassigen Weitsprung-Finale hat Oliver Koletzko bei der U20-EM in Tallinn am Freitag die Goldmedaille gewonnen. Mit seinem letzten Sprung setzte sich der Wiesbadener an die Spitze des Feldes. Kevin Brucha wurde Vierter, Roman Zöllner sprang auf Rang acht.
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Auf Rang drei liegend ging Oliver Koletzko (Wiesbadener LV) in seinen letzten Sprung bei der U20-EM in Tallinn (Estland). 7,91 Meter musste der 17-Jährige knacken, um auf den Gold-Rang im Weitsprung-Wettbewerb zu springen. Und er lieferte ab: Mit 7,98 Metern setzte er sich in Runde sechs an die Spitze des hochklassigen Feldes. Doch zunächst hieß es abwarten. Denn beide bis dahin vor ihm liegenden Franzosen hatten ihren letzten Sprung noch vor sich.
Bryan Mucret, bis dahin Drittplatzierter, segelte schließlich nah ran an die neue Bestweite von Oliver Koletzko. Mit 7,93 Metern reichte es jedoch nicht ganz, um den Wiesbadener von der Spitze zu verdrängen. Auch Erwan Konate konnte nicht mehr kontern. So stand Oliver Koletzko als neuer U20-Europameister fest. Mit seinem Gold-Sprung verbesserte der Deutsche U18-Meister seine Bestleistung um acht Zentimeter, setzte sich in der U20-Altersklasse an die Spitze der Welt und blieb nur acht Zentimeter unter dem deutschen U20-Rekord – für den er noch ein weiteres Jahr in der U20 vor sich hat!
Roman Zöllner: "Wahnsinn, ich kenne jetzt einen Europameister"
„Ich habe mich nach dem Sprung mega gefreut, war aber erstmal auch noch etwas zurückhaltend, weil ich wusste, dass die Franzosen noch zurückkommen können. Als dann feststand, dass ich gewonnen habe, bin ich erstmal in Tränen ausgebrochen“, so Oliver Koletzko, der mit seinem zweitweitesten Sprung 7,77 Meter erreichte.
Auch die beiden anderen deutschen Athleten lieferten einen guten Wettkampf ab. Kevin Brucha (LC Jena) flog im dritten Versuch auf eine neue Bestleistung von 7,65 Meter und belegte damit den vierten Rang. Roman Zöllner (Schweriner SC) sprang mit seinem weitesten Satz 7,57 Meter und kam auf Platz acht.
Bemerkenswert war die Stimmung im deutschen Team. Die drei Athleten feuerten sich gegenseitig an und freuten sich euphorisch über die Sprünge des jeweils anderen. „Wir treten hier miteinander und nicht gegeneinander an, das ist ein tolles Gefühl“, sagte Oliver Koletzko. „Der Sprung von Oliver war pure Emotion“, sagte Kevin Brucha. „Das ist der Wahnsinn, ich kenne jetzt einen Europameister“, gab Roman Zöllner zu Protokoll.
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