| Halle/Saale

Trotz Abi-Stress: Lucie Kienast startet siegreich in Mehrkampf-Saison

Sie wurde ihrer Favoritenrolle gerecht: Siebenkämpferin Lucie Kienast hat sich wenige Tage nach ihren Abi-Prüfungen bei den Mitteldeutschen Mehrkampf-Meisterschaften mit 6.044 Punkten den Sieg gesichert und damit ein erstes Ausrufezeichen im Hinblick auf die anstehende Saison gesetzt.
Nicolas Walter

Lucie Kienast macht dort weiter, wo sie im vergangenen Jahr aufgehört hat. Die Siebenkämpferin des SV Halle, die 2020 für ihre 6.009 Punkte mit der "wertvollsten Jugend-Leistung im Corona-Jahr 2020" ausgezeichnet wurde, ist am Wochenende mit einer eindrucksvollen Leistung in das Mehrkampf-Jahr 2021 gestartet. Mit 6.044 Punkten gewann sie die Mitteldeutschen Mehrkampf-Meisterschaften in Halle/Saale souverän vor Paula de Boer (5.335 Pkt.) und Katharina Kemp (beide MTV Lübeck; 5.260 Pkt.).

Zwar kann die Leistung der 19-Jährigen aufgrund der Summe der zu starken Windunterstützung in den einzelnen Disziplinen nicht als neue Bestleistung gewertet werden, doch ein Ausrufezeichen war das Auftreten der Nachwuchs-Athletin im Hinblick auf die kommende Saison und das anstehende Mehrkampf-Meeting in Götzis (29./30. Mai) allemal.

Bereits am ersten Wettkampf-Tag hatte Lucie Kienast klargemacht, dass kein Weg im Kampf um den Sieg an ihr vorbeiführen würde. Gleich zu Beginn des Siebenkampfs blieb sie windunterstützt (+2,3 sec) unter ihrer erst in der Vorwoche aufgestellten Bestleistung über 100 Meter Hürden (14,20 sec). Mit Siegen im Hochsprung (1,68 m) und Kugelstoßen (12,95 m) setzte sie sich weiter vom Rest des Teilnehmerfeldes ab.

Starker Einstieg in den zweiten Wettkampftag

Bei der letzten Disziplin des Tages blieb Lucie Kienast, wie bereits zu Beginn des Wettkampfs, erneut unterhalb ihrer Bestleistung. Durch ihre 24,03 Sekunden über 200 Meter (+1,7) sammelte sie weitere 978 Punkte für das Gesamtranking und schloss den ersten Tag klar auf Goldkurs liegend mit 3.482 Punkten ab.

Am Sonntag knüpfte sie unmittelbar an ihre starken Leistungen vom Vortag an. Im Weitsprung verbesserte sie ihre Bestleistung um 16 Zentimeter auf 6,70 Meter (+2,6). Erst in den beiden abschließenden Disziplinen konnte Lucie Kienast erstmals von ihren Konkurrentinnen geschlagen werden. Im Speerwurf siegte Wiebke Oelgardt (SV Werder Bremen) mit 44,62 Metern, Kienast folgte mit 39,81 Metern. Im 800-Meter-Rennen blieb die Gesamtführende in 2:19,78 Minuten nur knapp eine Sekunde über ihrer Bestleistung, es gewann Katharina Kemp (MTV Lübeck; 2:19,72 min).

Serina Riedel gewinnt in der U20

„Es war ein Siebenkampf mit Höhen und Tiefen. Ich habe am Donnerstag und Freitag noch Abi geschrieben, ich war vom Kopf her noch etwas kaputt. Am Ende ist es ein bisschen schade, dass es nicht als Bestleistung zählt, aber es war trotzdem gut, um zu sehen, wo ich leistungstechnisch stehe“, sagte Lucie Kienast im Anschluss an ihren Wettkampf.

Zu überzeugen wusste neben Lucie Kienast auch die Deutsche U18-Meisterin im Siebenkampf Serina Riedel (TSV Zeulenroda). Die 18-Jährige gewann den U20-Wettbewerb mit 5.625 Punkten vor Lara Siemer (Rukeli Trollmann e.V.; 5.448 Pkt.) und Paula Grauvogel (SV GO! Saar 05; 5.218 Pkt.). Unter anderem 14,68 Sekunden über 100 Meter Hürden, 24,84 Sekunden über 200 Meter und 2:26:76 Minuten trugen zu diesem Ergebnis bei.

Bei den Männern gewann Jan Ruhrmann (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) mit 7.462 Punkten. Lennart Zimmermann vom SV Halle folgte mit 6.631 Punkten auf dem zweiten Rang, auf Platz drei kam Nico Beckers (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) mit 4.986 Punkten.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...

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