In Krisen sucht der Mensch Trost. Auch durch süße Seelentröster. Starköchin Sarah Wiener zeigt die Gründe auf, warum der Mensch trotz besseren Wissens immer wieder zu gesüßten Lebensmitteln greift, wie wir daran arbeiten können und was hilft, um eben nicht die Zuckerfalle zu tappen.
Gerade in Krisenzeiten wie während der aktuellen Corona-Pandemie, in denen vieles unsicher ist, ist Essen oft Kompensation. Eine Entwicklung, die auch Starköchin Sarah Wiener, die die DLV-Initiative #TrueAthletes@Home begleitet, beobachtet. „Viele Menschen essen gerade mehr, als sie es sonst gewohnt sind, und damit auch mehr, als ihnen gut tut. Etwa, weil ihnen langweilig ist. Aber auch weil sie zu viel eingekauft haben. Viel mehr, als sie eigentlich verbrauchen können“, sagt Sarah Wiener.
Welche Lebensmittel das sind, das sei ganz unterschiedlich. „Soulfood – das ist für jeden ja etwas anderes, da es ganz viel mit der Kindheit zu tun hat. Oft ist es tatsächlich süß, gerne auch etwas, auf dem man wenig beißen muss. Wobei es aber auch die Beißer gibt…“, erzählt Sarah Wiener.
Besonders hoch im Kurs in Deutschland steht die Schokolade. Pro Kopf werden rund 8,6 Kilogramm verschiedener Schokoladenwaren pro Jahr konsumiert. Damit ist Deutschland Spitzenreiter in Europa. Die Daten basieren auf Berechnungen des Consumer Market Outlook von Statista.
Zucker macht abhängig
Futter für die Seele sei etwas sehr Persönliches. Sarah Wieners Favorit: „Ich liebe süße Mehlspeisen“, sagt die Köchin. Allerdings: am liebsten selbstgemacht. Denn: „Industriezucker ist überall und in rauen Maßen in Fertigprodukten und schadet unserer Gesundheit. Und das gilt nicht nur für Sportler. Zucker tut niemandem gut.“
Dabei finde sich Zucker so ziemlich überall in unseren Lebensmitteln. „Zucker ist Füllstoff, Zucker ist Konservierungsstoff. Und ein Stoff, der abhängig macht. Wir sind alle zuckersüchtig, das können wir nicht beschönigen.“
Wege aus der Zuckerfalle
Ein Zustand, den wir jedoch nicht so hinnehmen müssen. Wir können den Konsum reduzieren und selber dosieren. „Statt mit Zucker süße ich oft mit Honig, oder mit süßem Obst.“ Erdbeerjoghurt etwa, in der Industrie zumeist mit Zucker versetzt, lasse sich auch gut selber herstellen – aus ungezuckertem Naturjoghurt und frischen Erdbeeren. Apfelkompott komme selbstgekocht auch ganz ohne Zuckerzusatz aus – je nach Wahl der Äpfel.
Der beste Tipp, um der Zuckerfalle zu entgehen, sei nämlich: frisch und selber zu kochen! „Erstens weiß ich dann, was drin ist. Und zweitens bleibe ich länger satt“, sagt Sarah Wiener.
Rezepttipps von Sarah Wiener