Sprint-Superstar Usain Bolt will dem Alter trotzen und über 200 Meter den Weltrekord noch einmal deutlich nach unten drücken. „Unter 19 Sekunden, das ist mein Fokus“, sagte der Jamaikaner am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Prag zwei Tage vor seinem Auftritt in Ostrava (Tschechien). Aktuell steht seine Bestmarke bei 19,19 Sekunden.
Usain Bolts Motto „Alles ist möglich“ gilt also für den Rest seiner Laufbahn und gerade auch in diesem Olympiasommer. Die blaue Bahn, die es im Olympiastadion in Rio de Janeiro (Brasilien) geben wird, nimmt er dabei als gutes Omen: „Ich bin auf einer blauen Bahn [in Berlin] Weltrekord gelaufen und ich trainiere auf einer blauen Bahn.“
Da wäre es nur logisch, wenn er auch in Rio einmal mehr brillieren und seine Olympiasiege sieben bis neun einheimsen könnte. Dass er auf den Punkt da sein kann, hatte er im vergangenen Jahr bei der WM in Peking (China) mit drei Titeln eindrucksvoll beweisen.
„Es ist härter geworden“
Allerdings muss der inzwischen 29-Jährige auch auf sein Alter Rücksicht nehmen. „Mehr Massagen, mehr Eisbäder. Es ist härter geworden. Der Körper fordert mehr Tribut. Aber ich treibe mich weiter an“, stellte er fest.
Das macht er im Herbst seiner Karriere, denn allzu lange will Usain Bolt nicht mehr sprinten. „Ich bin auf der Zielgeraden und komme der Ziellinie näher. Ich kann nur noch nicht sagen, wie nah ich bin“, meinte er zum Status seiner Laufbahn. 2017 will er noch einmal an den Weltmeisterschaften in London (Großbritannien) teilnehmen. Ob und wie es danach weitergeht, ist offen.
Dass er vor vier Tagen beim Saisoneinstieg in George Town (Cayman Inseln) über 100 Meter in 10,05 Sekunden noch nicht unter zehn Sekunden geblieben ist, bringt ihn nicht aus der Ruhe. „Es war das erste Rennen. Ich bin froh, dass ich in die Saison einsteigen konnte und auf der Bahn bin.“
9,8 Sekunden für Ostrava anvisiert
Am Freitag will er beim World Challenge-Meeting in Ostrava aufdrehen. Er hofft auf ein diesmal besseres Wetter als bei den letzten Rennen an selber Stelle und auf eine Zeit von 9,8 Sekunden. Damit würde er die Führung in der Weltjahresbestenliste an sich reißen.
Zuletzt beklagte er Oberschenkelbeschwerden, die sollten bis zum Rennen aber kein Thema mehr sein. „Ich fühle mich schon besser.“ Unter diesen Vorzeichen dürfen sich seine tschechischen Fans im seit zwei Wochen ausverkauften Stadion auf eine weitere Usain Bolt-Show einstellen.