Noch nie stand eine DLV-Athletin im Dreisprung auf dem EM-Podest. Mit Silber änderte das am Freitagabend in Berlin Kristin Gierisch und legte mit 14,45 Metern eine Bestleistung oben drauf. Gold ging nach Griechenland.
Als allererste Athletin trat Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz) am Freitagabend im Berliner Olympiastadion im Dreisprung-Finale an. Und die 27-Jährige nutzte die Chance, um der Konkurrenz etwas vorzusetzen. Mit 14,45 Metern setzte die Hallen-Europameisterin eine Freiluft-Bestleistung in die Grube. Nur eine sollte an diesem Abend weiter springen. Aber bis die DLV-Athletin das wusste, legte sie mit 14,39 Metern und 14,34 Metern weitere starke Sprünge hin. Zittern musste sie beim sechsten Versuch der Spanierin Ana Peleteiro, die bis auf einen Zentimeter herkam (14,44 m) und damit Bronze holte.
Kristin Gierisch wurde für ihre bisher beste Saison nicht nur mit Silber und der ersten Freiluft-Medaille bei einer internationalen Meisterschaft belohnt. Sie ist auch die erste DLV-Dreispringerin auf dem Podest einer Freiluft-EM überhaupt. Seit 1994 ist die Disziplin im Programm und noch nie gab es seitdem eine Medaille für den DLV.
Erstes Gold für Paraskevi Papahristou
Die Griechin Paraskevi Papahristou war mit 14,60 Metern als Jahresbeste angereist. Genau diese Weite bestätigte die 29-Jährige im zweiten Versuch und holte sich den Europameister-Titel. Nach dreimal Bronze bei Hallen-EM, Hallen-WM und Freiluft-EM ist das ihr erstes Gold.
Ihren starken Sprung aus der Qualifikation (14,33 m) konnte Neele Eckhardt (LG Göttingen) an diesem Abend nicht wiederholen. Die Deutsche Meisterin landete im ersten Versuch bei 14,01 Metern und wurde Zehnte. Zum Endkampf der besten Acht fehlten acht Zentimeter.
STIMMEN ZUM WETTKAMPF:
Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz)
Ich habe es gehofft, dass es zu einer Medaille reicht. Allerdings ging das Jahr schwierig los. In der Hallensaison hatte ich Probleme. Dass heute so etwas rauskommt, ist noch nicht angekommen. Klar, ich bin als Fünftbeste angereist, aber das heißt noch nicht so viel. Dass mein erster Versuch der beste war, ist eigentlich untypisch für mich, aber einer reicht ja. In diesem Moment wollte ich mich von der Stimmung nicht verzaubern lassen. Was Berlin hier abgezogen hat, war der Wahnsinn. So etwas habe ich noch nie erlebt. Es ist unbeschreiblich, dass ich so über die Bahn getragen wurde. Ich habe gute Stimmung erwartet, aber nicht das. Dennoch wollte ich fokussiert bleiben. Hätte die ein oder andere nochmal nachgelegt, hätte ich reagieren müssen. Da konnte ich den ersten Versuch nicht zu sehr feiern.
Neele Eckhardt (LG Göttingen)
Die Enttäuschung ist groß. Wenn man die Qualifikation mit 14,33 Metern locker schafft, wäre mehr gegangen. Mein erster Versuch heute war 20 Zentimeter vor dem Brett. Es lief also nicht optimal. 14,08 Meter hätten für die besten Acht gereicht. Das ist an anderen Tagen möglich. Es sollte nicht sein. Ich muss erst einmal drüber schlafen und mir die Sprünge genau ansehen. Mein Trainer war im Stadion, das hat mir Sicherheit gegeben, aber heute leider nicht geholfen.
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Kristin Gierisch: "Es war schwierig, sich hier nicht verzaubern zu lassen"
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