| Leverkusen

Malte Mohr meldet sich mit 5,50 Metern zu Wort

Malte Mohr hat am Sonntag einen gelungenen Jahresauftakt hingelegt. Mit 5,50 Metern gewann der Wattenscheider in Leverkusen das traditionelle „Season Opening“ der deutschen Stabhochspringer. Der 30-Jährige setzte sich aus verkürztem Anlauf vor Karsten Dilla (5,40 m) durch. Bei den Frauen meldete sich die lange verletzte Victoria von Eynatten mit 4,30 Metern zurück. Insgesamt nutzten rund 100 Stabhochspringer die Gelegenheit zu einer Standortbestimmung.
Harald Koken

Seit einem Muskelfaserriss in der Wade im Sommer 2014 lief nicht mehr viel. Jetzt ballt Malte Mohr aber noch einmal die Fäuste. Der zweifache Hallen-Vize-Weltmeister, der seinen Lebensmittelpunkt von München zurück nach Bochum verlegt hat und bei Michael Kühnke trainiert, agierte am Sonntag in Leverkusen zwar nur mit der buchstäblich angezogenen Handbremse. Dennoch setzte sich der 30-Jährige vom TV Wattenscheid 01 mit 5,50 Metern leicht und locker durch.

„Ich bin zufrieden. Da es erst Anfang Januar und somit sehr früh in der Saison ist, bin ich absolut im Soll. Mit dem nächsten Stab wären vielleicht sogar 5,60 Meter drin gewesen“, sagte Malte Mohr, dessen Freiluft-Bestleistung seit 2012 bei 5,91 Metern steht und der 2014 in der Halle 5,90 Meter bewältigte. „Technisch sieht das alles gut aus, der Anlauf passt sehr gut. Da ich aus 14 Schritten Anlauf gesprungen bin, ist da auf jeden Fall noch Potenzial“, erläuterte der sechsfache Deutsche Meister.

Bo Kanda Lita Baehre mit Hallen-Bestleistung

Olympia-Teilnehmer Karsten Dilla (TSV Bayer 04 Leverkusen) übersprang in der Leverkusener Fritz-Jacobi-Halle im zweiten Durchgang 5,40 Meter. Das brachte imaginäres Silber. Platz drei ging an U18-Vize-Europameister Bo Kanda Lita Baehre (TSV Bayer 04 Leverkusen). Er erreichte beim Debüt in der U20 5,20 Meter – persönliche Hallen-Bestleistung.

Der dreifache belgische Hallenmeister Ben Broeders, der draußen schon über 5,61 Meter geflogen war und unter dem Hallendach bislang 5,45 Meter geschafft hatte, bewerkstelligte als Vierter ebenfalls 5,20 Meter. Ein besonderes Achtungszeichen setzte mit 5,10 Metern der Deutsche Zehnkampf-Meister Torben Blech (TSV Bayer 04 Leverkusen).

Victoria von Eynatten selbstbewusst

Bei den Frauen meldete sich Victoria von Eynatten eindrucksvoll zurück. Die frühere U20-Vize-Weltmeisterin vom TSV Bayer 04 Leverkusen, zuletzt erst an der Achillessehne und dann am Rücken verletzt, hievte sich gleich im ersten Durchgang über 4,30 Meter – ihre beste Höhe seit 22 Monaten. 4,40 Meter schienen durchaus möglich. „Stäbe und Anlauf haben gepasst. Ich hatte mit 4,40 Metern geliebäugelt, aber ich weiß, dass man verkrampft, wenn man zu sehr an bestimmten Höhen festklebt“, sagte die 25-Jährige, deren Indoor-Rekord bei 4,51 Meter steht. „Ich will nicht nur wieder dahin, wo ich schon war, sondern darüber hinaus“, gab sich Victoria von Eynatten selbstbewusst.

EM- und Olympiateilnehmerin Annika Roloff (MTV 49 Holzminden) packte ebenfalls 4,30 Meter, allerdings im zweiten Versuch. „Es war der Abschluss eines harten Trainingswochenendes, von daher ist es zu verkraften, dass nicht alles reibungslos gelaufen ist. Außerdem war es ja der erste Wettkampf des Jahres,“ erklärte die 25-Jährige, die seit gut einem Jahr in der Potsdamer Trainingsgruppe um Stefan Ritter trainiert. „Der Anlauf ist noch an einigen Stellen unsicher. Aber insgesamt habe ich das Gefühl, dass ich eine super Basis für die Saison habe."

Hinter Regine Kramer (TSV Bayer 04 Leverkusen; 4,20 m) belegte Anjuli Knäsche (SG TSV Kronshagen/Kieler TB), die sich im Mai als Deutsche Hochschul-Meisterin auf 4,55 Meter gesteigert und im Herbst einige Zeit in Jonesboro im US-Bundesstaat Arkansas trainiert hatte, mit 4,20 Metern Platz vier. Schon seit Freitag hielten sich die DLV-Kaderathleten in Leverkusen zu einem Lehrgang auf. Neben trainingsmethodischen und biomechanischen Inhalten standen Fachvorträge und Gespräche auf dem Programm.

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