| Berlin 2018

Kathrin Klaas verabschiedet sich versöhnlich, Anita Wlodarczyk dominiert

Als Siebte hat sich Hammerwerferin Kathrin Klaas am Sonntag bei ihrer sechsten Freiluft-Europameisterschaft versöhnlich von der internationalen Bühne verabschiedet. Anita Wlodarczyk holte unangefochten ihre insgesamt neunte internationale Goldmedaille.
Jan-Henner Reitze

Bei den Europameisterschaften 2006 ist Kathrin Klaas (LG Eintracht Frankfurt) der endgültige Durchbruch in die internationale Spitze gelungen - damals wurde sie im Alter von 22 Jahren mit einem Wurf auf 70,59 Meter Sechste. Zwölf Jahre später liegen schwierige Jahre hinter der Hammerwerferin. Probleme im Hüftbereich verhinderten Weiten in Richtung der Bestleistung aus dem Olympiafinale 2012 (76,05 m).

Bei der Heim-EM in Berlin wollte die inzwischen 34-Jährige am Sonntag mit einer angemessen Leistung den Schlusspunkt hinter ihre lange und erfolgreiche Karriere setzen. Und das klappte: Als es im dritten Versuch um den Einzug in den Endkampf ging, gelang ihr mit 70,66 Metern der beste Wurf des Jahres und damit also fast die gleiche Weite wie bei ihrem EM-Debüt. Drei weitere Versuche waren gebucht. Im fünften Durchgang flog der Hammer dann sogar noch auf 71,50 Meter – soweit wie seit mehr als zwei Jahren nicht mehr. Als Siebte verließ die Frankfurterin den Ring mit einem Lächeln und ein paar Tränen in den Augen.

Ganz vorne dominierte wie erwartet die Polin Anita Wlodarczyk, die ihren neunten internationalen Titel holte und den vierten EM-Titel nacheinander. Mit 78,94 Metern legte sie einen Meisterschaftsrekord obendrauf, vier ihrer Würfe an diesem Abend hätten zum Sieg gereicht. Alexandra Tavernier erzielte mit 74,78 Metern Landesrekord für Frankreich und gewann Silber. Bronze ging wie Gold nach Polen an Joanna Fiodorow (74,00 m).

STIMME ZUM WETTKAMPF:

Kathrin Klaas (LG Eintracht Frankfurt)
Ich bin stolz. Ich glaube, es hat mir keiner zugetraut, noch einmal ins Finale zu kommen, noch einmal in den Endkampf zu kommen. Ich habe manchmal selbst nicht drangeglaubt, weil sich in der Saison einige Widrigkeiten aufgetan haben. Ich war in der Quali aufgeregter als im Finale. Ich habe versucht, es zu genießen. Ich wusste, was das Publikum hier in Berlin für einen Lärm machen kann. Es war laut. Ich wollte einen versöhnlichen Abschluss. Nach dem Wettkampf habe ich Standing-Ovation bekommen. Das war unglaublich.

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