Bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig geht es am Wochenende für Deutschlands beste Leichtathleten um Gold, Silber und Bronze und die Norm für die Hallen-Europameisterschaften in Glasgow (Großbritannien; 1. bis 3. März). Wie die DM-Finals der Männer am Samstag ausgegangen sind, lesen Sie hier von Disziplin zu Disziplin.
60 Meter |
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Kevin Kranz macht auch in der Halle „seinen Meister“
2018 war Kevin Kranz (Sprintteam Wetzlar) in der Sprint-Szene aufgetaucht und hatte diese ordentlich aufgemischt. Völlig überraschend holte er sich im vergangenen Sommer den deutschen Meistertitel über 100 Meter. Nun folgte die Krönung zum „Sprint-König“ unterm Hallendach. Nach 6,56 Sekunden im Vorlauf ließ der 20-Jährige im Finale 6,59 Sekunden folgen. Da hatte die Konkurrenz klar das Nachsehen.
„Der Titel war nicht so überraschend wie im Freien. Trotzdem fühlt er sich richtig gut an“, freute sich der 20-Jährige nach dem Gold-Coup. Den Doppelsieg für das Sprintteam Wetzlar machte Michael Pohl perfekt. In 6,67 Sekunden wurde er wie im vergangenen Jahr Vizemeister. Zu Bronze sprintete Michael Bryan (LC Rehlingen; 6,68 sec).
Knapp an einer Medaille vorbei schrammte Joshua Hartmann (ASV Köln). Der 400-Meter-Spezialist lief als Vierter 6,70 Sekunden und setzte sich gegen die zeitgleichen Patrick Domogala (MTG Mannheim) und Deniz Almas (VfL Wolfsburg) durch. Im Saisonverlauf hatte sich Hartmann auf 6,64 Sekunden verbessert. In Leipzig fand der Kölner allerdings nicht so gut ins Rennen wie in den vergangenen Wochen.
3.000 Meter |
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Sam Parsons und Amos Bartelsmeyer mit starkem Finish zur EM-Norm
Mit einem finalen Kilometer von knapp über 2:30 Minuten zogen Sam Parsons und Amos Bartelsmeyer (beide LG Eintracht Frankfurt) das 3.000-Meter-Feld bei der Hallen-DM in Leipzig auseinander und blieben dank starker letzter 400 Meter auch unter der Hallen-EM-Norm von 7:55,00 Minuten. Nach 15 Hallenrunden hatte Sam Parsons (7:53,71 min) das bessere Ende für sich. Kurz dahinter gewann Amos Bartelsmeyer in 7:54,39 Minuten Silber, Bronze ging an Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg; 8:00,08 min).
Selbst eingefleischte Leichtathletik-Fans dürften die Namen Sam Parsons und Amos Bartelsmeyer wohl noch nie gehört haben. <link news:67691>(Lesen Sie hier mehr zum Thema.) Denn beide leben in den USA, haben aber auch die deutsche Staatsbürgerschaft. „Ich wollte unbedingt die Norm laufen, weil ich bei einer großen Meisterschaft für Deutschland antreten möchte. Nun hoffe ich, dass mich der Verband nominiert“, sagte Amos Bartelsmeyer, der in Aschaffenburg geboren wurde, im fließenden Deutsch. Als er zwei Jahre alt war, entschieden sich seine Eltern, in die USA zu ziehen.
Bei der Hallen-EM in zwei Wochen dürfte auch Florian Orth dabei sein. Der Regensburger hatte schon im Vorfeld die Norm unterboten und jubelte im Ziel über Bronze. Der Zahnarzt konnte Sebastian Hendel (LG Vogtland) auf Distanz halten. Der EM-Starter über 10.000 Meter sorgte in der Rennmitte fürs Tempo, um noch die Glasgow-Norm zu laufen. Am Ende reichte es aber nicht. In 8:00,99 Minuten wurde er Vierter.
60 Meter Hürden |
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Gregor Traber schnappt sich den Titel
Nach sechs Titeln in Folge ist Erik Balnuweits Gold-Abo bei Deutschen Hallenmeisterschaften beendet. Gregor Traber (LAV Stadtwerke Tübingen) entthronte in 7,62 Sekunden den Wattenscheider. Für den EM-Finalisten war es nach 2011 und 2012 der dritte Hallen-DM-Titel. Die letzten vier Hallensaisons hat Gregor Traber ausgelassen, nun meldete er sich mit der Goldmedaille zurück. „Ganz rund war das Finale leider nicht. Ich habe einiges riskiert, schließlich ist es eine Deutsche Meisterschaft“, analysierte Gregor Traber das Rennen.
Schwerer als die Niederlage gegen einen starken Gregor Traber dürfte für Erik Balnuweit die Zeit wiegen. Mit 7,71 Sekunden im Vorlauf und im Finale verpasste der Wattenscheider die Hallen-EM-Norm gleich zweimal nur um die Winzigkeit von einer Hundertstelsekunde. In jedem Fall in Glasgow dabei, ist Gregor Traber. „Ich hoffe, dass die Rädchen dann noch besser ineinander greifen“, sagte der Tübinger.
Auf ungewohnter Strecke zeigte Luke Campbell (LG Eintracht Frankfurt) eine starke Vorstellung. Der 400-Meter-Hürden-Spezialist setzte sich im Rennen um Bronze in 7,81 Sekunden vor Martin Vogel (SC DHfK Leipzig; 7,86 sec) durch.
Weitsprung |
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Fabian Heinle springt zu Gold
Am Ende musste Fabian Heinle (VfB Stuttgart) noch ein wenig zittern. Denn der Vize-Europameister musste nach einer Verletzung im vierten Versuch den Wettkampf vorzeitig beenden. Doch da kein anderer Weitspringer mehr seine 7,78 Meter übertreffen konnte, gewann der Stuttgarter seinen ersten DM-Titel unterm Hallendach. „Ich habe ein Ziehen im Oberschenkel gespürt. Darum habe ich entschieden, auf die Versuche zu verzichten“, sagte Fabian Heinle.
Dem Deutschen Hallenmeister am nächsten kam Maximilian Entholzner. Der Passauer sprang 7,73 Meter. Bronze und „Blech“ trennten lediglich drei Zentimeter. Gianluca Puglisi (Königsteiner LV) sicherte sich mit 7,59 Metern den dritten Platz auf dem Podest. Vierter wurde Marcel Kirstges (TSV Bayer 04 Leverkusen) mit 7,56 Metern. Mitfavorit Julian Howard (LG Region Karlsruhe) konnte nicht in den Kampf um die Medaillen eingreifen. Nach zwei ungültigen Versuchen verzichtete er auf den dritten Sprung.
Kugelstoßen |
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David Storls siebter Streich
Der Titel war nach dem ersten Versuch vergeben. Lokalmatador David Storl (SC DHfK Leipzig) bugsierte die 7,26-Kilo-Kugel gleich auf beachtliche 20,84 Meter. An diese Weite kam kein anderer Kugelstoßer am Samstagnachmittag bei der Hallen-DM in Leipzig heran. Nur er selbst: Viermal übertraf der zweimalige Weltmeister die 21-Meter-Marke. Sein bester Versuch wurde mit 21,32 Metern vermessen.
Damit steigerte der Leipziger seine eigene europäische Jahresbestleistung um sechs Zentimeter. „Das ist schon eine recht zufriedenstellende Leistung“, gab sich David Storl gewohnt bescheiden. Mit seiner Siegerweite verpasste er den 13 Jahre alten Meisterschaftsrekord von Ralf Bartels übrigens nur um elf Zentimeter.
So klar die Entscheidung um den Titel war, so eng war die Entscheidung um Silber. Denn nur drei Zentimeter trennten Tobias Dahm (VfL Sindelfingen; 19,42 m) und Christian Zimmermann (Kirchheimer SC; 19,39 m). Mit Dennis Lewke (SC DHfK Leipzig; 19,19 m) übertraf ein vierter Kugelstoßer die 19-Meter-Marke.
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