| Berlin 2018

Gold im Speerwurf: Christin Hussong ließ es krachen

Auf und davon: Christin Hussong hat am Freitagabend bei der EM in Berlin richtig einen rausgehauen. Gleich zu Beginn ließ sie den Speer auf 67,90 Meter segeln – Meisterschaftsrekord und Europameister-Titel. Die Mitbewerberinnen deklassierte die 24-Jährige regelrecht, hatte sie doch über sechs Meter Vorsprung.
Harald Koken

Christin Hussong (LAZ Zweibrücken) hatte schon in der Qualifikation ein Achtungszeichen gesetzt: 67,29 Meter - persönliche Bestleistung. Damit zählte sie plötzlich zum Kreis der Favoritinnen. Vorschusslorbeeren, die die 1,86-Meter-Athletin einlöste. Mit kühlem Kopf ging sie den Wettkampf an – und haute prompt gleich zu Beginn die nächste Bestleistung raus: 67,90 Meter. Ein Sahnewurf. Am Ende über sechs Meter vor den Mitbewerberinnen. Unglaublich. Der endgültige Durchbruch in den Kreis der allerbesten Werferinnen der Welt.

Das Geheimnis des Erfolgs: Fehler wurden abgestellt, die alte Schwäche, die Länge des Wurfsarmes nicht richtig ausspielen zu können, ausgemerzt. Konstant Power auf den Speer zu bringen – die neue Stärke der U23-Europameisterin von 2015 und U18-Weltmeisterin von 2011. Auch die nächsten Versuche der 24-jährigen waren stark, kamen aber an das Einstiegs-Ergebnis nicht mehr heran. Sie verwies Nikola Ogrodnikova (Tschechien; 61,85 m) und Liveta Jasiunaite (Litauen; 61,59 m) auf die Plätze zwei und drei. Christin Hussong ist nun die drittbeste deutsche Speerwerferin der Geschichte. 

Nach dem finalen Versuch flossen bei Christin Hussong die Tränen. Die neue Europameisterin sank auf der blauen Anlaufbahn in die Knie und vergrub ihr Gesicht in beiden Händen. Ein Riesenerfolg – kaum zu fassen.

STIMME ZUM WETTKAMPF

Christin Hussong (LAZ Zweibrücken):
Die ganze Saison wusste ich, dass ich super in Form bin, aber ich konnte es nicht auf den Speer legen. Ich wollte eine Medaille, aber jetzt, da diese Medaille eine Goldmedaille ist, ist das super. Ich hatte Angst, dass dieser Wurf in der Qualifikation nur eine Ausnahme war. Aber jetzt habe ich es sogar geschafft, ihn zu verbessern. Die deutschen Speerwerfer gestern Abend zu sehen, hat mich wirklich inspiriert und motiviert. Plötzlich wollte ich auch eine Feier und eine Erfahrung wie sie haben. Viele Leute sagten, dass ich nicht in der Lage sei, bei einem großen Wettbewerb für Erwachsene und in einem großen Stadion weit zu werfen, aber ich habe heute Abend das Gegenteil bewiesen. Trotz all des Drucks konnte ich gut performen. Dies ist mein erster großer internationaler Titel und ich habe ihn in meiner Heimat gewonnen.

VIDEO

<link https: www.leichtathletik.de tv video-detail detail>Christin Hussong: "Irgendwann fallen die 70 Meter"

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