Deutscher Hallenrekord: Konstanze Klosterhalfen pulverisiert Uralt-Bestmarke

Konstanze Klosterhalfen ist nicht zu stoppen. Bei der Hallen-DM in Dortmund steigerte die Leverkusenerin den mehr als 30 Jahre alten deutschen Hallenrekord über 3.000 Meter um fast sechs Sekunden auf 8:36:01 Minuten.

Die 4.000 Zuschauer in der Helmut-Körnig-Halle peitschten Konstanze Klosterhalfen mit Standing Ovations auf den letzten Runden nach vorn. An ihrem 21. Geburtstag pulverisierte die Leverkusener Läuferin den exakt 30 Jahre und fünf Tage alten deutschen Hallenrekord über 3.000 Meter von Kathrin Ullrich (8:41,79 min) mit 8:36,01 Minuten um fast sechs Sekunden.

Konstanze Klosterhalfen dominierte von Beginn an und schüttelte auf der zweiten Rennhälfte mit Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier; 8:54,08 min) auch noch die letzte Verfolgerin deutlich ab. Es folgten Caterina Granz (LG Nord Berlin) mit neuer Bestzeit von 8:56,29 Minuten und Titelverteidigerin Alina Reh (SSV Ulm 1846; 9:02,42 min). Den letzten Kilometer legte die neue Rekordlerin in ultraschnellen 2:47,7 Minuten zurück. Ein Beweis ihrer läuferischen Ausnahmeklasse.

Leichtathletik-Fans feiern Konstanze Klosterhalfen

„Es ist der schönste Geburtstag, den ich mir machen konnte. Es ist ein ganz tolles Gefühl, ihn mit dem zu verbringen, was ich gerne mache und mit den Leuten, die mir wichtig sind“, bedankte sich Konstanze Klosterhalfen nach dem Rennen bei den Leichtathletik-Fans in Dortmund. Dass sie den Rekord in den Beinen hat, hatte die 21-Jährige schon vergangenes Jahr bewiesen. Ende August hatte der Schützling von Sebastian Weiß den deutschen Freiluftrekord über dieselbe Strecke auf 8:29,89 Minuten verbessert.

„Zu Beginn bin ich einfach die Rundenzeiten gelaufen, die mein Trainer mir gesagt hat. Ich habe probiert, locker zu bleiben und am Ende habe ich die Rundenzeiten gar nicht mehr gehört. Da dachte ich: Einfach nur noch laufen“, beschrieb Konstanze Klosterhalfen ihre Renntaktik zum Rekord. Mit 8:36,01 Minuten rangiert die Leverkusenerin in der Weltjahresbestenliste momentan zeitgleich mit der US-Amerkianerin Shelby Houlihan auf Rang drei hinter 1.500-Meter-Weltrekordlerin Genzebe Dibaba (Äthiopien; 8:31,23 min) und Sifan Hassan (8:34,45 min). Die Zeit der Niederländerin taucht allerdings nicht in offiziellen Statistiken auf, da sie diese auf der mit 307 Metern „überlangen“ Bahn von Seattle (USA) erzielt hatte.

Hallen-WM: Tendenz geht Richtung 3.000 Meter

Ob Konstanze Klosterhalfen bei der Hallen-WM die 1.500 oder die 3.000 Meter laufen wird, steht noch nicht fest. „Die Tendenz geht allerdings zu den 3.000 Metern“, sagte Heim- und Bundestrainer Sebastian Weiß. Der hatte übrigens genauso wie Idriss Gonschinska mit einem neuen Rekord gerechnet. „Die leistungsdiagnostischen Parameter haben das angedeutet“, verriet der Leitende Direktor Sport im DLV.

Im Sommer könnte eine weitere Strecke in den Fokus rücken: die 5.000 Meter. „Mittelfristig wird sie auf dieser Distanz ankommen. Den Übergang planen wir für 2019/2020“, sagte Sebastian Weiß. Sogar bei der EM in Berlin könnten die zwölfeinhalb Runden schon eine Alternative sein. Ein erster Test soll zu Beginn der Sommersaison folgen.

Ob Konstanze Klosterhalfen sich auch über diese Strecke in die Rekorlisten eintragen kann? „Sie hat in jedem Fall ein sehr großes Potenzial“, sagte Sebastian Weiß. Den deutschen Rekord über 5.000 Meter hält seit 1999 Irina Mikitenko mit 14:42,03 Minuten. Nach der Vorstellung von Konstanze Klosterhalfen bei der Hallen-DM in Dortmund dürfte der in den kommenden Jahren mächtig wackeln.

<link termine top-events hallen-dm-2018-dortmund dortmund-2018-live btn>Die Hallen-DM in Dortmund im Livestream