| DLV-Konferenzen und DLJ-Tagung

Vielfalt auf allen Leichtathletik-Ebenen entwickeln

© Nico Gust
Ganz im Zeichen der Vielfalt standen die Ständigen Konferenzen Sportentwicklung und Wettkampfwesen sowie die Jahrestagung der Deutschen Leichtathletik-Jugend (DLJ), die am Wochenende im Darmstädter Greet-Hotel stattfanden. Das Motto lautete: "In Vielfalt vereint: Chancen der Personal- und Engagemententwicklung".
Peter Schmitt / kb / sb

Zur Begrüßung vor 130 Teilnehmenden aus allen 20 Landesverbänden im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) sagte der DLV-Vorstandsvorsitzende Idriss Gonschinska: „Wir leben den Traum, unsere Grenzen zu verschieben und die Leichtathletik in ihrer Vielfalt zu gestalten. Um dies zu erreichen, müssen wir als Team agieren. Vielfältig aufgestellte Teams sind in der Regel erfolgreicher.“ Mit diesen Worten leitete er am Samstag zwei weitere Tage intensiven Austauschs und konzentrierter Arbeit in Darmstadt ein, die schon am Freitag mit dem Beginn der DLJ-Jahrestagung eingeläutet worden waren.

Dr. Kristin Behrens, Direktorin Sportentwicklung im DLV, verwies noch einmal auf die große Landes-Verbandsbefragung, die 2022 mit dem Ergebnis durchgeführt wurde, dass das Handlungsfeld Personal- und Engagemententwicklung als das zentrale Zukunftsthema der Landesverbände angesehen wird. Ämter bleiben unbesetzt und Leichtathletikvereine und -verbände stehen vor der Herausforderung, ausreichend ehrenamtlich Tätige zu finden, die für die vielfältigen Aufgaben der Leichtathletik zur Verfügung stehen. “Wir wollen heute in verschiedenen Workshops Ideen, Meinungen und Perspektiven teilen und von anderen nationalen und internationalen Verbänden lernen, um diesen Nachwuchssorgen entgegenzutreten.”

In einer spannenden Podiumsdiskussion tauschten Peggy Bellmann (Deutscher Olympischer Sportbund DOSB), Doris Fitschen (Deutscher Fußball-Bund DFB), Katrin Heyers (European Athletics) sowie Sheila Mysorekar (Diversity Kartell) unterschiedliche Standpunkte zu Vielfalt und Chancengleichheit aus und gaben den Teilnehmenden wertvolle Impulse für Workshops mit auf den Weg, die am Nachmittag auf dem Programm standen.

Ideenschmieden in sieben Workshops

In sieben verschiedenen Ideenschmieden bündelten die Anwesenden ihre Expertisen in Maßnahmen. Unterstützt wurden sie dabei von Mitarbeiterinnen des Diversity Kartells. Dabei ging es vor allem um Übersetzungsleistungen von Handlungsinformationen, mit denen Lisa Ertl, Elena Kalogeropoulos und Sheila Mysorekar in Co-Moderation die Diskussion unterstützt hatten. Zugrunde lagen Schwerpunktthemen, die im Frühjahr gemeinsam mit den Landesverbänden in den Regionaldialoge erarbeitet wurden: Mentoring- und Leadership-Programme, familienfreundliche Rahmenbedingungen, neue Möglichkeiten der Ansprache von Ehrenamtlichen, aber auch die Weiterentwicklung der Gremienarbeit sowie Verbandsstrukturen im Bereich Ethik standen auf der Agenda.

Im Plenum wurden schließlich die Ergebnisse der einzelnen Arbeitsgruppen vorgestellt. Eine Rolle spielte dabei in nahezu allen Bereichen die Bedeutung von generationsübergreifenden Mentoring- und Leadership-Programmen, in denen engagierte ehrenamtliche Mitarbeiter:innen begleitet und gezielt entwickelt werden.

Katrin Heyers und Petra Möhle als Sprecherinnen gewählt

Am Sonntag konnten mit Katrin Heyers und Petra Möhle zwei ebenso erfahrene wie engagierte Leichtathletik-Expertinnen für den neuen DLV-Verbandsausschuss gewählt werden, Katrin Heyers als Sprecherin der Ständigen Konferenz Sportentwicklung, Petra Möhle als Sprecherin der Ständigen Konferenz Wettkampfwesen.

Petra Möhle ist Vizepräsidentin Wettkampforganisation im Niedersächsischen Leichtathletik-Verband (NLV), Mitglied in der Kommission Kampfrichterwesen des DLV und Wettkampfleiterin bei Deutschen Meisterschaften. Katrin Heyers war bis zu ihrer Wahl Stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Leichtathletik-Jugend (DLJ) und ist Mitglied der Kommission für Sportentwicklung im Europäischen Leichtathletik-Verband. Hier leitet sie unter anderem die Arbeitsgruppe zum Thema Nachhaltigkeit.

„Die Teilnehmer:innen haben sich mit großer Offenheit, Leidenschaft und Begeisterung dem Thema Vielfalt genähert und in den Workshops eine beeindruckende Dynamik und Intensität gezeigt. Es ist der richtige Weg, die drei Bereiche Sportentwicklung, Jugend und Wettkampfwesen zusammenzuführen. Vielfalt steckt eben in unserer DNA. Jetzt gilt es, sich im Detail mit den Ergebnissen auseinanderzusetzen und einen Maßnahmenplan mit den Landesverbänden zu entwickeln“, lautet das positive Fazit von Dr. Kristin Behrens, die die Gesamtverantwortung für das Konferenzwochenende trug.

Ein Blick in die einzelnen Arbeitsfelder:

Ständige Konferenz Wettkampfwesen

Dort standen Rückblicke auf vergangene Meetings und Meisterschaften sowie Ausblicke auf das kommende Veranstaltungsjahr in Mittelpunkt. Zudem fanden sich aktuelle Entwicklungen in den Bereichen Digitalisierung, Regelwerk und Aus- & Fortbildungsinitiativen sowie Informationen zur aktuell laufenden Kampfrichter-Umfrage auf dem Programm. Darüber hinaus wurde ein Workshop zur Weiterentwicklung von Meisterschaftskonzepten erfolgreich durchgeführt. „Die positive Resonanz auf die diesjährige Konferenz freut mich sehr. Der intensive, bereichsübergreifende Austausch sowie die Diskussionen unterstreichen den hohen Wert dieser Plattform“, so DLV-Direktor Events Sven Schröder.

Ständige Konferenz Sportentwicklung

Mit den Teilnehmenden wurde auf drei Jahre Sportentwicklung und die Weiterentwicklung der Ständigen Konferenz zurückgeblickt. In einem Expert:innen-Talk diskutierten Jan Berzuck (Schleswig-Holstein), Dr. Peter Wastl (Nordrhein), Katrin Heyers, Lena Josten (Westfalen) und Till Wöllenweber (Niedersachsen) über den Fortschritt der zentralen Projekte und die kontinuierliche Optimierung der Zusammenarbeit. Die Workshop-Phase war der Evaluierung und Fortschreibung des Strategieplans Sportentwicklung gewidmet. Dabei wurde betont, dass die bereits 2021 definierten Handlungsfelder weiterhin aktuell sind. Der gemeinsam eingeschlagene Weg wird als Vorreiter für die Vernetzung der Landesverbände untereinander und mit dem DLV angesehen.

Jahrestagung der Deutschen Leichtathletik-Jugend

Auch der Deutsche Leichtathletik-Jugendtag (DLJT) stand im Zeichen der Weichenstellung für zukünftiges Engagement. „Es wurden Änderungen in der Jugendordnung beschlossen, die ein einfacheres und zielgenaueres Engagement für alle, aber insbesondere junge Menschen ermöglichen“, so Benjamin Heller, Senior Manager Jugend im DLV. So wurde unter anderem entschieden, dass der DLV-Jugendausschuss zu mindestens 30% männlich und 30% weiblich besetzt sein muss. Mit der „Goldenen Jule“ für besonderes Engagement wurden Uta Götze (Schleswig-Holstein) für die Leitung des DLV-Jugendlagers seit mehr als 25 Jahren sowie Oliver Krebs und Johannes Lohrer (beide Württemberg) für ihr Engagement um den Kinder- und Jugendsport ausgezeichnet.

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