Der Diamond-League-Tross zieht von Xiamen nach Suzhou: Am kommenden Samstag steht die nächste Station der Wettkampfserie an. Zahlreiche Athletinnen und Athleten sind nach dem Saison-Auftakt in China geblieben und stellen sich erneut der Weltelite. Aus deutscher Sicht stoßen Hochsprung-Vize-Europameister Tobias Potye und Gesa Krause hinzu. Die zweimalige Hindernis-Europameisterin bestreitet ihr erstes Hindernisrennen nach der Babypause.
Nach dem ersten Diamond-League-Meeting des Jahres beherrschte Stabhochsprung-Überflieger Armand Duplantis die Schlagzeilen. 6,24 Meter – Weltrekord beim Saisoneinstieg! Ob sein zweiter Wettkampf auf chinesischem Boden ähnlich erfolgreich verläuft wie der erste, wird sich am Samstag zeigen. Der Schwede trifft in Suzhou wie bereits in Xiamen auf die Sechs-Meter-Springer Sam Kendricks und Chris Nilsen (beide USA). Auch Bo Kanda Lita Baehre (ART Düsseldorf) ist wieder mit dabei. In Xiamen unterlief ihm ein Salto nullo, seine Stäbe waren nicht rechtzeitig angekommen. Diesmal möchte er es besser machen.
Neben "Mondo" Duplantis sind zahlreiche weitere Topstars von Xiamen nach Suzhou gereist. Zum Beispiel Beatrice Chepkoech (Kenia). Die Hindernis-Weltrekordlerin bot beim Diamond-League-Auftakt bereits eine Zeit unter neun Minuten an. Namensvetterin Jackline Chepkoech (Kenia) ist die zweite Athletin im Feld, die diese Schallmauer in ihrer Karriere bereits durchbrochen hat. Knapp daran vorbeigeschrammt sind Olympiasiegerin Peruth Jemutai (Uganda) und die Weltmeisterin von 2017 Emma Coburn (USA).
Erneut über die Hindernisse im Einsatz ist U23-Europameisterin Olivia Gürth. Die 21-Jährige bekommt diesmal Verstärkung durch ihre Trainingskollegin: Gesa Felicitas Krause (beide Silvesterlauf Trier) bestreitet rund ein Jahr nach der Geburt ihrer Tochter Lola in Suzhou ihr erstes Hindernisrennen seit der WM 2022. Nach einem erfolgreichen Trainingslager in Südafrika freut sich die zweimalige Europameisterin, die in der Hallensaison bereits als Deutsche Meisterin über 1.500 und 3.000 Meter ihre Comeback-Qualitäten unter Beweis gestellt hat, auf die Rückkehr zu ihrer Paradestrecke.
Tobias Potye vor Saisoneinstieg
Den ersten Wettkampf der Freiluftsaison absolviert in Suzhou, wegen Bauarbeiten im Stadion von Shanghai erstmals Gastgeber eines Diamond-League-Meetings, Tobias Potye (LG Stadtwerke München). Der WM-Fünfte im Hochsprung trifft auf Olympiasieger Mutaz Essa Barshim (Katar), Hallen-Weltmeister Hamish Kerr (Neuseeland) und den US-Amerikaner Shelby McEwen, der den beiden Weltmeistern in Xiamen ein Schnippchen schlug.
Die anderen vier DLV-Athletinnen und -Athleten in den Feldern von Suzhou waren allesamt bereits beim ersten Diamond-League-Meeting mit von der Partie. Nach ihrem gelungenen Einstand mit 19,24 Metern stellt sich Hallen-Vize-Weltmeisterin Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim) ein weiteres Mal einem Trio an Kugelstoß-Weltmeisterinnen. Lijiao Gong (China), bei der WM 2017 und 2019 nicht zu schlagen, strebt ihren zweiten Heimsieg in Folge an. Zu beachten sind sicherlich auch Weltmeisterin Chase Jackson (USA) und Hallen-Weltmeisterin Sarah Mitton (Kanada).
Im Diskuswurf steigt Claudine Vita (SC Neubrandenburg) erneut in den Ring – ebenso wie Olympiasiegerin Valarie Allman (USA), die das Kräftemessen in Xiamen für sich entscheiden konnte, die Weltjahresbeste Yaimé Perez (Kuba), Weltmeisterin Laulauga Tausaga (USA) und Heimfavoritin Bin Feng, Weltmeisterin von 2022. Über 5.000 Meter tritt wieder ein DLV-Duo mit Mohamed Abdilaahi (LG Olympia Dortmund) und Sam Parsons (SCC Berlin) an, unter anderem gegen den 10.000-Meter-Olympiasieger Selemon Barega (Äthiopien). Bei den Frauen geht der Sieg wohl nur über dessen Landsfrau Letesenbet Gidey.
Neuauflage des Hürden-Gipfels
Die Chance auf den zweiten Sieg in der noch jungen Diamond-League-Saison haben auch Christian Coleman (USA; 100 m), Marileidy Paulino (400 m) und Jasmine Camacho-Quinn (Puerto Rico). Die Olympiasiegerin über 100 Meter Hürden muss sich erneut gegen Weltmeisterin Danielle Williams (Jamaika), Hallen-Weltrekordlerin Devynne Charlton (Bahamas) und Weltrekordlerin Tobi Amusan (Nigeria) behaupten. Bei den Männern startet mit Hansle Parchment (Jamaika) ebenfalls der amtierende Olympiasieger.
Ein Wiedersehen mit dem kompletten WM-Podium von Budapest (Ungarn) gibt es im Speerwurf: Japans Weltmeisterin Haruka Kitaguchi ist ebenso gemeldet wie Flor Denis Ruiz Hurtado aus Kolumbien und die Australierin Mackenzie Little. Hinzu kommt Europameisterin Elina Tzengko (Griechenland).
Hinweis: Alle Stationen der Diamond League 2024 werden vom Pay-TV-Sender Sky live gezeigt. Die Übertragung aus Suzhou startet am 27. April um 13 Uhr.
