| Tiflis 2016

U18-EM Tag 3 – DLV-Youngsters in den Finals

Es ist die Premiere der U18-Europameisterschaften und der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) ist mit 49 Nachwuchsathleten bei den kontinentalen Titelkämpfen in Tiflis (Georgien; 14. bis 17. Juli) vertreten. Wie sich die Talente in den Finals schlagen, können Sie hier mitverfolgen.
Pamela Ruprecht

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Finals der männlichen U18

200 Meter

Frieder Scheuschner sprintet in Europas Top Sechs

Er war als Zweitschnellster ins Finale eingezogen, hatte im Halbfinale seine Bestzeit (21,29 sec) eingestellt, als er sich einen Wettstreit mit dem Briten Jona Efoloko lieferte. Das Finale war ein neues Rennen für Frieder Scheuschner unter neuen Vorzeichen. Nach dem rasanten Halbfinal-Rennen machte ihm der Beuger etwas mehr zu schaffen. "Ab 120 Metern habe ich verkrampft", sagte der Dresdner. Auf der Zielgeraden kämpfte er sich in 21,51 Sekunden auf den sechsten Platz, eine Hundertstel hinter dem Finnen Samuel Purola. "Damit kann ich aber zufrieden sein." Gold gewann Jona Efoloko, der sich auf 21,15 Sekunden steigerte, knapp vor dem Schweden Kasper Kadestal (21,18 sec).

1.500 Meter

Jonathan Schmidt findet die Lücke nicht

Er wollte sich auf seinen Endspurt verlassen, um in seinem ersten internationalen Finale ganz vorne mitmischen zu können. "Aber ich habe die Lücke einfach nicht gefunden", sagte Jonathan Schmidt nach dem Finallauf. Die hätte der Dresdner gebraucht, um eine Medaille attackieren zu können. Es wurde schließlich der sechste Rang (4:02,83 min), eine Platzierung mit der er im Vorfeld durchaus zufrieden gewesen wäre. "Aber wenn man merkt, dass man so nah dran ist, dann ist man natürlich enttäuscht." Zwischen Rang vier und sechs entschieden nur Zehntel. Zu Gold rannte Jake Heyward aus Großbritannien in 4:00,64 Minuten.

10.000 Meter Gehen

Niklas Richter kämpft sich bis zur Hälfte der Strecke

Zwölf Runden vor Schluss musste Niklas Richter das Finale der Geher abbrechen. Magenschmerzen, die ihn seit dem Vorabend begleiteten, traten während des Rennens wieder auf. Nach einem Kilometer bekam der Potsdamer deshalb nur noch schwer Luft. „Er hat tapfer gekämpft, so lange es ging“, sagte Bundesnachwuchstrainerin Manja Berger. Dann war es richtig, aus dem Wettkampf auszusteigen. Erschöpft musste er auf einer Trage aus dem Stadion getragen werden. „Es geht ihm aber schon wieder wesentlich besser“, gab Manja Berger kurze Zeit später schon Entwarnung. Der erste U18-Europameister in dieser Disziplin kommt aus Polen: Łukasz Niedzialek setzte sich bei heißen Bedingungen in 44:06,49 Minuten durch.

Hochsprung

Lucas Mihota fliegt zur Goldmedaille

Nachwuchs-Hochspringer Lucas Mihota hat am Samstagabend aus deutscher Sicht für das Highlight des dritten Tages der U18-EM in Tiflis gesorgt. Mit einer herausragenden neuen Bestleistung von 2,18 Metern flog er zur Goldmedaille. <link news:48889>Zur ausführlichen Meldung

Speerwurf

Fabian Strehlau verliert im letzten Durchgang Bronze

Speerwerfer Fabian Strehlau (LAZ Mönchengladbach) hatte im dritten Versuch Nervenstärke bewiesen und sich mit 71,46 Metern nicht nur für den Endkampf qualifiziert, sondern sich direkt auf den zweiten Platz vorgeschoben. Nach dem vierten Durchgang stand er auf dem Bronzeplatz und blieb dort bis vor dem letzten Durchgang. Dann musste er zusehen, wie ihm der Lette Matiss Velps (74,47 m) mit einem starken Wurf noch Edelmetall wegschnappte. Auch der Franzose Teuraiterai Tupaia (71,74 m) legte noch zu. Für Fabian Strehlau blieb schließlich der fünfte Rang. Gold gewann der von Beginn an führende Lette Kristaps Jaunpujens, der zum Schluss mit 77,01 Metern noch europäische Jahresbestleistung warf.

Zehnkampf

Manuel Wagner pulverisiert Weitsprung-Bestleistung

Besser hätte der Tag für die DLV-Zehnkämpfer nicht starten können: Manuel Wagner (USC Mainz) und Tom-Lucas Greiner (LAC Erfurt) rannten als Vierter und Sechster des dritten und schnellsten 100-Meter-Laufs, den der Franzose Makenson Gletty (10,95 sec) als einziger mit einer Zeit unter 11 Sekunden gewann, beide Bestzeit: 11,15 und 11,24 Sekunden. Das Ergebnis kommentierte Manuel Wagner mit einem Jubelschrei.

Auch in der zweiten Disziplin präsentierte sich der Mainzer anschließend in starker Form. In allen drei Versuchen übertraf er seine vorherige Bestmarke (6,63 m) und steigerte sich von 6,74 über 6,96 bis auf großartige 7,01 Meter. Tom-Lucas Greiner konnte nach einem Start mit zwei Ungültigen immerhin noch mit 5,91 Metern Punkte sammeln. Nur ein Springer kam noch etwas weiter als Manuel Wagner:  Der Brite Sam Talbot (7,05 m).

Damit liegt Manuel Wagner (1.643 Punkte) nach zwei Disziplinen deutlich auf Bestleistungskurs in Führung vor dem Franzosen  Makenson Gletty (1.615 Punkte). Tom-Lucas Greiner (1.375 Punkte) rangiert nach dem Weitsprung-Dämpfer auf Platz 17.

Vierte "PB" in der vierten Disziplin

In der dritten Disziplin gab es die dritte Bestleistung für Manuel Wagner. Im letzten Durchgang wuchtete er seine Kugel auf 12,82 Meter (PB vorher: 12,46 m). Tom-Lucas Greiner lieferte für ihn solide 14,20 Meter ab. Stärkster Kugelstoßer im Feld war der unmittelbare Verfolger von Manuel Wagner: Makenson Gletty setzte sich mit herausragenden 16,26 Metern im Zwischenklassement an die Spitze (2.482 Punkte). Da das Kugelstoßen nicht zu seinen Stärken zählt, rutscht der Mainzer vor der Mittagspause von eins auf sechs (2.299 Punkte). Tom-Lucas Greiner wandert zwei Plätze nach vorne auf Position 15 (2.116 Punkte).

Manuel Wagner machte nach der Pause weiter, wo er aufgehört hat: Im Hochsprung folgte die nächste Bestmarke. Mit 1,78 Metern angereist, verbesserte er sich über 1,81 bis auf 1,84 Meter. Beide Höhen nahm er im zweiten Versuch. Tom-Lucas Greiner sprang an der Anlage daneben 1,75 Meter. Dort bot Domantas Dobrega aus Litauen mit 1,96 Meter den höchsten Sprung unter den Zehnkämpfern.

Den ersten Tag beschlossen Manuel Wagner und Tom-Lucas Greiner mit 50,91 und 51,12 Sekunden über die 400 Meter. Zur Halbzeit liegt der Mainzer mit 3.733 Punkten auf Rang sechs, knapp 200 Punkte besser als bei seinem bisher besten Zehnkampf. Tom-Lucas Greiner steht auf 15 (3.440 Punkte). In Führung liegt der Franzose Makenson Gletty mit 3.947 Punkten. "Bestleistung in vier von fünf Disziplinen ist schon gut", grinste Manuel Wagner. So soll es an Tag zwei weitergehen. "Ich will noch das Beste rausholen", sagte sein Team-Kollege, der Auf und Abs in den ersten fünf Disziplinen hatte.

Finals der weiblichen U18

800 Meter

Alina Schönherr freut sich über Rang sechs

Geplante Taktik von Alina Schönherr war vor dem 800-Meter-Finale, sich an Position drei zu halten. Denn ihr insgeheimer Traum war, hinter den beiden schnellen Britinnen die Bronzemedaille zu attackieren. Doch der Endspurt auf den letzten 200 Metern aus dem Halbfinale steckte ihr noch in den Beinen. „Normal laufe ich da nie so schnell“, sagte die Läuferin des LSV Schmölln. „Es war auch das erste Mal, dass ich drei Rennen innerhalb weniger Tage hatte.“ So sortierte sich von Anfang an weiter hinten ein. Auf der Schlussgeraden konnte sie noch einen Rang gut machen. Die Plätze vier oder acht wollte sie auf keinen Fall erreichen, das erfüllte sich: Rang sechs in 2:10,48 Minuten. Gold und Silber holten sich besagte Britinnen Isabelle Boffey (2:07,19 min) und Anna Burt (2:08,54 min).

100 Meter Hürden

Annika Niedermayer sprintet in die Top Sechs

Viel mitbekommen hat Annika Niedermayer von ihrem Rennen, in dem sie Sechste wurde, nicht. Wie sie die Hürden überquerte, daran hatte sie nur noch eine Erinnerung. "Die letzte Hürde war nicht so Bombe", sagte die Wattenscheiderin nach dem Rennen. Das Wichtigste: Sie blieb an keiner Hürde hängen und erreichte das, was sie sich vorgenommen hatte. „Mein Ziel war es, ins Ziel zu kommen.“ Mit ihrer Zeit von 13,80 Sekunden schien sie anfangs nicht ganz zufrieden zu sein. Dann fand sie aber noch eine Erklärung dafür: "Ich hatte Gegenwind, im Halbfinale Rückenwind." Was in einem Finale zählt, ist ohnehin die Platzierung. Und über den sechsten Platz in Europa kann sie sich freuen. Den ersten U18-EM-Titel holte sich unter lautem Jubel ihrer Fans die Italienerin Desola Oki in 13,30 Sekunden.

2.000 Meter Hindernis

Lisa Vogelgesang bleibt unter sieben Minuten

In ihrem ersten internationalen Finale lief Lisa Vogelgesang (Eintracht Hildesheim) so gut mit wie sie konnte. Sie ordnete sich im mittleren Feld ein und blieb bei ihrem Tempo. Bei heißen Temperaturen kam sie schließlich als Elfte ins Ziel. Sie schaffte also eine Platzierung unter den Top Zwölf und konnte gerade noch die Sieben-Minuten-Marke (6:59,57 min) unterbieten. Vorne drückte die Dänin Anna Helwigh ganz schön auf das Tempo. Am Ende spurtete sie zu einer europäischen Jahresbestleistung: 6:34,52 Minuten wurden für sie gestoppt.

Stabhochsprung

Dovile-Michelle Scheutzow als eine der Jüngsten in die Top Acht

Die Anfangshöhe von 3,70 Meter war für Dovile-Michelle Scheutzow (PB: 3,82 m) genau genommen schon eine Herausforderung. Während zwei Final-Teilnehmerinnen scheiterten, schaffte sie die Höhe im zweiten Durchgang. Dann waren 3,85 Meter gefordert. Einer von drei Versuchen war nur knapp gerissen. Insgesamt erreichte sie damit den geteilten siebten Platz mit der Griechin Ariádni Adamopoulou. „Das sieht für die Zukunft aussichtsreich aus“, sagte Bundesnachwuchstrainerin Christine Adams, die mit dem Abschneiden von Dovile-Michelle Scheutzow bei windigen Bedingungen zufrieden war. Sie zählt mit ihrem Jahrgang 2000 zu den jüngsten Starterinnen in der deutschen Mannschaft. Zu Gold flog die Finnin Alina Strömberg im dritten Anlauf mit 4,15 Meter.

Kugelstoßen

Silber: Jule Steuer kratzt an 18-Meter-Marke

Kugelstoßerin Jule Steuer hat am Samstagabend bei den U18-Europameisterschaften die Silbermedaille gewonnen. Mit neuer Bestleistung von 17,97 Metern kratzte sie noch dazu an der 18-Meter-Marke. <link news:48886>Zur ausführlichen Meldung

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