| Jugend-Hallen-DM

Titelkampf in Dortmund: Männliche Jugend am Samstag

Am Wochenende (20./21. Februar) entscheidet sich, wer bei den Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften in Dortmund Gold, Silber und Bronze gewinnt und wer in Bochum/Wattenscheid im Winterwurf der Klassen U18 und U20 am besten abschneidet. Wir fassen alle Disziplinen der männlichen Jugend, die am Samstag stattfinden, für Sie zusammen.
hk/pm/pr/ds

<link>Livestream und Live-Ergebnisse

MÄNNLICHE JUGEND U20

60 Meter Hürden

Tausendstel-Entscheidung: Henrik Hannemann zeitgleich vor Manuel Eitel

Was für ein Rennen zum Abschluss des ersten Tages der Jugend-Hallen-DM! Eigentlich wurde eine knappe Entscheidung zwischen dem Deutschen U18-Rekordler Henrik Hannemann (LAZ Salamander Kornwestheim-Ludwigsburg) und dem Vorlauf-Zweitschnellsten Ituah Enahoro (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen; 4. Platz; 7,95 sec) erwartet. Doch stattdessen drehte Mehrkämpfer Manuel Eitel ordentlich auf und bot Henrik Hannemann bis zur Ziellinie Paroli: Beide kamen zeitgleich mit neuer Bestleistung von 7,78 Sekunden ins Ziel.

Den Unterschied machte nur die dritte Kommastelle (7,778 zu 7,779 sec) aus. „Ich bin froh, dass es mit dem Titel geklappt hat“, sagte Henrik Hannemann, der am Start seine Beuger-Verletzung vom Trainingslager in Lanzarote im Kopf hatte, die sich im Zwischenlauf wieder bemerkbar gemacht hatte. „Deshalb bin ich nicht so gut reingekommen." In seinem neuen Top-Umfeld bei Sven Rees in Stuttgart („das passt super“) will der U20-EM-Dritte sich im Sommer auf die U20-WM vorbereiten.  

Dort will auch der neue Vize-Meister Manuel Eitel starten, aber im Zehnkampf. Von seinem Leistungssprung in Dortmund war der Ulmer selbst überrascht (vorher: 8,02 sec). Denn im Vor- und Zwischenlauf lief es nach dem Ausflug zu den Männer-Hürden in Tallinn (Estland) eigentlich nicht rund. Doch der Deutsche Hallen-Mehrkampf-Meister der U20 wusste vor dem Endlauf, was zu tun ist. „Ich habe vor dem Start an zwei, drei Sachen gedacht und die umgesetzt“, so seine Erklärung. Über Bronze durfte sich der Deutsche U18-Meister Jonathan Petzke (Dresdner SC 1898; 7,87 sec) freuen – ebenfalls Bestleistung. pr

5.000 Meter Bahngehen

Leo Köpp gibt den Takt vor

So kraftvoll, wie er bisweilen den Ton der Trompete erstrahlen lässt, so mühelos wurde Leo Köpp (LG Nord Berlin) auf der 25-Runden-Distanz seiner Favoritenrolle gerecht. Der Ouvertüre des Meisterschaftsprogramms verlieh der 17-Jährige jedenfalls ordentlich Musik. Zunächst im Duett mit seinem später zweitplatzierten Klubkollegen Jakob Strutzke (21:47,11 min), marschierte der vorjährige Deutsche U18-Meister auf den letzten zwei Kilometern strammen Schrittes, aber lockeren Fußes davon, um nach 21:14,11 Minuten über einen neuen Hausrekord zu jubeln.

"Ich habe seit drei Rennen versucht, die 21:30 Minuten zu knacken, aber da bin ich immer zu langsam angegangen. Jetzt ist es gelungen. Und ich habe mittendrin sogar gemerkt, dass es unter 21:20 geht. Krass", freute sich der Schützling von Nadine Großkopf und André Höhne, der auch im Berliner Regionalwettbewerb „Jugend debattiert“ zu den Finalisten gehört. Der Einsatz beim U20-Hallen-Länderkampf am kommenden Samstag (27. Februar) in Padova (Italien) ist gebongt, ein zweiter Italien-Trip im Hinterkopf.

Allzu gern würde Leo Köpp den DLV Anfang Mai beim Geher-Weltcup in Rom repräsentieren - dann auf der 10-Kilometer-Distzanz. DM-Bronze erkämpfte Marius Richter vom SV Halle. Seine Zeit: 23:31,17 Minuten. hk

Weitsprung

Björn-Ole Klehn nicht zu toppen

Björn-Ole Klehn (SC Preußen Münster) flog im dritten Versuch auf ausgezeichnete 7,62 Meter und schockte damit die Konkurrenz, sodass er von keinem Springer mehr überboten wurde. „Es hat heute alles gepasst. Ich habe den Wettkampf bereits mit guter Laune begonnen. Das hat sich im weiteren Verlauf natürlich fortgesetzt,“ strahlte der Schützling von Elke Bartschat. Dem 17-jährigen Münsteraner gelang bereits bei den Westdeutschen Hallenmeisterschaften Ende Januar mit 7,46 Metern der Durchbruch.

Der 1,87 Meter große und 80 Kilo schwere Weitspringer, der 2015 Bestweiten von 7,20 Meter im Freien und 7,07 Meter in der Halle hatte, wechselte vor kurzem von Rostock nach Münster und wohnt nun in der Domstadt im Sportinternat. „Das Training bei Elke Barschat, die ich bereits seit zwei Jahren kenne, hat bestens bei mir angeschlagen. Ich habe unter anderem meine Technik verändert und bin vom Hang- zum Laufsprung gewechselt,“ erläuterte der überglückliche Gymnasiast. Für den Sommer hat er sich die Teilnahme an der U20-WM in Bydgoszcz (Polen) vorgenommen. Die WM-Norm von 7,55 Metern müsste er nach seiner überzeugenden Vorstellung in Dortmund auch im Freien schaffen.

Gianni Seeger (TSV Gomaringen) hatte nur zwei gültige Versuche. Dennoch reichte seine Weite von 7,29 Metern zur Silbermedaille. U18-WM-Finalist Simon Zienert (Dresdner SC 1898), der 2015 bereits 7,51 Meter sprang, kam mit 7,25 Metern auf den dritten Rang vor dem weitengleichen Ulmer Marcel Cymcyk. David Faltenbacher (LG Stadtwerke München), der mit der Weite von 7,53 Metern, die er bei den Deutschen Jugend-Meisterschaften in Jena erzielte, die Meldeliste angeführt hatte, musste sich mit 7,20 Metern und dem fünften Platz begnügen. Allerdings hatte der Münchener vor den Dortmunder Titelkämpfen  Probleme mit seiner Patellasehne und daher in diesem Winter noch keinen Wettkampf bestritten. pm

Kugelstoßen

Erster DM-Titel: Merten Howe knackt 20-Meter-Marke

Das war ein Wettkampf nach Maß für Merten Howe. Der Neubrandenburger wusste: Wer als Erster die 20-Meter-Marke übertrifft, hat den Titel sicher. Und so war es. Mit 20,07 Metern schockte der Dritte der Olympischen Jugendspiele die Konkurrenz in Runde eins. „Da war der Druck raus, der Erste ist mir sehr gut gelungen“, sagte der neue Deutsche Meister, der endlich seinen ersten nationalen Titel holen konnte – darauf musste er lange warten. Aber die vorgelegte Weite war noch nicht alles. Es folgten Stöße auf 20,09, 20,10 und im letzten Durchgang sogar auf 20,17 Meter.

„Die 20 Meter waren für heute mein Ziel, dass das mit so einer guten Serie gelungen ist, freut mich umso mehr“, erklärte der Freiluft-Vize-Meister des Vorjahres. Ziel für den Sommer ist die U20-WM, ein Platz auf dem Podest ist angesichts der Konkurrenzsituation dort schwer, aber „mal kucken“. Richtung 20,50 Meter soll die Kugel dann fliegen.

Silber holte sein stärkster Konkurrent Cedric Trinemeier (MTG Mannheim; 19,77 m) mit einer soliden Leistung. Eine große Steigerung brachte dem ein Jahr jüngeren U18-WM-Teilnehmer Tobias Köhler (SC DHfK Leipzig) Bronze. Seine alte Bestleistung schraubte er um mehr als einen Meter nach oben, von 18,48 Meter auf 19,71 Meter. pr

WINTERWURF

Hammerwurf U18

Fabio Hessling sorgt für den „Hammer“ am Morgen

Lange ausschlafen konnten die Hammerwerfer der männlichen Jugend U18 nicht, denn ihr Wettbewerb fand bereits um 9:30 Uhr im Wattenscheider Lohrheidestadion statt. Da mussten einige bereits um 6:00 Uhr aufstehen. Die meisten Teilnehmer fanden trotz der frühen Morgenstunde und des regnerischen Wetters schnell den richtigen Dreh, sodass acht von ihnen die 60-Meter-Marke übertrafen. Herausragender Teilnehmer war Fabio Hessling (LAC Saarlouis), der im dritten Versuch das 5-Kilo-Wurfgerät auf erstklassige 73,41 Meter beförderte.

Damit blieb er trotz des schlechten Wetters deutlich über seiner persönlichen Bestweite von 69,38 Meter. Mit seinem souveränen Triumph in Bochum-Wattenscheid konnte Fabio Hessling seinen Vorjahreserfolg (65,97 m) wiederholen, die Norm (69,50 m) für die U18-EM in Tiflis (Georgien) ist im Sommer also locker möglich.

Der Vorjahres-Dritte Christoph Gleixner (LG LK Aschaffenburg) erzielte gleich im ersten Versuch 66,49 Meter und warf damit deutlich weiter als 2015 (61,08 m). Pascal Thalhäuser (LV 90 Erzgebirge), der sich in diesem Winter bereits auf 65,90 Meter steigerte, konnte seine augenblicklich gute Form bestätigen und sicherte sich verdient Bronze mit 65,02 Metern. Nach dem Wettkampf zog Bundes-Nachwuchstrainer Joachim Lipske ein äußerst zufriedenstellendes Fazit: „Acht Werfer über 60 Meter, das spricht für das hohe Niveau dieser Meisterschaftsentscheidung. In diesem Jahr sind wir in der Klasse U18 bestens aufgestellt. Unser Ziel ist, zwei Werfer zur U18-EM zu schicken.“ pm

Hammerwurf U20

Zwei Punktlandungen: Marc Okun sichert sich den Titel

Es war eine Zentimeter-Entscheidung bei guten Bedingungen, die der Favorit letztlich für sich entscheiden konnte. Marc Okun (Leichlinger TV), in dieser Saison schon mit 66,16 Metern gelistet, erzielte seine Siegesweite von 63,25 Metern dafür gleich zweimal: In Runde vier und sechs schlug sein Hammer nach derselben Entfernung ein. Bis dahin hatte überraschend Konstantin Steinfurth (LG Eppstein-Kelkheim) geführt. Dieser steigerte sich im zweiten Durchgang auf 63,15 Meter und darf mit seiner neuen Bestleistung einen zufriedenen Marc Okun zum U20-Länderkampf nach Padova (Italien) begleiten. 

Noch für einen dritten Werfer wäre eine solche Leistung möglich gewesen. Doch Dominik Maaß (LAV Neustadt) musste nach drei Ungültigen vorzeitig die Segel streichen. „Das Leistungsniveau der ersten Drei war daher nicht so hoch wie erwartet“, sagte C-Kader-Trainer Joachim Lipske. Die Gunst der Stunde nutzte Julian Brinkmann (SuS Olfen; 57,96 m), der sich Bronze schnappte. pr

Speerwurf U18

Fabian Strehlau macht im ersten Versuch Gold klar

Fabian Strehlau (LAZ Mönchengladbach) hat sich gegen die Konkurrenz mit vier Metern Vorsprung durchgesetzt. Der Achte vom Europäischen Olympischen Jugendfestival (EYOF) in Tiflis (Georgien) aus dem letzten Jahr war als Favorit in den Wettkampf gegangen und machte schon im ersten Versuch alles klar. Mit 64,84 Metern verwies der Saisonbeste seine Kontrahenten Jakob Nauck (SC DHfK Leipzig; 60,88 m) und Thomas Schlegel (TuS 1860 Neunkirchen; 57,46 m) deutlich auf die weiteren Medaillenplätze.

„Bei den nassen Bedingungen bin ich eigentlich ganz zufrieden, obwohl es zum Ende schlechter wurde“, äußerte sich Fabian Strehlau zu seinem Wettkampf. Im Sommer soll der Speer für ihn noch weiter fliegen: „Natürlich peile ich eine Bestleistung an und möchte mir auch im Sommer den DM-Titel holen.“ ds

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