Es gibt wohl keinen besseren Ort in Karlsruhe, um einen Überflieger vorzustellen. Hoch oben über den Dächern von Durlach und Karlsruhe auf der Turmbergterrasse war Renaud Lavillenie, Weltrekordler und Olympiasieger im Stabhochsprung, bei der Pressekonferenz zum 34. Indoor Meeting Karlsruhe zu Gast und plauderte mit Sportdirektor Alain Blondel über die kommenden Monate.
Das wichtigste von Renaud Lavillenie vorweg: „Die Leistungen im Training stimmen wieder. Das Gefühl zu haben, wie in den Jahren 2015 und 2016, wo ich so oft die sechs Meter übersprungen habe, kehrt wieder“, sagt der Leichtathletik-Superstar. Zwei Monate hatte der Franzose pausiert, um nach vielen Verletzungsproblemen wieder zu alter Stärke zu finden.
„Seit sechs Wochen bin ich wieder voll im Training. Das Indoor Meeting Karlsruhe wird für mich das zweite Meeting mit vollem Anlauf sein und es ist immens wichtig für mich. Zum einen ist es ein hervorragendes Meeting mit tollen Fans aber auch im Vorfeld der Hallen-WM in Birmingham will ich hier gute Leistungen zeigen“, erklärt Lavillenie, der 2017 Vater geworden ist.
"Ich liebe diesen Sport"
Auch die Frage nach dem Meetingrekord, den der Olympia-Zweite von Rio mit 5,91 Metern selbst hält, lässt er nicht unbeantwortet: „Ich weiß, dass dies enorm wichtig für die Zuschauer ist. Ich werde in einem sehr guten Zustand sein, den Hallenrekord will ich auf jeden Fall angreifen.“ Mit welcher Höhe? „Zwischen einem und zehn Zentimeter will ich ihn schon steigern“, so der Sechs-Meter-Springer, der in seiner Heimat Clermont-Ferrand selbst ein Stabhochsprung-Meeting veranstaltet. Wenn man Lavillenie gebannt zuhört, glaubt man, dass der 31-Jährige wieder voll auf seine Höhenflüge fokussiert ist.
"Ich liebe diesen Sport und ich kann an nichts anderes denken. Ich liebe beim Stabhochsprung das Gefühl von Risiko und Kontrolle." Genau dieses Gefühl hat ihn zum besten Stabhochspringer der Welt gemacht. Am 15. Februar 2014 gelang es Lavillenie im ukrainischen Donezk den 20 Jahre alten Fabel-Weltrekord von Sergey Bubka (Ukraine; 6,15 m) um einen Zentimeter auf 6,16 Meter zu verbessern. Am 3. Februar 2018 will der in Barbezieux-Saint-Hilaire geborenen Olympiasieger von 2012 also wieder hoch hinaus.
Erste Station der IAAF World Indoor Tour 2018
Das Meeting hat die Ehre 2018 die IAAF World Indoor Tour zu eröffnen. Über die Stationen Karlsruhe, Düsseldorf (6. Februar), Madrid (Spanien; 8. Februar), Boston (USA; 10. Februar), Torun (Polen; 15. Februar) und dem Finale in Glasgow (Großbritannien; 25. Februar) heißt es für die Sieger der Diziplinen-Wertung dann: Ab zu den Hallen-Weltmeisterschaften in Birmingham (Großbritannien; 1. bis 4. März). Zur WM-Wildcard gibt es noch eine Siegerprämie von 20.000 US-Dollar.
Tour-Disziplinen in Karlsruhe sind bei den Frauen: 60 Meter Hürden, 400 Meter und 1.500 Meter, Hoch- und Weitsprung. Die Männer treten zusätzlich zum Stabhochsprung über 60 Meter, 800 Meter sowie 3.000 Meter an. Dazu hat Sportdirektor Alain Blondel noch den Weitsprung der Männer und den 60-Meter-Sprint der Frauen ins Programm genommen.
Für die kommenden sechs Jahre hat die European Broadcasting Union (EBU) beziehungsweise Europäische Rundfunkunion (EUROVISION) sowie die ESPN Media Distribution die weltweiten Rechte an der Ausstrahlung dreier Meetings (darunter Karlsruhe) der IAAF World Indoor Tour erworben. „Die Tour gewinnt dadurch weiter an internationalem Renommee“, meint Blondel. Auch die Leichtathletik-Fans honorieren die steigende Wertigkeit: Der Ticketverkauf läuft so gut wie nie zuvor. Es gibt nur noch einige 100 Karten.
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