| WM 2017

London Tag 5 – DLV-Athleten in den Vorrunden

Im Finale dabei sein. Für einige Athleten das große Ziel bei der WM in London, für andere gefühlt eine Pflichtaufgabe. Lesen Sie hier, wie sich die DLV-Athleten in den Vorentscheidungen am Dienstag geschlagen haben.
Silke Bernhart / Jan-Henner Reitze

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200 Meter Vorläufe Frauen

Rebekka Haase gewinnt ihren Vorlauf – Tori Bowie verzichtet

"Rebekka Haase aus Deutschland liegt in Führung." Diese Durchsage schallte durchs Stadion, als die Athletinnen im abschließenden Vorlauf durch die Kurve sprinteten. Und die DLV-Athletin vom LV 90 Erzgebirge konnte diese Position bis ins Ziel halten. In 22,99 Sekunden war das Halbfinale am Donnerstag (10. August) perfekt. Die 24-Jährige profitierte vom Verzicht der Favoritin in ihrem Lauf. Bahn sechs blieb leer, dort sollte eigentlich die 100-Meter-Weltmeisterin von London Tori Bowie (USA) starten, die in 21,77 Sekunden auch die Jahresschnellste über die doppelte Distanz ist. In einem offiziellen Statement ließ das US-Team, dass sie sich noch von ihrem Sturz nach dem 100-Meter-Finale erhole.

Die Dritte über 100 Meter und Titelverteidigerin Dafne Schippers (Niederlande; 22,63 sec) lief ihren Vorlauf locker nach Hause, genauso wie die 400-Meter-Olympiasiegerin Shaunae Miller-Uibo (Bahamas; 22,69 sec) und die Vize-Weltmeisterin über 100 Meter Marie-Josée Ta Lou (Elfenbeinküste; 22,70 sec). Zur Freude der Gastgeber machte auch Europameisterin Dina Asher-Smith (Großbritannien; 22,73 sec) einen guten Eindruck.

Wegen Problemen in der Vorbereitung hatte Lisa Mayer (Sprintteam Wetzlar) ihren Einzelstart bei dieser WM abgesagt, um sich ganz der Staffel zu widmen. Krankheitsbedingt musste auch die Deutsche Meisterin Laura Müller (LC Rehlingen) passen.

STIMME ZUM WETTKAMPF

Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge):
Es ist total cool, als Vorlauf-Siegerin weiterzukommen, es hat total Spaß gemacht! Das sind hier nicht ganz so meine Temperaturen. Mein Trainer hat in Turku bei 11 Grad und Regen gesagt, da kann ich mich auf London vorbereiten. Nun hat er Recht behalten. Das Rennen war noch etwas unrund, aber ich war auch wirklich aufgeregt. Das ist eine krasse Atmosphäre hier, in den letzten Tagen habe ich das schon von der Tribüne aus gesehen. Gina [Zimmerpartnerin Gina Lückenkemper] hat mir mit auf den Weg gegeben, dass ich das hier genießen soll, jetzt weiß ich, was sie gemeint hat. Sie saß heute am Start, ich habe sie auch gehört – "Lauf, Becky!" Gina hört man unter 60.000 Leuten (lacht)! Ich wollte unbedingt ins Halbfinale, das habe ich auf Weltebene noch nie geschafft. Ich habe auch eine Wette mit meinem Trainer laufen: Wenn ich mit großem Q weiter komme, gibt es einen Burger! Was im Halbfinale möglich ist, muss man sehen. Torie Bowie hat verzichtet, einige große Namen haben abgesagt. Ich würde gerne noch mal eine schnelle Zeit laufen, ich habe in dieser Saison noch nicht ganz das zeigen können, was ich drauf habe.

Kugelstoßen Qualifikation Frauen

Sara Gambetta fehlen neun Zentimeter fürs Finale

Mit ihren ersten 18-Meter-Stößen hatte Kugelstoßerin Sara Gambetta (SC DHfK Leipzig) in diesem Jahr die deutsche Spitze erobert. Sie war vor den Weltmeisterschaften optimistisch, dieses gesteigerte Niveau auch in London abrufen zu können. Eine 18 vor dem Komma – sie hätte locker fürs Finale gereicht. Doch so weit flog die Kugel der Deutschen Meisterin nicht. 17,71 Meter aus Runde drei gingen für die ehemalige Siebenkämpferin in die Ergebnislisten ein. Nachdem alle Stoßerinnen die Qualifikation beendet hatten stand fest: Neun Zentimeter mehr hätten für den Einzug in die Top Zwölf gereicht, die Leipzigerin wurde 13.

Für die direkte Qualifikation für das Finale waren 18,30 Meter gefordert. Mit nur einem Stoß hatten die Weltjahresbeste Lijiao Gong (China; 18,97 m), Olympiasiegerin Michelle Carter (USA; 18,92 m) sowie die zweimalige Hallen-Europameisterin Anita Martón aus Ungarn (18,76 m) ihr Tageswerk schnell vollbracht. Festes Mitglied in dieser Gruppe der Medaillenkandidatinnen ist eigentlich Titelverteidigerin Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge). Nach der Geburt ihrer Zwillinge ist ihr Blick jedoch bereits auf die Heim-EM 2018 in Berlin gerichtet.

STIMME ZUM WETTKAMPF

Sara Gambetta (SC DHfK Leipzig):
Ich bin nicht gut reingekommen. Mein Einstoßer war schlecht. Im Wettkampf habe ich mit 17einhalb angefangen. Das war okay. Der zweite Versuch war nicht dolle, dann habe ich mich noch auf 17,71 gesteigert. Als 13. auszuscheiden, ist sehr bitter, gerade wenn man im letzten Versuch rausgekickt wird. Die Kulisse hat mich eher positiv beeinflusst. Aber technische Feinheiten haben gefehlt. Schlecht war es nicht. Aber für 18,30 Meter muss man mehr abrufen. Ich werde mit meinem Bundestrainer analysieren, woran es gelegen hat. Ich möchte meine Leistung innerhalb von drei Stößen bringen können. Daran gilt es, zu arbeiten. Die 18 muss ich viel stabiler stoßen. Diese Weiten kamen jetzt erst Richtung Saisonhöhepunkt, das ist natürlich super. Aber wenn man sie konstant stößt, kann man sie eher im Schlaf abrufen. Diese Saison steht noch die Universiade an. Ich hoffe, dass ich den 13. Platz von hier dort gut machen kann.

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