| Hallen-EM 2017

Lisa Mayer führt als Fünfte das DLV-Trio an

Lisa Mayer war am Sonntag bei der Hallen-EM in Belgrad über 60 Meter Beste von drei DLV-Finalistinnen. Mit 7,19 Sekunden verfehlte sie ihre Bestzeit nur um eine Hundertstel und wurde Fünfte. Zeitgleich kam Alexandra Burghardt auf Platz sechs. Rebekka Haase belegte Platz acht. Den Titel erkämpfte die Britin Asha Philip.
Harald Koken

Die prognostizierte Millimeter-Entscheidung blieb ganz vorne zwar aus. Dennoch war das 60-Meter-Finale nervenaufreibend – nicht nur fürs Publikum, sondern wohl vielmehr noch für die Protagonistinnen. Das unterstrich der Fehlstart, der aber – abgesehen von Verwarnungen – für die Sprinterinnen ohne Folgen blieb. Den längsten Atem hatte Asha Philip.

Die Britin erkämpfte nach mittelmäßigem Auftakt mit einem irren Finish noch einen Vorsprung von vier Hundertsteln. 7,06 Sekunden – so schnell war noch keine andere Europäerin in diesem Jahr.Die lange und deutlich führende Olesya Povh (Ukraine), 2011 Hallen-Europameisterin, wurde kurz vor dem Zielstrich noch abgefangen und auf den Silberrang verwiesen, durfte sich in 7,10 Sekunden aber immerhin über eine persönliche Bestzeit freuen. U20-Vize-Weltmeisterin Ewa Swoboda (Polen) wurde mit der gleichen Zeit – für sie Saisonrekord – Dritte.

Lisa Mayer und Alexandra Burghardt dichtauf

Lisa Mayer (Sprintteam Wetzlar) war als Fünfte die Beste der drei DLV-Finalistinnen. In 7,19 Sekunden preschte die 20-Jährige nur um eine Hundertstel am Hausrekord vorbei. Nach verhaltenem Auftakt warf sich Alexandra Burghardt (MTG Mannheim) zeitgleich als Sechste ins Ziel. Mit 7,19 Sekunden bestätigte die 22-Jährige ihre persönliche Bestleistung.

Nicht so befreit wie in den Rennen zuvor agierte die Deutsche Hallen-Meisterin Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge). Die dreifache U23-Europameisterin, die nach dem Vorlauf als Medaillenkandidatin gehandelt worden war, fand vom Start weg ihren Schritt nicht. Die 24-Jährige kam auf 7,21 Sekunden und musste mit dem achten Platz zufrieden sein. Zum ersten Mal seit 1988 – damals noch getrennt nach DDR und BRD – standen drei Deutsche im Sprintfinale einer Hallen-Europameisterschaft. Damals wurden die Plätze zwei bis vier belegt.

STIMMEN ZUM WETTBEWERB

Lisa Mayer (Sprintteam Wetzlar):
Ich hätte auf gar keinen Fall gedacht, dass ich hier als beste Deutsche rausgehe. Allein, dass wir zu dritt im Finale standen, war unglaublich. Das kann man mal so machen, das war recht souverän. Dass ein fünfter Platz dabei für mich herausgesprungen ist, das ist einfach unglaublich. Vor einem Jahr hätte ich niemals erwartet, über 60 Meter überhaupt bei einer internationalen Meisterschaft an den Start zu gehen. Das ist immer meine schwächste Disziplin. Ich bin jemand, der hinten raus kommt und am Start etwas liegen lässt. Wieder so nah an die Bestzeit heran zu laufen, ist unglaublich. Ich hatte super viel Spaß heute. Ich will an dieser Stelle auch mal meiner Trainingsgruppe und meinem neuen Trainer Danke sagen. Sie haben einen sehr, sehr großen Anteil an diesem Erfolg. Die letzten Wochen verliefen so super gut, ohne das wäre es nicht möglich gewesen.

Alexandra Burghardt (MTG Mannheim):
Mit der EM kann ich insgesamt zufrieden sein, besonders nachdem es mir am Freitag nicht so gut ging. Es war schön, dass ich im Finale stand und meine Bestzeit bestätigt habe. Der erste Start, der zurückgeschossen wurde, war viel besser. Aber so ist es eben. Beim zweiten Start habe ich mich nicht so gut getroffen und musste etwas hinterherlaufen. Für den nächsten Winter heißt das auf jeden Fall, dass meine Bestzeit noch zu drücken ist. Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden. Es war eine Gänsehaut-Stimmung mit Ivana Spanovic. Das war echt geil. Aus der Halle nehme ich sehr viel mit. Ich habe viel im Training verändert. Ich bin gesund, die Muskeln halten. Ich kann hinten aufholen im Gegensatz zu früher. Vielleicht hat der Start etwas darunter gelitten. Aber ich bin zuversichtlich. Meine Bestzeit über 100 Meter ist aus dem Jahr 2015. Ich möchte auf jeden Fall die WM-Norm angreifen. Dazu muss ich unter Bestzeit laufen. Das traue ich mir zu.

Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge):
Das habe ich mir so ganz anders vorgestellt. Das Rennen war schon vorbei, kurz nachdem es begonnen hat. Mich hat es irgendwie ausgehebelt. Ich weiß nicht, was ich da gemacht habe. Dann war halt das Rennen für mich schon gelaufen. Das ist blöd. Es war trotzdem mein erstes EM-Finale, das ich bei den Erwachsenen überhaupt erreicht habe. Das war so das Minimalziel, das ist schon mal was wert als erster Schritt in die richtige Richtung. Ich bin von Lauf zu Lauf im Prinzip langsamer geworden, das darf mir so nicht passieren.

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