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Historischer Rückblick III: Große Kulisse bei Ost-West-Ausscheidung 1958

Am 18. und 19. Juni 2016 finden im Kasseler Auestadion die 116. Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften statt. Nach 2011 zum zweiten Mal. Doch das Kasseler Auestadion war schon früher Ort von Sportfesten, Titelkämpfen oder Meisterschaften. In einer vierteiligen Serie machen wir eine kleine Zeitreise zurück. Heute: die Ost-West-Ausscheidung für die EM 1958.
Peter Fritschler

20.000 Zuschauer säumten das Rund des Kasseler Auestadions am 3. August 1958. Eine imposante Kulisse bei den Ost-West-Ausscheidungen der gesamtdeutschen Mannschaft für die Leichtathletik-EM in Stockholm (Schweden). Und ebenso imposant waren auch die Leistungen.

Allen voran begeisterte die Sprint-Staffel der Frauen der ostdeutschen Mannschaft, die in der Besetzung Sadau, Stubnick, Birkemeyer und Mayer den bisherigen Rekord ihrer Nationalstaffel um eine Sekunde auf 44,8 Sekunden verbesserte.

Hans Hüneke dreht Ehrenrunde

Eine Ehrenrunde musste nach seinem Sieg der 2015 verstorbene Hans Hüneke im Auestadion drehen. Der Sauerländer, der damals für den VfL Wolfsburg und ab 1963 für den KSV Hessen startete, war über 3.000 Meter Hindernis in 8:37,4 Minuten fast sieben Sekunden schneller als der bisherige deutsche Rekordhalter Heinz Laufer (Stuttgart). Hüneke hatte vor dem Ostberliner Hermann Buhl gewonnen.

Über 5.000 Meter setzte sich der Ostberliner Friedrich Janke, später bekannter Trainer in der DDR, in 14:14,8 Minuten durch. Zweiter wurde der Weseler Ludwig Müller, der später als „Held von Augsburg“ in die Leichtathletik-Geschichte einging. Müller gewann am 20. und 21. September 1958 im Augsburger Rosenaustadion beim Länderkampf gegen die UdSSR überraschend die 5.000 und 10.000 Meter. Ab 1962 startete er für den damaligen KSV Hessen.

Staffel-Ausscheidung ohne Armin Hary

Der spätere 100-Meter-Olympiasieger und Weltrekordhalter Armin Hary musste wegen einer Oberschenkelzerrung auf den Start in Kassel verzichten. Trotzdem zeigte sich die Sprint-Staffel des Deutschen Leichtathletik-Verbandes in Topform. Im ersten Durchgang siegten Martin Lauer, Walter Mahlendorf, Heinz Fütterer und Manfred Germar in 40,4 Sekunden. In einem zweiten Rennen mit dem Elversberger Edmund Burg für Mahlendorf verbesserte sie sich auf 40,2 Sekunden.

Im Rahmen der Ausscheidung gab es auch für viele heimische Leichtathleten Startmöglichkeiten. So lief der KSVler Robert Petzold die 200 Meter in 22,9 Sekunden. Im 20-Kilometer-Gehen gab es für Heinz Lehmann, Cornel und Attila Holeczy (alle KSV Hessen) beim Sieg des Weißenfelser Dieter Lindner gute Zeiten.

Mehr:

<link news:47448>Historischer Rückblick I: Erster Startschuss im Auestadion 1956
<link news:47690>Historischer Rückblick II: Erstes Europacup-Finale der Frauen 1965

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