| Hallen-EM 2017

DLV-Frauenstaffel kämpft bis zum Schluss

Der Kampfgeist stimmte, bis zur letzten Runde jagte das DLV-Quartett über 4x400 Meter noch Italien und Frankreich im Rennen um die Plätze vier und fünf. Am Ende mussten die deutschen Viertelmeilerinnen aber mit Platz sechs die Stärke der Konkurrenz anerkennen. Der Titel ging an Polen.
Christian Fuchs / Jan-Henner Reitze

Die vorletzte Entscheidung der Hallen-EM begann mit ordentlicher Verspätung: Die sechs Staffeln wurden aufgrund von technischen Probleme lange auf die Folter gespannt und erst mit großer Verspätung auf die Strecke geschickt.

Die Deutsche Meisterin Ruth Sophia Spelmeyer (VfL Oldenburg) ging von Bahn eins aus für das DLV-Quartett ins Rennen und konnte sich nach ihren zwei Runden auf dem fünften Rang einreihen. Die Mannheimerin Nadine Gonska machte als gelernte 200-Meter-Sprinterin ihre Sache gut, hielt die Position und wehrte auch einen Angriff der Italienerin Maria Enrica Spacca erfolgreich ab.

Polinnen nicht zu schlagen

Carolin Walter (TSV Bayer 04 Leverkusen) hatte dann etwas Pech: Sie kam als dritte deutsche Läuferin in der Kurve ein wenig außer Tritt und verlor schließlich den fünften Platz an die Italienerin Maria Benedicta Chigbolu. Die Deutsche Hallenmeisterin Lara Hoffmann versuchte als Schlussläuferin noch einmal alles, ging forsch an, kam aber an den vor ihr laufenden Ayomide Folorunso und Floria Guei nicht mehr vorbei.

So ging am Ende der sechste Platz (3:34,60 min) hinter Frankreich (3:33,61 min) in die Ergebnisliste ein, der auch der Vorleistung entsprach, mit der man nach Belgrad angereist war.

Im Kampf um Gold sorgten die ohnehin heiß gehandelten Polinnen mit Iga Baumgart an Position drei für die Vorentscheidung. Die Dritte des Einzelrennens, Justyna Swiety, ließ sich dann den klaren Sieg nicht mehr nehmen (3:29,94 min). Dahinter folgten Großbritannien (3:31,05 min) und die Ukraine (3:32,10 min).

STIMMEN ZUM WETTKAMPF

Ruth Sophia Spelmeyer (VfL Oldenburg):
Die Wintersaison war, eigentlich wie immer bei mir, von Krankheiten geprägt. Umso fröhlicher war ich, dass ich hier in der Staffel laufen durfte. Es war aber nicht mein bestes Rennen. Wir mussten lange auf den Start warten. Das war nicht optimal. Wir haben keine gute Zeit abgeliefert, müssen darüber aber nicht am Boden zerstört sein. Ich habe ich schon im Callroom zu den Mädels gesagt: Das ist der erste Schritt in Richtung Berlin 2018. In dieser Konstellation sind wir zum ersten Mal zusammen gekommen. Mit Nadine haben wir eine Athletin dabei, die mit den 400 Metern vor einer neuen Herausforderung stand. Wir wollen alle in Topform kommen in Richtung Sommer und ich bin zuversichtlich, dass wir eine Staffel mit Potential haben. Auch mit Laura Müller, die hier leider nicht dabei sein konnte. Ich persönlich habe immer noch Hunger. Rio war bisher das allergrößte, hat aber auch ausgelöst, dass ich noch mehr und die 51-Sekunden-Marke angreifen will. Und wenn wir vier bis sechs Leute in Topform haben, können wir in der Staffel in Berlin um eine Medaille laufen.

Nadine Gonska (MTG Mannheim):
Es hat unheimlich Spaß gemacht hier zu rennen. Für mich war es als 200 Meter-Läuferin eine besondere Aufgabe. Es war ein bisschen anstrengend, dass wir anfangs so lange warten mussten. Ich habe jetzt eben gesehen, dass es schon kurz vor Acht ist und um Sieben hätten wir laufen sollen.

Carolin Walter (TSV Bayer 04 Leverkusen):
Es war relativ kalt, nachdem wir so lange in der Halle herumgesessen sind. Als ich den Staffelstab bekommen habe, war ich relativ weit außen. Ich wollte dann reinlaufen, habe die Kurve nicht richtig gekriegt und bin aus dem Tritt gekommen. Mein Ziel war es jemanden zu überholen, leider wurde ich überholt. Ich bin endlich mal wieder im Nationaltrikot gestartet und das auf den 400 Metern, auf denen ich 2006 angefangen habe. Das war schön.

Lara Hoffmann (LT DSHS Köln):
Ich habe mich wirklich beeilt. Vor allem auch in der ersten Runde habe ich versucht etwas Druck und einen Platz gut zu machen, weil ich sehr dicht an der Italienerin dran war. Als sie allerdings gemerkt hat, dass ich herangeflogen kam, hat sie noch einmal dagegen gehalten und dann noch die Französin überholt. Dann habe ich versucht, mich an sie noch ein bisschen ranzusaugen. Ich konnte hinten raus aber nicht mehr so gegenhalten. Da war der Akku leer.


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