Den Mannheimer Sprinterinnen Alexandra Burghardt und Ricarda Lobe fehlten am Samstag beim Hallenmeeting in Sindelfingen über 60 Meter und 60 Meter Hürden nur Hundertstel zu den Normen für die Hallen-Europameisterschaften in Belgrad. Im Stabhochsprung deutete Florian Gaul sein Potenzial für Sprünge jenseits der 5,70 Meter an.
„So gut bin ich noch nie in die Saison gestartet“, strahlte Alexandra Burghardt nach ihrem Saison-Einstieg. Die 22-Jährige, die im Vorjahr als Staffel-Ersatzläuferin bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro nicht zum Einsatz gekommen war, ließ am Samstag in Sindelfingen nichts anbrennen. Schon im Vorlauf war sie in 7,34 Sekunden die Nummer eins vor Lokalmatadorin Nadine Hildebrand gewesen, im Finale steigerte sie sich noch einmal auf 7,29 Sekunden – nur sechs Hundertstel fehlten zur Bestleistung.
Hürdensprinterin Nadine Hildebrand kam bei ihrem Saisoneinstand – noch ohne Hürden – zunächst auf 7,43 Sekunden. Im Endlauf drückte die Olympia-Halbfinalistin diese Marke noch einmal um drei Hundertstel und konnte ebenfalls zufrieden sein.
Die 60 Meter der Männer wurden eine Beute des Schweizers Pascal Mancini. In 6,80 Sekunden überquerte er die Ziellinie zwei Hundertstel vor dem Stuttgarter Alex Schaf. Dieser hatte im Vorlauf (ebenfalls 6,82 sec) sein erstes 60-Meter-Hallenrennen seit seinem Achillessehnen-Riss im Mai 2015 absolviert.
Ricarda Lobe holt Schwung für Belgrad
Im Hürdensprint meldete eine weitere Mannheimerin Ansprüche auf einen Hallen-EM-Startplatz an: Ricarda Lobe rannte sich im Vorlauf in 8,23 Sekunden warm, bevor sie im Finale 8,14 Sekunden folgen ließ. Bei 8,10 Sekunden liegt die deutsche Norm für Belgrad (Serbien; 3. bis 5. März) – und die Bestmarke der 22-Jährigen, die nach der zweitbesten Zeit ihrer Karriere selbstbewusst die Normjagd fortsetzen kann.
Ihr Vereinskollege Cedric Trinemeier musste nach dem Wechsel in die Männerklasse erstmals mit der 7,26 Kilo schweren Kugel ran. Das Resultat: Beachtliche 18,41 Meter und damit schon einmal die Norm für die Hallen-DM in Leipzig (18./19. Februar).
Den Kugelstoß-Wettbewerb der Frauen entschied U20-Weltmeisterin Alina Kenzel (VfL Waiblingen) mit 17,25 Metern für sich. Es war ihr erster Hallen-Wettkampf jenseits der 17-Meter-Marke. Ebenfalls mit der Vier-Kilo-Kugel am Start war der kleinwüchsige Paralympics-Sieger Niko Kappel (VfL Sindelfingen). Er verbesserte den eigenen deutschen Hallenrekord in seiner Klasse von 12,27 über 12,47 auf 12,62 Meter.
Florian Gaul springt 5,60 Meter
Zu einem spannenden und hochklassigen Wettbewerb entwickelte sich der Stabhochsprung der Männer. Bei 5,30 Meter waren noch drei Athleten im Rennen. Diese Höhe meisterte exakt Leo Lohre (VfL Sindelfingen). Noch zehn Zentimeter drauf packte Jakob Köhler-Baumann (LG Filstal).
Nicht zu bezwingen war aber Florial Gaul (VfL Sindelfingen). Der beste Deutsche des Jahres 2016 überquerte 5,50 und 5,60 Meter jeweils im ersten Versuch. 5,70 Meter riss er im zweiten Durchgang nur ganz knapp. „Die 5,70 Meter sind das Nahziel in Cottbus und Rouen“, sagte er und geht „ganz positiv gestimmt“ in die nächsten Wettkämpfe.
Patrick Zwicker kratzt an den 1:50 Minuten
Aus dem vollen Training heraus startete 800-Meter-Läufer Patrick Zwicker in die Saison. In Sindelfingen lief er erstmals im Dress der LG Region Karlsruhe – und zum Sieg. In 1:50,08 Minuten verwies er den amtierenden Deutschen Meister und EM-Halbfinalisten Benedikt Huber (LG Telis Finanz Regensburg; 1:50,55 min) auf den zweiten Platz.
„Das Rennen hat sich richtig gut angefühlt. Mein Trainingspartner Pascal Kleyer hat die ersten 450 Meter fürs Tempo gesorgt. 150 Meter vor dem Ziel bin ich dann an Benedikt vorbeigegangen“, schilderte der BWL-Student den erfolgreichen Rennverlauf. In den kommenden Wochen wird Patrick Zwicker zusammen mit seinen Karlsruher Trainingspartnern weiter am Feinschliff arbeiten, um bei den nächsten Starts klar unter 1:50 Minuten zu bleiben.
Im Weitsprung siegte mit 7,82 Metern Christopher Ullmann aus der Schweiz vor U20-Athlet Gianni Seeger (TSV Gomaringen; 7,55 m). Im Hochsprung meisterten Anne Klebsch (LAZ Ludwigsburg) und U20-Mehrkämpferin Lisa Maihöfer (LG Staufen) jeweils 1,79 Meter.
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