| Wien-Marathon

Schnelle Frauen jagen den Streckenrekord

Der Wien-Marathon ist das größte Lauf-Fest Österreichs mit rund 42.000 Startern auf allen Distanzen. Am Sonntag stehen speziell die Frauen im Fokus. Sie wollen den 16 Jahre alten Streckenrekord von 2:23:47 Stunden unterbieten. Auch Julia Viellehner (TSV Altenmarkt) hofft in Wien auf eine gute Zeit.
Jörg Wenig

Der Wien-Marathon hat seit Jahren immer mehr an internationaler Bedeutung gewonnen. Die Superstars Haile Gebrselassie und Paula Radcliffe starteten beim parallel ausgetragenen Halbmarathon, die Gesamt-Meldezahl stieg in den vergangenen fünf Jahren um rund 10.000 auf aktuell über 42.000 und der Streckenrekord der Männer steht bei hochklassigen 2:05:41 Stunden.

Doch bezüglich eines Rekordes hinkt die Entwicklung des Vienna City Marathons etwas hinterher: Die Streckenbestzeit bei den Frauen steht seit dem Jahr 2000 bei 2:23:47 Stunden. Damals erreichte die Italienerin Maura Viceconte dieses Ergebnis. Bei der 33. Auflage am Sonntag soll es zumindest eine Frauen-Siegzeit geben, die nicht allzu weit weg ist von dieser Bestmarke. Aber vielleicht fällt dieser Rekord sogar. Denn fünf Läuferinnen haben angekündigt, eine Zeit unter 2:25 Stunden anzupeilen.

Quintett will unter 2:25 Stunden bleiben

„Für mich ist es wichtiger, eine schnelle Zeit zu laufen als zu gewinnen - wenn es aber am Ende auch für den Sieg reicht, umso besser“, sagte Fantu Jimma während der Pressekonferenz mit einigen Favoritinnen in Wien. Die Bestzeit der Äthiopierin steht bei 2:26:14 Stunden. Diese Zeit möchte sie am Sonntag deutlich unterbieten. „Ich bin gut vorbereitet und weiß, dass die Bedingungen in Wien normalerweise sehr gut sind. Insofern habe ich mir eine Zeit von 2:23 Stunden vorgenommen“, sagte Fantu Jimma.

Vier weitere Frauen wollen unter 2:25 Stunden laufen und dürften dieses Tempo wohl mitgehen: Guteni Shone (Äthiopien) ist mit 2:23:32 Stunden die schnellste Läuferin auf der Startliste, ihre Landsfrau Meseret Kitata erreichte bisher 2:27:17 Stunden, Doris Changeiywo (Kenia) hat ebenso das Potenzial wie die Debütantin Ruti Aga (Äthiopien).

Äthiopierin Aga mit Top-Halbmarathonzeit

In klimatisch schwierigen Bedingungen lief Changeiywo ihr Debüt im Dezember in Singapur. Dort gewann sie mit 2:44:26 Stunden. „Damals ging es bei hoher Luftfeuchtigkeit nur darum, durchzukommen. Jetzt will ich viel schneller laufen - ich werde am Sonntag mit den Äthiopierinnen mitgehen“, sagte die Kenianerin, deren Halbmarathon-Bestzeit von 68:49 Minuten ihr gutes Potenzial andeutet.

Noch etwas schneller im Halbmarathon war Ruti Aga in diesem Jahr in Houston (68:09 min). „Ich weiß, dass hier gute Bedingungen herrschen. Und natürlich lief Haile Gebrselassie hier in Wien - deswegen habe ich mich entschieden, hier mein Debüt zu laufen“, sagte die erst 22-jährige Ruti Aga. Auf eine Steigerung hofft auch eine Läuferin aus der erweiterten deutschen Spitze, die sich allerdings mehr auf Triathlon und Duathlon konzentriert: Julia Viellehner (TSV Altenmarkt) geht mit einer Bestzeit von 2:40:28 Stunden ins Rennen, die sie im vergangenen Oktober bei ihrem Sieg beim München-Marathon erzielte.

Levy Omari klarer Favorit

Für das Rennen der Männer wurden sieben Athleten mit Bestzeiten von unter 2:10 Stunden verpflichtet. Levy Omari - auch bekannt unter dem Namen Levy Matebo - ist der mit Abstand schnellste Läufer auf der Startliste. Der Kenianer hat eine Bestzeit von 2:05:16 Stunden, die er 2011 als Zweiter des Frankfurt-Marathons aufstellte. Nummer zwei auf der Startliste ist sein Landsmann Robert Chemosin. Er lief im vergangenen Jahr seine ersten beiden Marathonrennen jeweils unter 2:10 Stunden. In Warschau war er dabei zuletzt Zweiter mit einer Steigerung auf 2:08:05 Stunden.

Er könnte für eine weitere Bestzeit gut sein. Doch vielleicht sorgt auch ein Debütant für eine Überraschung: David Kogei (Kenia) hat das Potenzial für einen starken Marathon. Über die halbe Distanz lief er bereits 59:46 Minuten, zudem hat er Erfahrung als Tempomacher im Marathon.

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024