Beim 56. Pokal der Freundschaft im luxemburgischen Diekirch überzeugten am Donnerstag die deutschen Teams aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Den traditionellen Ländervergleichskampf mit den Teams von Gastgeber Luxemburg, Lothringen aus Frankreich sowie der Wallonie aus Belgien gewann Rheinland-Pfalz. Zehnkämpfer Kai Kazmirek war in drei Disziplinen siegreich.
Gleich zu Beginn überzeugte mit Sophie Gimmler (LAZ Saarbrücken) im Hammerwurf der Frauen aber eine Saarländerin. Mit 60,74 Meter knackte die19-Jährige als Siegerin erstmals überhaupt die 60-Meter-Marke und übertraf zum wiederholten Male die Norm (58,50 m) für die U20-Europameisterschaften in Eskilstuna (Schweden; 16. bis 19. Juli).
„Im Training habe ich die 60 Meter ja schon geworfen. Jetzt hat es endlich auch im Wettkampf geklappt“, freute sich Sophie Gimmler. Bereits am Wochenende wird sie bei den Werfertagen in Halle (16./17. Mai) in den Klassen U20 und U23 ihre nächsten beiden Wettkämpfe absolvieren. „Ziel ist es dort noch einmal weiter zu werfen.“ Bei den Männern gab es durch Andreas Sahner (LC Rehlingen) mit 62,81 Metern ebenfalls einen saarländischen Sieg.
400-Meter-Bestzeit für Luisa Valeske
Zwei weitere deutsche Siege gab es auf der Stadionrunde über 400 Meter. Bei den Männern siegte Jonas Mockenhaupt (Rheinland-Pfalz, LG Sieg) in 48,41 Sekunden und bei den Frauen konnte sich Luisa Valeske (Saarland, SV Schlau.com Saar 05 Saarbrücken) in 54,17 Sekunden über den Sieg und eine neue Bestzeit freuen.
„Das war sehr gut, vor allem weil es der erste Lauf war“, strahlte sie. „So schnell bin ich bisher noch nie eingestiegen. Besser hätte es nicht laufen können.“ Luisa Valeske scheint also bestens gerüstet für ihre Paradestrecke über 400 Meter Hürden beim Pfingstsportfest in Rehlingen (25. Mai).
Sprinter punkten mehrfach - Sina Mayer verbessert
Im Sprintbereich sicherte der Ghanaer Timothy Abeyie (SV Schlau.com Saar 05 Saarbrücken) als Doppelsieger über 100 und 200 Meter in 10,61 und 21,39 Sekunden dem saarländischen Team die Maximalpunktzahl.
Bei den Frauen war Sina Mayer (Rheinland-Pfalz, LAZ Zweibrücken) die eifrigste Punktesammlerin. Zunächst blieb sie in 11,98 Sekunden über 100 Meter als einzige Sprinterin unter der Zwölf-Sekunden-Marke, bevor sie über 200 Meter in 24,86 Sekunden Zweite hinter der Französin Elodie Embony (Lothringen; 24,34 sec) wurde. Dabei konnte sich die Ersatzläuferin der U20-WM-Bronzestaffel von Eugene (USA) über 4x100 Meter über eine neue Bestzeit freuen und blieb erstmals unter 25 Sekunden.
Kai Kazmirek testet für Götzis
Zehnkämpfer Kai Kazmirek (Rheinland-Pfalz, LG Rhein-Wied) testete seine Form in den Disziplinen 110 Meter Hürden und Weitsprung, hatte sich aber insgesamt etwas mehr erhofft. „Über die Hürden lief es bis zur sechsten Hürde echt sehr gut. Da habe ich schon gedacht, dass es eine super Zeit wird“, berichtete der U23-Europameister später. Nach einem Tritt in die siebte Hürde geriet er aber ins Straucheln, touchierte auch die folgenden Hürden und musste sich mit einer Zeit von 14,64 Sekunden begnügen.
Das reichte aber ebenso wie seine 7,22 Meter im Weitsprung zum Tagessieg. Als Schlussläufer brachte er auch seine 4x100-Meter-Staffel in 40,93 Sekunden als Erster ins Ziel. „Insgesamt hat der Wettkampf aber richtig Spaß gemacht. Es war cool die ganzen anderen Athleten aus Rheinland-Pfalz zu sehen. Das hat man ja nicht so oft.“ Am Sonntag plant er bei der U20-Mehrkampf-Qualifikation in Kreuztal seinen nächsten Start, dann im Stabhochsprung und mit dem Diskus.
4,10 Meter aus kurzem Anlauf für Kristina Gadschiew
Im Stabhochsprung setzte sich Kristina Gadschiew (Rheinland-Pfalz, LAZ Zweibrücken) aus zwölf Anlaufschritten mit eine Höhe von 4,10 Metern durch. „Damit bin ich insgesamt sehr zufrieden. Im Vergleich zu den letzten Trainingseinheiten war das eine Steigerung um 100 Prozent“, bilanzierte sie anschließend.
Seit einem Stabbruch vergangene Woche im Training vor den GreatCity Games in Manchester (Großbritannien) kämpfte sie vor allem mit Unsicherheiten im Anlauf. „So ein Comeback ist schon schwierig“, findet sie. Am Sonntag will Kristina Gadschiew bei einem kleinen Wettkampf in Dudelange (Luxemburg) erstmals wieder aus 14 Anlaufschritten springen.
Über 100 Meter Hürden war Viktoria Müller (Rheinland-Pfalz, SCC Koblenz-Karthause), die Deutsche U20-Hallenmeisterin über 60 Meter Hürden, in 13,91 Sekunden fast so schnell wie am Wochenende in Neuwied (13,89 sec) unterwegs, musste sich aber der Belgierin Siliane van Cauwenberghe in 13,86 Sekunden knapp geschlagen geben.
Rheinland-Pfalz gewinnt Mannschaftswertung
Dank weiterer Einzelsiege von Sebastian Hanss (TV Bad Bergzabern) mit 63,20 Meter im Speerwurf, Aline Hessel (TSV Schott Mainz) mit 13,64 Meter im Kugelstoßen, Lena Schallmo (TuS 1862 Kirn) mit 47,49 Metern im Diskuswurf, Abdi Hundessa (LG Lahn/Aar/Esterau) in 1:51,04 Minuten über 800 Meter und Linda Betzler (LG Rhein-Wied) in 10:07,70 Minuten über 3.000 Meter sicherte sich das Team aus Rheinland-Pfalz in diesem Jahr bei den Männern, den Frauen und in der Mannschaftswertung den Sieg.
Im Kugelstoßen überzeugte der luxemburger Lokalmatador Bob Bertemes mit 19,53 Metern und einer der besten Leistungen des Tages, blieb aber rund einen Meter unter seiner Bestweite von der Hallen-EM in Prag (Tschechische Republik).
Cup-Wertung Frauen
1. Rheinland-Pfalz (75 Punkte)
2. Luxemburg (57 Punkte)
3. Saarland (56 Punkte)
4. Lothringen (50,5 Punkte)
5. Wallonie (49,5 Punkte)
Cup-Wertung Männer
1. Rheinland-Pfalz (73 Punkte)
2. Luxemburg (64 Punkte)
3. Saarland (63 Punkte)
4. Wallonie (45 Punkte)
5. Lothringen (34 Punkte)
