Menno Vloon aus Holland mit 5,85 Metern und Anjuli Knäsche (SG TSV Kronshagen/Kieler TB; 4,40 m) haben am Samstag den Himmelstürmer-Cup im Stabhochspringen in Zweibrücken gewonnen.
Bei der Höhe von 5,60 Metern wurde am Samstag beim Himmelsstürmer-Cup in Zweibrücken ausgesiebt. Acht Springer gingen die Höhe an – Kévin Menaldo ließ diese aus –, nur zwei Athleten übersprangen sie: Menno Vloon (Niederlande) und Valentin Lavillenie (Frankreich). Die anschließende Suche nach dem Sieger war also eine internationale Angelegenheit ohne deutsche Beteiligung. Die aber hoben dann erst richtig ab: Lavillenie schied zwar bei 5,70 Metern aus, Vloon und Menaldo schafften diese Höhe.
Dann pokerten die beiden sich hoch, ließen 5,75 und 5,80 Meter aus und einigten sich auf 5,85 Meter als nächste Sprunghöhe. Und Vloon überquerte die Höhe gleich im ersten Versuch. Das war nicht nur Meetingrekord, sondern zugleich niederländischer Rekord – und eine Steigerung der persönlichen Bestleistung um 20 Zentimeter. Da Menaldo dreimal scheiterte, stand Vloon als Sieger fest. 5,91 Meter waren für ihn dann allerdings zu hoch.
Florian Gaul: "Schritt in die richtige Richtung"
Mit 5,50 Metern aus dem Wettbewerb gingen unter anderem die Deutschen Florian Gaul (VfL Sindelfingen), der seine Saisonbestleistung um 30 Zentimeter steigerte, Karsten Dilla (neue Saisonbestleistung) und Hendrik Gruber (beide TSV Bayer Leverkusen). „Das war ein Schritt in die richtige Richtung“, sagte Gaul.
Lokalmatador Raphael Holzdeppe scheiterte dreimal an seiner Anfangshöhe von 5,50 Metern. Der Deutsche Hallenmeister sprang erstmals in dieser Saison mit 16 Schritten Anlauf – da fehlte beim Himmelsstürmer-Cup noch die Feinabstimmung. „Der Anlauf hat vorne nicht gepasst“, sagte der Ex-Weltmeister: „Es ist natürlich schade, dass das ausgerechnet bei meinem Heimspiel passiert, aber wir mussten irgendwann ja mal auf den langen Anlauf umstellen.“
Anjuli Knäsche steigert sich
Anjuli Knäsche sprang mit 4,40 Metern Saisonbestleistung und liegt nun in der deutschen Jahresbestenliste zusammen mit Annika Roloff (MTV 49 Holzminden), die am Sonntag in Hengelo (Niederlande) springt, auf dem zweiten Rang hinter Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen) mit 4,65 Metern. Ryzih hat als bisher einzige deutsche Springerin die Norm für die Weltmeisterschaften im August in London (Großbritannien) von 4,55 Metern übersprungen.
Anjuli Knäsche sprang alle Höhen inklusive der 4,40 Meter im ersten Versuch. Anschließend scheiterte sie dreimal an 4,45 Metern. „Die 4,45 Meter wären natürlich super gewesen, weil es die B-Norm für die WM ist“, sagte Knäsche, die trotzdem mit ihrem Wettkampf zufrieden war und aus den guten Versuchen über die 4,45 Meter nun das Wissen mitnimmt, dass die WM-Norm in den kommenden Wochen machbar ist. „Wenn alles stimmt, werde ich die Norm springen“, kündigte die 23-Jährige an. Abgehakt hat sie in Zweibrücken die Norm für die Universiade, die allerdings nur ein „Trostpflaster“ sei, falls es mit der WM nicht klappt.
Auf Rang zwei kam Friedelinde Petershofen (SC Potsdam) mit 4,30 Meter, die ihre Saisonbestleistung einstellte. Höhengleich Dritte wurde die Schwedin Lisa Gunnarsson, die aktuell weltweit beste U20-Athletin. Ohne gültigen Versuch blieb Silke Spiegelburg. Nach zwei Jahren mit vielen Verletzungen und Krankheiten gab sie in Zweibrücken ihr Stabhochsprung-Comeback nach fast einjähriger Wettkampfpause. Doch ihre Einstiegshöhe von 4,20 Metern war am Nachmittag zu hoch. „Das Einspringen hat gut geklappt, beim Springen an sich ist es dann leider nicht so gut gelaufen“, sagte die 31-Jährige vom TSV Bayer 04 Leverkusen.