Martina Strutz hat am Freitagabend das Marktplatzspringen in Recklinghausen gewonnen. Die Neubrandenburgerin übersprang 4,41 Meter. Bei den Männern siegte der Pole Piotr Lisek mit 5,64 Metern.
„Mein lädierter Fuß ist wieder voll belastbar und alles läuft bei mir nach Plan. Dass ich im vergangenen Jahr zum selben Zeitpunkt in Recklinghausen 4,60 Meter gesprungen bin, hängt damit zusammen, dass ich einen anderen Trainingsaufbau hatte. Meine heutigen 4,41 Meter gehen in Ordnung. Ich hoffe, mich bei den nächsten Wettkämpfen schon für die EM in Zürich qualifizieren zu können. Das Wichtigste für mich ist in den nächsten Wochen, gesund durchzukommen,“ betonte Martina Strutz, die in Recklinghausen schon zum achten Mal am Marktplatzspringen teilnahm, das zum 33. Mal ausgetragen wurde.
Gut gelaunt zeigte sich Carolin Hingst, die mit 4,31m ihren zweiten Platz aus dem Vorjahr (4,39 Meter) wiederholen konnte und dabei unterstrich, dass sie nach ihrem Achillessehnenanriss aus dem vergangenen Jahr wieder fit ist. „Diese Leistung ist auf jeden Fall noch ausbaufähig“, erklärte die Olympiasechste von 2008.
Piotr Lisek hat sich wohl gefühlt
„Die Atmosphäre in Recklinghausen hat mir unwahrscheinlich gut gefallen. Das Publikum hat mich richtig getragen. Ich wäre gerne noch etwas höher gesprungen, aber ich bin auch so mit meiner Jahresbestleistung zufrieden“ erklärte Piotr Lisek, der 5,64 Meter meisterte.
Der 21-Jährige beeindruckte schon Anfang März beim Stabhochsprung-Wettbewerb im Einkaufszentrum in Bad Oeynhausen, als er als Sieger starke 5,77 Meter übersprang. Vor zehn Tagen überwand er bei einem Meeting in Athen (Griechenland) 5,60 Meter.
Die beiden Leverkusener Tom Conrad und Marvin Caspari, freuten sich über ihre übersprungenen 5,34 Meter. „Es hat unwahrscheinlich viel Spaß gemacht, vor solch einem tollen Publikum zu springen. Da traten die Leistungen ein wenig in den Hintergrund“, sagte Marvin Caspari.
Dauersieger Björn Otto diemal nur Zuschauer
Björn Otto (ASV Köln), der in Recklinghausen schon sechsmal erfolgreich war, hat seinen Achillessehnenanriss, den er sich beim diesjährigen Hallen-Meeting in Düsseldorf zuzog, noch nicht auskuriert. Daher weilte der Olympiazweite diesmal nur unter den Zuschauern: „Wann und wo ich wieder einsteigen werde, ist noch völlig offen. Ich befinde mich schon wieder im Training, aber für einen Wettkampf ist mir das Risiko einfach zu groß“, betonte Björn Otto, der sich in diesem Jahr auf jeden Fall für die Europameisterschaften in Zürich qualifizieren möchte.
Ein positives Fazit zog auch Organisator Hans Timmermann, der 1982 die Flugshow ins Leben rief. „Es war in diesem Jahr unmöglich, Björn Otto zu ersetzen. Trotzdem haben wir den Zuschauern bei guten Witterungsbedingungen spannende Wettkämpfe geboten“, freute sich Timmermann, der bis zur 50. Auflage des Springens auf jeden Fall weitermachen möchte.