Die Veranstalter aus Garbsen hatten das bestbesetzte Springer-Meeting aller Zeiten angekündigt. Und die Topathleten wurden den Vorschuss-Lorbeeren gerecht: Sowohl Hochspringer Eike Onnen als auch die Dreispringer Max Heß und Kristin Gierisch hakten am Sonntag die Richtwerte für Rio ab, auch Jenny Elbe bestätigte ihre Olympia-Ambitionen.
Mit dem Dreisprung der Frauen fand das Springer-Meeting in Garbsen am Sonntag seinen Höhepunkt. Als Siegerin setzte sich die Vize-Hallen-Weltmeisterin Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz) gegen starke Konkurrenz durch. Mit 14,31 Metern überbot sie als zweite DLV-Dreispringerin des Jahres den Richtwert für die Olympischen Spiele in Rio (Brasilien; 12. bis 21. August).
Diesen hatte zuvor schon Jenny Elbe (Dresdner SC 1898) erfüllt. Sie wurde in Garbsen mit erneuter Punktlandung auf der Norm und 14,15 Metern Zweite. Als Dritte schob sich auch Neele Eckhardt (LG Göttingen) mit starker neuer Bestleistung von 13,93 Metern in den Kreis der Olympia-Kandidatinnen.
„Druck hatte ich nicht“, erklärte Kristin Gierisch anschließend. Sie sei mit dem Vorhaben, Spaß zu haben und den Wettkampf zu genießen nach Garbsen gereist. Dort allerdings waren schon beim Aufwärmen und dann auch beim Springen die Beine schwer. „Ich hatte das Gefühl, ich bin ans Brett rangeschlichen“, erklärte sie. Mit der frühen Normerfüllung sei sie dennoch sehr zufrieden, betonte aber auch: „Da ist auf jeden Fall noch Luft nach oben!“
Max Heß kratzt an den 17 Metern
Dasselbe gilt für ihren Trainingspartner Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz), der zuvor im Wettbewerb der Männer mit 16,92 Metern Ansprüche auf einen Olympia-Startplatz untermauert hatte. In der Halle ist er schon über die 17-Meter-Marke geflogen – das wäre auch in Garbsen drin gewesen. „Im ersten Durchgang war Max mit einem halben Fuß über dem Brett, der Sprung war sehr weit“, erklärte der Chemnitzer Trainer Harry Marusch.
Mit der Leistung seiner Schützlinge war er „überglücklich“, das gebe Sicherheit für die weitere Saisonplanung. In den nächsten Wochen soll an der Anlaufgenauigkeit gearbeitet werden und an der Geschwindigkeit zum Brett – damit die weitesten Sätze dann auch gültig werden.
Eike Onnen fliegt über 2,29 Meter
Die dritte neue Olympia-Norm des Tages gab es im Hochsprung der Männer, wo Eike Onnen (Hannover 96) der gefeierte Lokalmatador war. Die EM-Norm von 2,26 Metern hatte er bereits am Pfingstmontag in Bad Oeynhausen abgehakt, in Garbsen blieb die Latte nun bei 2,29 Meter liegen. Auch über 2,35 Meter zeigte er anschließend gute Sprünge, allerdings noch ohne gültiges Resultat.
Im Wettbewerb der Frauen konnten sich die Hochspringerinnen ebenfalls steigern. Katharina Mögenburg (TSV Bayer 04 Leverkusen), für Norwegen startberechtigt, floppte über 1,87 Meter, die Berlinerin Jossie Graumann dahinter über 1,84 Meter, als Dritte kam Alexandra Plaza (LT DSHS Köln) über 1,80 Meter. Noch höher hinaus ging es in der U20 für die Bremerin Mareike Max, die mit 1,83 Meter die Norm für die U20-WM in Bydgoszcz (Polen; 19. bis 24. Juli) anbot.
Der bemerkenswerteste Satz aller Weitsprung-Wettbewerbe ging in Garbsen auf das Konto von U20-Athletin Anna Bühler (Unterländer LG). Die letztjährige Dritte der U20-EM flog auf starke 6,47 Meter, bevor sie nach einem weiteren Sprung auf 6,31 Meter den Wettbewerb aufgrund von Problemen im Oberschenkel-Beuger frühzeitig beendete. Eine Vorsichtsmaßnahme auch für Bydgoszcz, wo sie nach dieser Leistung sicher dabei sein sollte.
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