Comeback nach Maß: Nach knapp achtmonatiger Wettkampfpause hat sich Falk Wendrich mit einer neuen Hallen-Bestleistung zurückgemeldet. Der Universiade-Sieger meisterte beim Hochsprung-Meeting am Sonntag in Clarholz 2,24 Meter. Erst die Hallen-EM-Norm von 2,26 Metern war für den 23-Jährigen zu hoch.
Der Anfang ist gemacht. Falk Wendrich (LAZ Soest), der seit Mitte Mai 2018 wegen eines Teilanrisses der Plantarfaszie keinen Wettkampf bestritten hatte, hat sich beim 16. Sparkassen Hochsprung-Meeting in Clarholz eindrucksvoll zurückgemeldet. Der 23-Jährige meisterte am Sonntag ausgezeichnete 2,24 Meter und gewann damit souverän vor Charel Gaspar (Luxemburg; 2,13 m) und Matyas Dalecky (Tschechien; 2,10 m).
Der Soester steigerte bei seiner vielversprechenden Vorstellung seine Hallenbestleistung aus dem Jahr 2013 um vier Zentimeter und scheiterte erst an der Norm (2,26 m) für die Hallen-EM vom 1. bis 3. März in Glasgow (Schottland). „Der Wettkampf war für mich heute wie eine Lotterie. Ich wusste zwar, dass ich mich aufgrund meiner Trainingswerte in einer hervorragenden Form befinde. Aber diese unter Wettkampfbedingungen entsprechend umzusetzen, ist eine andere Sache. Ich bin unwahrscheinlich glücklich, dass es geklappt hat. Ich bin heute wie eine Gazelle gesprungen“, strahlte der Schützling von Brigitte Kurschilgen.
Falk Wendrich will zurück auf die internationale Bühne
Ursprünglich hatte sich Falk Wendrich vorgenommen, lediglich die Qualifikationsnorm von 2,10 Metern für die <link>Hallen-DM am 16./17. Februar in Leipzig zu meistern. Dass für ihn nun die Hallen-EM-Norm greifbar nahe ist, damit hatte er nicht gerechnet: „Ich hoffe, dass ich die 2,26 Meter in den nächsten Wochen noch schaffen werde. Denn ich strebe endlich wieder einmal einen Wettkampf auf internationaler Bühne an.“
Seine Zwangspause nutzte der frühere U20-Vize-Weltmeister, um seine Technik umzustellen. So sprang er früher ca. 80 Zentimeter vor der Latte ab. Diese Distanz hat er inzwischen auf 120 Zentimeter vergrößert. „Heute bin ich mit dieser Veränderung hervorragend klargekommen und hoffe, dass das bei den nächsten Wettkämpfen auch der Fall sein wird“, so der Universiade-Sieger.
Im Sommer 2,30 Meter im Fokus
Falk Wendrich, der schon mit 17 Jahren 2,24 Meter gemeistert hatte, ist sicherlich eines der größten deutschen Hochsprung-Talente. Doch er musste in der Vergangenheit immer wieder Rückschläge hinnehmen. Trotzdem hat sich der Student der Wirtschaftswissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum, der darüber hinaus im elterlichen Küchengeschäft mithilft, immer wieder aufgerappelt und nie den Glauben an sich und seine Leistungsfähigkeit verloren. Daher steckt er wieder voller Pläne und hat sich für den Sommer die Höhe von 2,30 Metern und damit den Eintritt in die Weltspitze vorgenommen. Seine Freiluft-Bestleistung steht momentan bei 2,29 Metern. Mit dieser Höhe war er 2017 Studenten-Weltmeister geworden.
Bei den Frauen überraschte in Clarholz die lang verletzte Christina Honsel (LG Olympia Dortmund) mit ihrem Erfolg vor Marion Schopp (Niederlande) und Mareike Max (Werder Bremen; beide 1,75 m). Mit starken 1,82 Metern steigerte die 21-Jährige ihre persönliche Hallenbestleistung aus dem Jahr 2016 um einen Zentimeter.
Christina Honsel hofft auf stabile Form
Die frühere Deutsche Jugendmeisterin hatte ihren letzten Wettkampf bei der DM im Juli vergangenen Jahres in Nürnberg bestritten. Wegen Schmerzen in ihrem Sprungfuß hatte sie die Saison danach vorzeitig abbrechen müssen. „Ich konnte zum ersten Mal seit Langem wieder ein richtiges Wintertraining durchziehen. Darauf führe ich meine augenblicklich gute Form zurück, und ich hoffe, dass die so bleibt“, sagte die Studentin der Wirtschaftswissenschaften.
Eine starke Vorstellung bot Chima Ihenetu (SC Neubrandenburg). Der U18-Vize-Weltmeister von 2017 blieb als U20-Sieger mit 2,14 Metern nur zwei Zentimeter unter seiner persönlichen Hallenbestleistung. „Vor zwei Wochen bin ich nur 2,08 Meter gesprungen. Da hat der Anlauf überhaupt nicht gepasst. Heute bin ich dagegen schon wesentlich besser klargekommen“, freute sich der Schützling von Nicole Herschmann, der 2018 verletzungsbedingt sein Leistungspotenzial nicht abrufen konnte.
Olympiasieger Gerd Wessig unter den Zuschauern
Mit 97 Startern konnte Organisator Siegfried Klapper bei der 16. Auflage der Clarholzer Flugshow eine Rekord-Teilnehmerzahl melden. Erfreulich war vor allem die Beteiligung im Jugendbereich mit 45 Nachwuchsathletinnen und -athleten.
Unter den Zuschauern befand sich auch der Hochsprung-Olympiasieger von 1980 Gerd Wessig, der Werbung für sein Hochsprung-Meeting am 2. März in Schwerin machte. „Mir hat die Veranstaltung sehr gut gefallen. Hoffentlich bleibt sie uns noch lange erhalten“, sagte der frühere 2,36-Meter-Springer.
<link>Die Ergebnisse lesen Sie in unserer Ergebnisrubrik ...