| Berlin 2018

EM-Tag 2: Verdientes Gold für Abele, emotionaler Abschied für Harting

Drei deutsche Medaillen und ein emotionaler Abschied. Die 37.125 Zuschauer im Berliner Olympiastadion hatten am Mittwochabend bei den Europameisterschaften Grund genug, die Athleten zu feiern. Arthur Abele sorgte im Zehnkampf für die erste DLV-Goldmedaille. Robert Harting gehörten bei seinem letzten internationalen Auftritt die Herzen.
Alexandra Dersch / Pamela Ruprecht

Nach dem ersten Tag im Zehnkampf bei den Europameisterschaften in Berlin war Arthur Abele auf Rang zwei gelegen. Am zweiten Tag sollte der Ulmer nach einem tollen Kampf ganz oben stehen. Nach Platz fünf bei der EM in Zürich holte der 32-Jährige diesmal mit 8.431 Punkten Gold und bescherte dem DLV-Team den ersten Titel der Heim-EM. Einen starken vierten Platz gab es zudem für U20-Weltrekordhalter Niklas Kaul (USC Mainz), der – obwohl kurzfristig für Kai Kazmirek in die Mannschaft gerückt – mit 8.220 Punkten eine neue Bestleistung aufstellte. Silber und Bronze gingen an den unter neutraler Flagge startenden Russen Ilya Shkurenyov (8.321 Pkt) und den Weißrussen Vitali Shuk (8.290 Pkt).

Silber gewonnen, nicht Gold verloren hat Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge). Die 32-jährige Kugelstoßerin wurde nach ihrem erst kürzlich geschehenen Autounfall, von dem sie ein Schleudertrauma und eine Verletzung an der Wurfhand davon getragen hatte, in Führung liegend noch im letzten Versuch von der Polin Paulina Guba (19,33 m) abgefangen. Mit 19,19 Metern holt Christina Schwanitz in ihrem Jahr nach der Babypause Silber. Bronze geht nach Weißrussland an Aljona Dubizkaja (18,81 m).

Weitspringer Fabian Heinle feierte an diesem denkwürdigen Abend nach langen Verletzungen seinen bisher größten sportlichen Erfolg. Der 24-Jährige aus Stuttgart sprang 8,13 Meter und holte damit Silber. Gold ging an den griechischen U20-Europameister Miltiadis Tentoglou (8,25 m). Der Ukrainer Sergej Nikiforow, dessen bester Versuch auch mit 8,13 Meter gemessen wurde, holte Bronze, weil der zweitbeste Versuch von Fabian Heinle Heinles weiter war. Allerdings legte das deutsche Team noch offiziell Protest wegen der Weitenmessung im vierten Versuch ein. Auch bei anderen Sprüngen hatte es im Finale lange Diskussionen zwischen den Athleten und den Kampfrichtern gegeben.

Großer Abschied von Robert Harting

Neben den drei deutschen Medaillen war der Abschied des Robert Harting von der internationalen Bühne das Ereignis. Zwar wurde nichts aus dem stillen Traum einer Medaille zum Abschluss, doch der Olympiasieger von London trug es mit Fassung und wurde vom Publikum und den Veranstaltern mit den besten Wünschen von der internationalen Bühne verabschiedet. Aufgrund der Knieprobleme das ganze Jahr über waren Platz sechs (64,33 m) im Diskus-Finale ein Erfolg. Die Podestplätze machten Weltmeister Andrius Gudzius (Litauen) mit 68,46 Metern, Daniel Stahl (Schweden) mit 68,23 Meter und der österreichische Rekordler Lukas Weißhaidinger mit 65,14 Metern aus.

Alina Reh (SSV Ulm) verpasste in einem couragierten und mitreißenden Rennen über 10.000 Meter die Medaillenränge nur knapp. Die 21 Jahre alte Cross-Europameisterin der U23 kam in 32:28,48 Minuten auf einen starken vierten Platz. Gold ging an Lonah Chemtai Salpeter aus Israel in 31:43,29 Minuten, Silber und Bronze holten sich Susan Krumins aus den Niederlanden (31:52,55 min) und die Schwedin Meraf Bahta (32:19,34 min).

Ihre Muskeln ließen die DLV-Speerwerfer in der Qualifikation spielen. Weltmeister Johannes Vetter (LG Offenburg) dominierte mit 87,39 Meter und erreichte wie Olympiasieger Thomas Röhler (LC Jena; 85,47 m) als Zweitplatzierter und der Deutsche Meister Andreas Hofmann (Mannheim; 82,36 m) auf Rang sechs das Finale.

Souveräner Auftritt der Dreispringerinnen

Als Siegerin ihres Vorlaufs (13,03 sec) zog Ricarda Lobe (MTG Mannheim) bei ihrer ersten EM ins Halbfinale ein. Dort wird sie auf Titelverteidigerin Cindy Roleder (SV Halle) und Wattenscheids WM-Dritte Pamela Dutkiewicz treffen, die im Vorlauf aufgrund ihrer guten Platzierung in der europäischen Bestenliste Kräfte sparen durften.

Mit Homiyu Tesfaye (LG Eintracht Frankfurt) und Timo Benitz (LG farbtex Nordschwarzwald) stürmten gleich zwei deutsche Läufer über 1.500 Meter ins Finale. Homiyu Tesfaye wurde in seinem Vorlauf nach tollem Finish in 3:49,28 Minuten Zweiter, der Deutsche Meister Timo Benitz (3:41,01 min) schaffte den Sprung über die Zeitregel.

Einen erfolgreichen Auftritt hatten im Dreisprung auch die Deutsche Meisterin Neele Eckhardt (LG Göttingen; 14,33 m SB) und die Hallen-Europameisterin Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz; 14,31 m), die das Finale am Freitag (20:07 Uhr) erreichten. In der Hochsprung-Qualifikation reichten der Deutschen Meisterin Marie-Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart) und Imke Onnen (Hannover 96) 1,90 Meter, um das Ticket für die finale Runde zu buchen.

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