Athleten, Trainer und Fans haben diesem Ereignis besonders entgegengefiebert, jetzt steht sie vor der Tür: Die Heim-EM in Berlin. Wie stehen die Chancen der DLV-Athleten in den einzelnen Disziplinen? Wer sind die Favoriten? Das lesen Sie in der großen Vorschau auf leichtathletik.de.
100 Meter |
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Neue Gesichter
Jimmy Vicaut kennt das Gefühl, bei Europameisterschaften auf dem Treppchen zu stehen. Ganz oben stand der Franzose bislang aber nur mit der Staffel. Und auch in diesem Jahr wird es für den Europarekordler (9,86 sec) ein heißer Tanz, denn der Brite Zharnel Hughes ist in diesem Sommer in blendender Verfassung, gewann er doch bereits im April Gold mit der 4x100-Meter-Staffel bei den Commonwealth Games, nachdem er als Sieger über 200 Meter aufgrund des Verlassens der Bahn nachträglich disqualifiziert wurde. Während dieser zuletzt Mitte Juli in London (Großbritannien) unter zehn Sekunden lief, trat Jimmy Vicaut Anfang des Monats zum Halbfinale seiner Landesmeisterschaften verletzt nicht an. Neben den beiden Jahresschnellsten blieben mit Fillipo Turto (Italien) und dem Silbermedaillen-Gewinner der EM 2016 in Amsterdam (Niederlande) und gebürtigem Jamaikaner Jak Ali Harvey (Türkei) noch zwei weitere Sprinter in diesem Sommer unter der Zehn-Sekunden-Marke.
Für Deutschland sind drei Sprinter am Start. Für den Berliner Lucas Jacubczyk ist der Start ein echtes Heimspiel. Die größte Erfahrung bringt der Deutsche Rekordmann Julian Reus mit, der in diesem Sommer allerdings längere Zeit mit Problemen zu kämpfen hatte und sich erst bei der DM in Nürnberg zurückgemeldet hat. Er weiß: Um in Berlin den Traum vom Finale wahr werden zu lassen, muss er mehr anbieten als noch vor zwei Wochen in Nürnberg. Newcomer im Team ist Kevin Kranz, der Überraschungssieger aus Nürnberg, der dort mit großer Unbekümmertheit und Lockerheit begeisterte. Eine Eigenschaft, die auch bei einer EM nicht schaden kann.
Titelverteidiger: Churandy Martina (Niederlande) 10,07 sec
Jahresschnellste: Zharnel Hughes (Großbritannien), Jimmy Vicaut (Frankreich) 9,91 sec
Deutsche Teilnehmer: Kevin Kranz (Sprintteam Wetzlar), Julian Reus (LAC Erfurt Top Team), Lucas Jakubczyk (SCC Berlin)
200 Meter |
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Weltmeister gegen Europameister
Der Weltmeister schickt sich an, seinen ersten EM-Titel zu holen. Ramil Guliyev ist in diesem Sommer der bislang einzige Sprinter Europas, der unter 20 Sekunden bleiben konnte. Dicht dran ist aber der Titelverteidiger Bruno Hortelano, der in Amsterdam erst in der Mixed Zone von der Disqualifikation Churandy Martinas und seiner damit verbundenen Goldmedaille erfahren hatte.
Neben dem Deutschen Hallenmeister Steven Müller hat Robin Erewa nach Verletzungssorgen in diesem Jahr als Sieger bei der DM in Nürnberg über 200 Meter und mit der Wattenscheider Rekordstaffel zu beeindrucken gewusst. Kräfte sparen kann Deutschlands Jahresschnellster Aleixo Platini Menga, der als Zwölftplatzierter der Europäischen Bestenliste direkt ins Halbfinale einzieht.
Titelverteidiger: Bruno Hortelano (Spanien) 20,45 sec
Jahresschnellster: Ramil Guliyev (Türkei) 19,90 sec
Deutsche Teilnehmer: Steven Müller (LG OVAG Friedberg-Fauerbach), Aleixo Platini Menga (TSV Bayer 04 Leverkusen), Robin Erewa (TV Wattenscheid 01)
400 Meter |
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Wieder ein Brite
Die Vorzeichen, dass der Titel nach 2016 erneut nach Großbritannien gehen könnte, stehen gut. Der 23-jährige Matthew Hudson-Smith schickt sich nach Silber bei der EM 2016 an, seinen ersten Einzeltitel zu gewinnen, stellte er doch beim Heim-Meeting in London zuletzt eine persönliche Bestzeit auf. Sein größter Widersacher, der Spanier Bruno Hortelano konzentriert sich, trotz seines Landesrekords über die Stadionrunde, in Berlin ganz auf das Projekt Titelverteidigung über 200 Meter. Dafür ist aber der Weltmeister über 400 Meter Hürden am Start. Karsten Warholm (Norwegen) wagt den Doppelstart und glaubt an seine Medaillenchance auch auf dieser Strecke.
Der DLV schickt drei schnelle Männer ins Rennen, die allesamt bei der DM in Nürnberg mit Bestzeiten aufwarten konnten. Die besten Chancen hat der Deutsche Meister Johannes Trefz, der bereits bei der EM 2016 ins Halbfinale laufen konnte. Patrick Schneider steht indes vor seinem ersten Einzelstart bei einer EM, nachdem er bereits vor zwei Jahren mit dem Team auf Platz acht laufen konnte. Für Fabian Dammermann ist bereits die Einzelteilnahme ein großer Erfolg.
Titelverteidiger: Martyn Rooney (Großbritannien) 45,29 sec
Jahresschnellster: Matthew Hudson-Smith (Großbritannien) 44,63 sec
Deutsche Teilnehmer: Johannes Trefz (LG Stadtwerke München), Patrick Schneider (LAC Quelle Fürth), Fabian Dammermann (LG Osnabrück)
800 Meter |
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Mann gegen Mann
Wer mit neuem Landesrekord und als Jahresschnellster Europäer nach Berlin reist, auf dem lastet die Bürde des Favoriten. Der Spanier Saul Ordóñez hatte bei den Hallen-Weltmeisterschaften als Dritter noch den Überraschungsmoment auf seiner Seite, inzwischen ist sein Name der Konkurrenz mehr als geläufig. Niemals unterschätzt werden darf jedoch Titelverteidiger und Hallen-Weltmeister Adam Kszczot, dessen hartes Finish ihm schon so manche Medaille eingebracht hat.
Für die deutschen Starter wird es darum gehen, das Beste aus sich herauszuholen, um ins Finale zu kommen, sowohl physisch als auch psychisch. Die beste Zeit konnte in diesem Sommer bislang Marc Reuther anbieten, er musste sich jedoch bei der DM in Nürnberg Benedikt Huber beugen, der einmal mehr bewies, dass ihm der Kampf Mann gegen Mann liegt. Eine Eigenschaft, die ihn in Berlin im Optimalfall seine bisher beste EM-Platzierung bescheren soll. Bei der EM vor zwei Jahren lief er bis ins Halbfinale. Zum ersten Mal bei einer Freiluft-EM ist Christoph Kessler.
Titelverteidiger: Adam Kszczot (Polen) 1:45,18 min
Jahresschnellster: Saul Ordóñez (Spanien) 1:43,65 min
Deutsche Teilnehmer: Marc-Leo Reuther (Wiesbadener LV), Christoph Kessler (LG Region Karlsruhe), Benedikt Huber (LG Telis Finanz Regensburg)
1.500 Meter |
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Der dreifache Ingebrigtsen
Ingebrigtsen mal drei. Erstmals stehen bei einer Europameisterschaft alle drei hochtalentierten Ingebrigtsen-Brüder in der Startliste und die beiden jüngeren Jacob, immer noch erst 17 Jahre alt, aber mit dem vielleicht größten Potential ausgestattet, und Filip führen gar die Europäische Bestenliste an. Ein Triple für Norwegen also? Nicht ausgeschlossen, doch auch die Briten habe einige starke Läufer dabei, wie etwa den EM-Dritten des Jahres 2014, Chris O’Hare, der sich auf 3:32,11 Minuten verbessern konnte. Und auch die deutschen Läufer wollen im Finale möglichst weit vorne mitmischen. Für den Deutschen Meister Timo Benitz ist es gar ein Heimspiel, lebt und studiert er doch in Berlin.
Titelverteidiger: Filip Ingebrigtsen (Norwegen) 3:46,65 min
Jahresschnellster: Filip Ingebrigtsen (Norwegen) 3:30,01 min
Deutsche Teilnehmer: Homiyu Tesfaye (LG Eintracht Frankfurt), Marius Probst (TV Wattenscheid 01), Timo Benitz (LG farbtex Nordschwarzwald)
5.000 Meter |
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Spannung bis zum letzten Schritt
Dass ein 5.000-Meter-Rennen spannend bis zum letzten Schritt sein kann, das ist spätestens seit der EM 2016 in Amsterdam kein Geheimnis mehr. Fünf Läufer standen damals auf dem Siegerpodest, trennte sie im Ziel doch nur neun Hundertstelsekunden und drei Läufer kamen auf Platz drei gar zeitgleich ins Ziel. Einer von ihnen: Richard Ringer.
Ähnlich spannend könnte es in Berlin zugehen, denn weder gibt es einen klaren Favoriten, noch eine klare Aussage, wer denn nun überhaupt sicher über diese Strecke startet. Rund zehn Europäer haben in diesem Sommer schon Zeiten um 13:20 Minuten angeboten, der schnellste ist der Norweger Henrik Ingebrigtsen. Auch seine beiden Brüder Filip und Jakob sind nominiert und können eine Medaillenrolle spielen. Doch das Trio hat auch für die 1.500 Meter gemeldet. Neben Richard Ringer halten sich auch die beiden Türken Polat Kemboi Arikan und Kaan Kigen Özbilen nach dem Rennen über 10.000 Meter auch die Option eines Doppelstarts offen. Seinen Start hart erkämpft hat sich Florian Orth, der erst einen Tag vor seinem DM-Start in Nürnberg die Norm abhaken konnte. Während er jede Menge EM-Erfahrung mitbringt, ist für Marcel Fehr der Start im Olympiastadion nach Einsätzen in der Jugend eine Premiere.
Titelverteidiger: Ilias Fifa (Spanien) 13:40,85 min
Jahresschnellster: Henrik Ingebrigtsen (Norwegen) 13:16,97 min
Deutsche Teilnehmer: Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen), Marcel Fehr (SG Schorndorf), Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg)
10.000 Meter |
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Ein Deutscher an der Spitze
Ein deutscher Läufer auf Platz eins der Europäischen Bestenliste: Das ist Richard Ringer, dessen Zeit beim Europacup in London auch in Berlin für Gold gut wäre. Doch ihm deshalb die Bürde des Favoriten aufzutragen, wäre vermessen. Zu stark ist die Konkurrenz vor allem aus der Türkei um Titelverteidiger Polat Kemboi Arikan und auch die beiden Cross-EM-Sieger Aras Kaya und Kaan Kigen Özbilen. Zu ungewiss ist seine gesundheitliche Verfassung. Wir erinnern uns: Bei den Deutschen Meisterschaften in Nürnberg musste der EM-Dritte über 5.000 Meter krankheitsbedingt passen. Nicht zu unterschätzen ist auch der Franzose Morad Amdouni, der bei Richard Ringers Sieg in London knapp Zweiter wurde. Für Sebastian Hendel und Amanal Petros wird es darum gehen, sich im 36 Mann starken Pulk der Läufer gut zu behaupten, ist die EM für beide doch ihre Premiere auf der Bahn im Nationalteam der Aktiven.
Titelverteidiger: Polat Kemboi Arikan (Türkei) 28:18,52 min
Jahresschnellster: Richard Ringer (LC VfB Friedrichshafen) 27:36,52 min
Deutsche Teilnehmer: Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen), Amanal Petros (SV Brackwede), Sebastian Hendel (LG Vogtland)
Marathon |
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Hitzeschlacht
Die Wetteraussicht sagt: Der Sommer bleibt uns treu. Keine guten Nachrichten für die Marathonläufer, die ihre 42,195 Kilometer auch gerne bei Nieselregen und 14 Grad abspulen. So wird neben dem Trainingszustand auch die Hitzeverträglichkeit der Athleten eine Rolle spielen. Der Jahresschnellste Mo Farah verzichtet ohnehin auf die Europameisterschaften, mit der schnellsten Vorleistung reist somit der Spanier Javier Guerra an. Und auch Titelverteidiger Daniele Meucci ist im 73 Mann starken Starterfeld dabei. Der schnellste Deutsche im Feld, Philipp Pflieger, konzentriert sich nach dem gerichtlichen Aus hinsichtlich eines Doppelstarts über 10.000 Meter und Marathon nun ganz auf die längste Distanz dieser Meisterschaften – beste Erinnerungen an den Berlin-Marathon hat er dabei ohnehin im Gepäck. Eine gute Rolle kann auch die gesamte deutsche Marathon-Mannschaft beim Europacup spielen, geht sie doch mit einem hungrigen und großen Team an den Start. Das Heimspiel im Herzen der Hauptstadt könnte zu einer tollen Werbung für die deutschen Marathon-Männer werden.
Titelverteidiger (2014): Daniele Meucci (Italien) 2:11:08 h
Jahresschnellster: Mo Farah (Großbritannien) 2:06:21 h
Deutsche Teilnehmer: Philipp Pflieger (LG Telis Finanz Regensburg)
Marathon-Europacup: Tom Gröschel (TC Fiko Rostock), Sebastian Reinwand (ART Düsseldorf), Marcus Schöfisch (lauftraining.com), Jonas Koller (LG Telis Finanz Regensburg), Philipp Baar (ART Düsseldorf)
110 Meter Hürden |
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Dritter Titel zum Greifen nah
Sergey Shubenkov ist vielleicht in der Form seines Lebens. 27 Jahre alt, beständig und schnell wie nie, schickt sich der Hürdensprinter mit der brillanten Technik, der seit der Sperre des russischen Teams unter neutraler Flagge international starten darf, an, nach 2012 und 2014 seinen dritten Europameister-Titel zu holen. Doch auch die deutschen Starter fühlen sich in Form, allen voran der Deutsche Meister Gregor Traber, der in diesem Jahr auf einem konstant guten Niveau unterwegs ist, sein wahres Potential aber noch nicht auf die Bahn bringen konnte. Er, der zuletzt mit kleineren gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte, steht als Siebter der Europäischen Bestenliste direkt im Halbfinale. Erik Balnuweit und Alexander John, der bereits 2009 bei der WM in Berlin am Start war, müssen sich zuerst noch in den Vorläufen behaupten.
Titelverteidiger: Dimitri Bascou (Frankreich) 13,25 sec
Jahresschnellster: Sergey Shubenkov (Neutrale Flagge) 12,92 sec
Deutsche Teilnehmer: Gregor Traber (LAV Stadtwerke Tübingen), Erik Balnuweit (TV Wattenscheid 01), Alexander John (SC DHfK Leipzig)
400 Meter Hürden |
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Hält doppelt besser?
Klappt das Experiment Doppelstart? Weltmeister Karsten Warholm startet neben den 400 Meter Hürden auch über die 400 Meter flach – ein straffes Pensum. Dass der Norweger belastbar ist, das hat er in seiner Karriere bereits bewiesen, liegen seine Wurzeln doch beim Zehnkampf. Dennoch: Die Konkurrenz, allen voran Herausforderer und Titelverteidiger Yasmani Copello Escobar, der mit der zweitbesten Zeit des Jahres anreist, wird das zu ihrem Vorteil nutzen wollen.
Kräfte sparen kann der einzige deutsche Teilnehmer im Feld. Luke Campbell lässt als Achtplatzierter der Europäischen Bestenliste die Vorläufe aus und steht direkt im Halbfinale. Und kann dort - bei seinem ersten Einsatz im Nationaltrikot wohlgemerkt - mit seinem Können und auch etwas Glück ins Finale einziehen.
Titelverteidiger: Yasmani Copello Escobar (Türkei) 48,98 sec
Jahresschnellster: Karsten Warholm (Norwegen) 47,65 sec
Deutsche Teilnehmer: Luke Campbell (LG Eintracht Frankfurt)
3.000 Meter Hindernis |
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Der Medaillen-Sammler
Mahiedine Mekhissi-Benabbad ist das Enfant terrible der französischen Leichtathletik – aber mit seinen nunmehr 33 Jahren noch immer Spitze über seine Spezialstrecke. Wäre er 2014 nicht nach seinem oberkörperfreien Zieleinlauf bei der EM 2014 disqualifiziert worden, hätte er in Berlin nach 2010, 2012 und 2016 seinen fünften EM-Titel über dies Hindernisse holen können. Zu seiner ersten internationalen Medaille laufen möchte der Spanier Fernando Carro, der sich in diesem Sommer um zehn Sekunden verbessern konnte. Für eine Überraschung gut sein könnte auch der Deutsche Meister Martin Grau, der mit seiner aktuellen Saisonbestleistung derzeit auf Platz sechs in Europa rangiert und seine bisher beste EM-Platzierung (Platz 13 2014) definitiv aufwerten kann. Sein selbst gestecktes Ziel: Ein Platz unter den Top Acht.
Titelverteidiger: Mahiedine Mekhissi-Benabbad (Frankreich) 8:25,63 min
Jahresschnellster: Mahiedine Mekhissi-Benabbad (Frankreich) 8:16,97 min
Deutsche Teilnehmer: Martin Grau (LSC Höchstadt/Aisch), Johannes Motschmann (LG Nord Berlin)
4x100 Meter |
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Neue Konkurrenz
Europameisterschaften und das deutsche 4x100-Meter-Quartett – das hat in den letzten Jahren gut harmoniert. Von der letzten EM brachten die Staffel-Männer Bronze mit, 2014 und 2012 war es gar Silber. Und in diesem Jahr? Der Traum von einer Medaille brennt, investiert die Mannschaft um Bundestrainer Ronald Stein doch viel. Doch neben den bekannt vielen Fehlerquellen, die in einem Staffelwettkampf lauern und ihn wohl auch deshalb so attraktiv machen, ist auch die Konkurrenz heftig. Neben den Briten, den Franzosen und den Niederländern sind in diesem Jahr auch die Türken zu beachten.
Titelverteidiger: Großbritannien 38,17 sec
Jahresschnellste: Großbritannien 37,61 sec
Deutsche Teilnehmer: Julian Reus (LAC Erfurt Top Team), Lucas Jakubczyk (SCC Berlin), Patrick Domogala (MTG Mannheim), Robert Hering (TV Wattenscheid 01), Roy Schmidt (SC DHfK Leipzig), Aleixo Platini Menga (TSV Bayer 04 Leverkusen)
4x400 Meter |
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Rückenwind aus dem DM-Finale
Das 400-Meter-Finale bei den Deutschen Meisterschaften in Nürnberg hat Hoffnungen geweckt auf eine starke DLV-Staffel für die EM in Berlin. Hinter dem Deutschen Meister Johannes Trefz, der sich bei seinem Sieg auf 45,70 Sekunden verbesserte, sind drei weitere DLV-Langsprinter zum ersten Mal unter 46 Sekunden (EM-Norm) geblieben: Patrick Schneider (45,82 sec), Fabian Dammermann (45,94 sec) und Marvin Schlegel (45,95 sec). So eine starke Breite gab es bei den deutschen 400-Meter-Läufern schon länger nicht – Trefz, die Nummer 20 in Europa, hält sogar eine Staffel-Medaille für möglich. Aber auch die anderen Nationen sind gut aufgestellt: Titelverteidiger Belgien geht mit den drei Borlée-Brüdern Kevin, Dylan und Jonathan ins Rennen, Italien (3:02,11 min) lieferte dieses Jahr bislang die schnellste Zeit ab und Geheimfavorit Spanien hat gleich drei Langsprinter unter den europäischen Top Acht.
Titelverteidiger: Belgien 3:01,10 min
Jahresschnellste: Italien 3:02,11 min
Deutsche Teilnehmer: Johannes Trefz (LG Stadtwerke München), Patrick Schneider (LAC Quelle Fürth), Fabian Dammermann (LG Osnabrück), Torben Junker (LG Olympia Dortmund), Manuel Sanders (SC Preußen Münster), Marvin Schlegel (LAC Erdgas Chemnitz)
20 Kilometer Gehen |
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Reif für eine Medaille
Titelverteidiger Miguel Ángel López ist innerhalb des spanischen Geher-Teams, das mit der Hitze womöglich besser zurecht kommen könnte, den Vorleistungen nach in diesem Jahr "nur" die Nummer drei. Schnellster Spanier war in 1:19:18 Stunden im heimischen La Coruña mit seiner ersten Zeit unter 1:20 Minuten U23-Athlet Diego García Carrera, der damit auf Position zwei der Europa-Bestenliste rangiert. Vor ihm steht der Russe Vasiliy Mizinov (1:18:54 h), der unter neutraler Flagge startberechtigt ist. Drittplatzierter der aktuellen EAA-Rangliste ist Tom Bosworth mit seinem britischen Rekord (1:19:38 h) der Commonwealth Games. In solche Regionen ist auch der beste deutsche Starter Christopher Linke (Bestzeit: 1:18:59 h) schon öfter gegangen. Nach zwei fünften Plätzen bei der WM 2017 und Olympia 2016 hätte sich der Potsdamer eine Medaille mehr als verdient. Für seine Vereinskollegen Hagen Pohle, der die Top Ten anvisieren kann, und Nils Brembach soll es in der Berliner Innenstadt mit den deutschen Fans im Rücken so weit wie möglich nach vorne gehen.
Titelverteidiger (2014): Miguel Ángel López (Spanien) 1:19:44 h
Jahresschnellster: Vasiliy Mizinov (Neutrale Flagge) 1:18:54 h
Deutsche Teilnehmer: Christopher Linke (SC Potsdam), Nils Brembach (SC Potsdam), Hagen Pohle (SC Potsdam)
50 Kilometer Gehen |
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Durchhalten
Drei deutsche Geher machen sich für knapp vier Stunden auf die 50 Kilometer Strecke, da ist bei den heißen Temperaturen in erster Linie Durchhaltevermögen angesagt. Das heimische Publikum wird da für den deutschen Jahresschnellsten Nathaniel Seiler (TV Bühlertal), den WM-Zehnten Carl Dohmann (DCL Heel Baden-Baden) und U23-Vize-Europameister Karl Junghannß (LAC Erfurt Top Team) eine willkommene Unterstützung sein. Seiler und Dohmann stehen derzeit auf Platz 15 und 17 der EAA-Bestenliste und wollen bei der Heim-EM sicher einige Plätze gutmachen. Die ersten Anwärter auf die Podiumsplätze sind die Top Drei des Jahres: Olympiasieger Matej Tóth (Slowakei; 3:42:46 h) und der Finna Veli-Matti Partanen, die im März in Dudince ihre Saisonbestmarken setzten, und der Ukrainer Maryan Zakalnytskyy, der beim Weltcup Anfang Mai in Taicang Vierter wurde. Weltmeister und Titelverteidiger Yohann Diniz (Frankreich) ist wegen eines Ermüdungsbruches im Becken nicht am Start.
Titelverteidiger (2014): Yohann Diniz (Frankreich) 3:32:33 h
Jahresschnellster: Matej Tóth (Slowakei) 3:42:46 h
Deutsche Teilnehmer: Nathaniel Seiler (TV Bühlertal), Carl Dohmann (SCL Heel Baden-Baden), Karl Junghannß (LAC Erfurt TopTeam)
Hochsprung |
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Mateusz Przybylko in Angriffslaune
Er will in Berlin eine Medaille und hat langfristig auch den deutschen Rekord (2,37 m) von Carlo Thränhardt im Blick. Dass Mateusz Przybylko gut drauf ist, bewies er bei den Deutschen Meisterschaften in Nürnberg mit einem Sprung über 2,31 Meter. Für einen Podestplatz muss sich der Leverkusener vermutlich noch etwas höher schrauben. Was ihm in die Karten spielt ist das von der IAAF erteilte Startverbot für den 21-jährigen Russen Danil Lysenko – mit 2,40 Metern der Jahresbeste in Europa. Hinter dem weißrussischen Rekordler Dzmitry Nabokau (2,36 m) gibt es noch eine Reihe weiterer Medaillenkandiaten, die mehr als 2,30 Meter drauf haben. Eine bronzefarbene EM-Medaille schon gewonnen hat der Hannoveraner Eike Onnen in Amsterdam, der auf die richtigen Höhenflüge diese Saison noch wartet. Der dritte DLV-Hochspringer Tobias Potye hat es dank einer Steigerung auf 2,27 Meter nach dem U20-EM-Titel 2013 in der Jugend und zwei U23-EM-Teilnahmen erstmals ins Aufgebot für eine internationalen Erwachsenenmeisterschaft geschafft.
Titelverteidiger: Gianmarco Tamberi (Italien) 2,32 m
Jahresbester: Danil Lysenko (Neutrale Flagge) 2,40 m
Deutsche Teilnehmer: Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen; 2,32 m), Eike Onnen (Hannover 96; 2,26 m), Tobias Potye (LG Stadtwerke München; 2,27 m)
Stabhochsprung |
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Vier über 5,90 Meter
Das Niveau ist hoch. Vier europäische Athleten sind in diesem Sommer schon über 5,90 Meter gesprungen, darunter natürlich der französische Überflieger Renaud Lavillenie (5,95 m) und Shooting-Star Armand Duplantis (Schweden), der mit 18 Jahren die 5,93 Meter zu seinem U20-Weltrekord gemacht hat. Auch noch U20-Athlet ist der Deutsche Meister Bo Kanda Lita Baehre, der seinen Titel nach dem Startverzicht von Raphael Holzdeppe in Nürnberg verteidigen und sich so das EM-Ticket sichern konnte. Für Lita Baehre, der seit 2015 im Jugendbereich drei internationale Medaillen sammelte und nur bei der U20-WM vor zwei Wochen als Vierter ausnahmsweise leer ausging, wird die Qualifikation für das EM-Finale die nächste Herausforderung. Gleiches gilt für Torben Laidig, der ebenfalls sein Debüt in der Aktiven-Nationalmannschaft gibt. Viel mehr Erfahrung hat dagegen der deutsche Jahresbeste Raphael Holzdeppe (5,81 m) – Weltmeister 2013, Vize-Weltmeister 2015. Der 28-Jährige will wieder um eine Medaille mitkämpfen – mit dem fünften Platz bei der Hallen-WM in Birmingham zeigte er, dass nach Rückschlägen 2018 wieder mit ihm zu rechnen ist.
Titelverteidiger: Robert Sobera (Polen) 5,60 m
Jahresbester: Renaud Lavillenie (5,95 m)
Deutsche Teilnehmer: Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken; 5,81 m), Torben Laidig (LAV Stadtwerke Tübingen; 5,60 m), Bo Kanda Lita Baehre (TSV Bayer 04 Leverkusen; 5,60 m)
Weitsprung |
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Offene Entscheidung
Zwei DLV-Athleten stehen mit 8,20 Metern aus Weinheim sogar an Position vier der europäischen Bestenliste, nur einer von ihnen ist am Start: Julian Howard kann mit einer derartigen Weite in Richtung Podest schielen. Allerdings ist ihm die neue Bestweite und ein weiterer guter Satz (8,14 m; Oberteuringen) jeweils an einer Anlage gelungen, die für starke Weiten berüchtigt ist. Der erste Schritt ist daher das Erreichen das Finales, in dem er alles riskieren kann. Auch der U23-Europameister von 2015 Fabian Heinle (VfB Stuttgart 1893), der sich vor zwei Wochen den DM-Titel holte und nach drei Jahren endlich wieder über acht Meter (8,04 m) kam, ist nach Platz sechs in Amsterdam fit für sein zweites EM-Finale. Das deutsche Trio komplett macht Debütant Maximilian Entholzner (1. FC Passau). Die Entscheidung um die Medaillen ist offen: Der EM-Vierte von 2016 und Hallen-EM-Zweite von 2015 Radek Juška aus Tschechien reist mit der stärksten Vorleistung von 8,27 Metern an, gefolgt vom griechischen U20-Europameister Miltiádis Tentóglou (8,24 m), der gleich im ersten Jahr bei den Erwachsenen durchstarten könnte.
Titelverteidiger: Greg Rutherford (Großbritannien) 8,25 m
Jahresbester: Radek Juška (Tschechische Republik) 8,27 m
Deutsche Teilnehmer: Julian Howard (LG Region Karlsruhe; 8,20 m), Fabian Heinle (VfB Stuttgart 1893; 8,04 m), Maximilian Entholzner (1. FC Passau; 7,96 m)
Dreisprung |
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Max Heß ist Titelverteidiger
Großer Favorit im Dreisprung wäre der mit 17,95 Metern Weltjahresbeste Pedro Pablo Pichardo. Der Kubaner hat im Dezember letzten Jahres die portugiesische Staatsbürgerschaft erhalten, aber bislang noch nicht die internationale Starterlaubnis der IAAF. Allenfalls steht der zweimalige WM-Silbermedaillengewinner aus Kuba mit seiner Top-Weite von Doha (Katar) als neuer portugiesischer Rekordhalter in den Listen. Der Chemnitzer Max Heß ist Titelverteidiger. Wenn ihm sein erster 17-Meter-Sprung des Jahres im Berliner Olympiastadion gelingt, kann es zumindest wieder Richtung Top Drei gehen. Jenseits der 17 Meter gelandet sind Alexis Copello (17,24 m), der bei der WM 2009 in Berlin für Kuba bereits Bronze gewann, seit 2017 für Aserbaidschan startet und am Tag des Finals seinen 33. Geburtstag feiert, der WM-Dritte von London und Peking-Olympiasieger Nelson Évora (Portugal; 17,05 m) und der Franzose Harold Correa (17,05 m).
Titelverteidiger: Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz) 17,20 m
Jahresbester: Pedro Pablo Pichardo (Portugal) 17,95 m
Deutsche Teilnehmer: Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz; 16,95 m)
Kugelstoßen |
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Traum vom vierten EM-Gold in Folge
Der stärkste Konkurrent von David Storl im Kampf um den vierten EM-Titel in Folge ist der polnische Rekordhalter Michal Haratyk. Der EM-Zweite von Amsterdam ließ die Kugel im Juni zum ersten und bislang auch einzigen Mal über 22 Meter (22,08 m) fliegen und ist hinter den aktuell überragenden Drehstoßern Tomas Walsh (Neuseeland) und Ryan Crouser (USA) die Nummer drei in der Welt sowie Nummer eins in Europa. Mit drei weiteren Stößen über 21,85 Meter bewies Haratyk seine Konstanz. Für den deutschen Doppel-Weltmeister (2011 und 2013) ist eine hohe 21er-Weite auch möglich, mit seiner Saisonbestleistung von 21,62 Metern ist er in diesem Jahr der zweitbeste europäische Kugelstoßer. Im Trainingslager im ruhigen Latsch (Südtirol) holte sich der 28-Jährige nach seinem achten DM-Titel in Nürnberg vor der EM den letzten Technik-Schliff: Was den Hallen-WM-Zweiten für das EM-Finale besonders motivieren dürfte, ist die ausgelagerte Qualifkation auf dem Breitscheidplatz am Tag der Eröffnungsfeier, wo die Kugelstoßer ganz im Mittelpunkt stehen. Weitere Medaillenkandidaten sind unter anderen der tschechische 22-Meter-Stoßer Tomas Stanek (SB: 21,52 m), der bei der Hallen-WM in Birmingham hinter Storl Bronze gewann, und der unter neutraler Flagge startende Russe Aleksandr Lesnoy (SB: 21,58 m).
Titelverteidiger: David Storl (SC DHfK Leipzig) 21,31 m
Jahresbester: Michal Haratyk (Polen) 22,08 m
Deutsche Teilnehmer: David Storl (SC DHfK Leipzig; 21,62 m)
Diskuswurf |
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Zweimal Harting: Abschied und Rückkehr
Die meisten Augen werden auf Robert Harting gerichtet sein. Der dreimalige Weltmeister wird in seiner Heimatstadt seine letzte internationale Meisterschaft bestreiten und prangt derzeit in überdimensionaler Größe als Licht-Projektion auf dem Hochhaus Upper-West nahe des Breitscheidplatzes. Als dritter DLV-Diskuswerfer schaffte der 33-Jährige, dessen Karriere 2009 eben im Berliner Olympiastadion mit WM-Gold begann, gerade so die EM-Qualifikation: Mit 65,13 Metern liegt er "nur" auf Platz 16 der Europa-Bestenliste. Der Traum von einer Medaille zum Abschied lebt – trotz eines verletzten Knies und ständiger Schmerzen. Kann "Der Harting" vor heimischer Kulisse nochmal alles mobilisieren für den letzten großen Wurf?
Näher an einem Podestplatz scheint sein Bruder. Olympiasieger Christoph Harting ist nach einer Flaute im nach-olympischen Jahr zurück und hat mit 67,59 Meter aus Schönebeck wieder Anschluss an die Weltspitze gefunden. Drei europäische Diskuswerfer stehen in der Liste vor ihm: Weltmeister Andrius Gudžius (Litauen; 69,59 m), der WM-Zweite Daniel Ståhl (Schweden; 69,11 m) und der österreichische Rekordler Lukas Weißhaidinger (68,98 m), die bis auf 71-Meter-Werfer Stahl dieses Jahr ihren besten Wurf der Karriere zeigten. Der Olympia-Dritte Daniel Jasinski konnte sich in der Wettkampf-Situation von Rio schon einmal zu Höchstleistungen zu pushen.
Titelverteidiger: Piotr Malachowski (Polen) 67,06 m
Jahresbester: Andrius Gudžius (Litauen) 69,59 m
Deutsche Teilnehmer: Christoph Harting (SCC Berlin; 67,59 m), Robert Harting (SCC Berlin; 65,13 m), Daniel Jasinski (TV Wattenscheid 01; 66,59 m)
Hammerwurf |
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Doppelsieg für Polen?
Diese Disziplin ist sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen (mit Weltrekordlerin Anita Wlodarczyk) eine polnische Angelegenheit. Gut möglich, dass es für das Nachbarland bei den Herren einen Doppelsieg gibt. Es sind Wojciech Nowicki und Titelverteidiger Pawel Fajdek, die die Konkurrenz weltweit mit 80-Meter-Würfen dominieren. Während Fajdek schon drei WM-Titel gewonnen hat, besitzt er nur eine Goldmedaille von Europameisterschaften. Nowicki könnte es hingegen schaffen, nach vier internationalen Bronzemedaillen (EM 2016, Olympia 2016, WM 2015 und 2017) in Serie erstmals eine andere Farbe mitzunehmen. Am nächsten kam dem polnischen Duo, das dem gleichen Jahrgang 1989 angehört, bislang mit 79,57 Metern der Ungar Bence Halasz. Ein deutscher Hammerwerfer ist nicht am Start.
Titelverteidiger: Pawel Fajdek (Polen) 80,93 m
Jahresbester: Wojciech Nowicki (Polen) 81,85 m
Deutsche Teilnehmer: keine
Speerwurf |
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Drei für Gold
Besser könnte die Ausgangslage aus deutscher Sicht nicht sein. Drei DLV-Speerwerfer stehen an der Spitze der Welt. Die neun besten Würfe des Jahres gehen auf das Konto von Weltmeister Johannes Vetter (92,70 m), dem Deutschen Meister Andreas Hofmann (92,06 m) und Olympiasieger Thomas Röhler (91,78 m). Den stärksten Eindruck machte zuletzt Hofmann, der mit seinem DM-Sieg in Nürnberg ein Zeichen Richtung EM setzte. Darf sich Hofmann bald auch mit einem internationalen Titel schmücken? Oder können Vetter nach Verletzungsproblemen und Röhler nach Umstellung seiner Abwurf-Technik kontern? Die Thermik des Olympiastadions lässt starke Weiten auf jeden Fall zu, wer die 90-Meter-Marke übertrifft, kann mit einer Medaille rechnen. Die EM ist im Prinzip eine WM: Die weltweit 25 besten Würfe 2018 stammen von europäischen Athleten. Dementsprechend ist auch die Konkurrenz hinter dem DLV-Trio nicht außer Acht zu lassen. Der Este Magnus Kirt (89,75 m), Weltrekordler mit links, und der tschechische Vize-Weltmeister Jakub Vadlejch (89,02 m), der von Weltrekordler Jan Zelezný trainiert wird, sind in Lauerstellung.
Titelverteidiger: Zigismunds Sirmais (Lettland) 86,66 m
Jahresbester: Johannes Vetter (LG Offenburg) 92,70 m
Deutsche Teilnehmer: Johannes Vetter (LG Offenburg; 92,70 m), Thomas Röhler (LC Jena; 91,78 m), Andreas Hofmann (MTG Mannheim; 92,06 m)
Zehnkampf |
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Show eines Franzosen
Immer besser wird der sprungstarke Este Maicel Uibo, der mit seiner Punktzahl von 8.514 Punkten aus Götzis (Österreich) 2018 die stärkste europäische Zehnkampf-Leistung vorgelegt hat. Doch absoluter Top-Favorit auf Gold ist Weltmeister Kevin Mayer. Der Franzose beschränkte sich nach seinem Sieg im März bei der Hallen-WM im Siebenkampf diesen Sommer auf einen "halben" Zehnkampf in Ratingen und weitere Einzelstarts. Dort ließ er seine Top-Form mit Bestleistungen über 100 Meter, 110 Meter Hürden, im Kugelstoßen und Diskuswurf aufblitzen. Seine Bestleistung von 8.834 Punkten aus Rio könnte also im Berliner Olympiastadion wackeln. Am EM-Podest rütteln möchte Arthur Abele, der mit 8.477 Punkten Europas Nummer zwei ist. Die Heim-EM wäre der richtige Zeitpunkt, um nach Platz fünf bei der EM 2014 in Zürich ein weiteres Mal international aufzudrehen. Gemeinsam durch die zwei Tage kann er mit Trainingskollege Mathias Brugger und Niklas Kaul ziehen. Der U20-Weltrekordler aus Mainz erhält nach der verletzungsbedingten Absage des WM-Dritten Kai Kazmirek kurzfristig die Chance, sich bei seinem EM-Debüt bei den Erwachsenen zu beweisen.
Titelverteidiger: Thomas Van Der Plaetsen (Belgien) 8.218 Punkte
Jahresbester: Maicel Uibo (Estland) 8.514 Punkte
Deutsche Teilnehmer: Arthur Abele (SSV Ulm 1846; 8.481 Pkt), Mathias Brugger (SSV Ulm 1846; 8.304 Pkt), Niklas Kaul (USC Mainz; 8.205 Pkt)
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