| Anhalt-Meeting

Christoph Harting lässt Leistung sprechen

Beim Anhalt-Meeting in Dessau hat Diskuswerfer Christoph Harting am Freitagabend seine Bestleistung gesteigert und Weltmeister Piotr Malachowski hinter sich gelassen. Mittelstrecklerin Christina Hering knackte die Olympia-Norm über 800 Meter, genau wie Speerwerfer Lars Hamann.
Jan-Henner Reitze

Das Publikum beim Anhalt-Meeting wurde einige Male von Christoph Harting (SCC Berlin) aufgeschreckt, denn immer wenn sein Diskus jenseits der Olympia-Norm (65,00 m) aufschlug, ging die Pyrotechnik los. Das passierte in allen seiner gültigen Versuche. Im sechsten Durchgang hatte der WM-Achte dann die gesamte Aufmerksamkeit des Stadions gewonnen und dankte dies mit einem Wurf auf 68,06 Meter. Das bedeutete Bestleistung und Sieg über Weltmeister Piotr Malachowski (Polen; 66,52 m).

In einem Interview wollte der Sieger seine Leistung nicht einschätzen. Christoph Harting möchte in diesem Sommer nur seine Leistung sprechen lassen. Stadion-Kommentator Wolf-Dieter Poschmann brachte den 25-Jährigen dann aber doch noch dazu, etwas ins Mikro zu sagen. "Ihr habt Bombenstimmung gemacht", bedankte sich der Deutsche Meister bei den Zuschauern und wurde gefeiert.

Christina Hering auf dem Weg nach Rio

Von vorne weg glückte Christina Hering (LG Stadtwerke München) über 800 Meter ihre Mission, die Olympia-Norm (2:01,50 min) zu knacken. In 2:00,37 Minuten kratzte die Deutsche Hallenmeisterin an der Zwei-Minuten-Grenze. "Mir fällt ein Stein vom Herzen, dass ich meine Leistungen aus dem Training endlich auf die Bahn bringen konnte", erklärte die 21-Jährige. Trainingspartnerin Fabienne Kohlmann (LG Karlstadt/Gambach/Lohr) konnte wegen Achillessehnenproblemen noch nicht antreten, hofft aber noch in die Saison einsteigen zu können.

Im Speerwurf kam das Beste zum Schluss: Lars Hamann (Dresdner SC 1898) stand schon als Sieger fest, als er sein Arbeitsgerät im sechsten Durchgang auf 85,67 Meter schleuderte. "Ich habe einfach auf meine Trainerin gehört und bin voll drauf gegangen", erklärte der WM-Teilnehmer des vergangenen Jahres, der damit als dritter DLV-Athlet die Olympia-Norm (83,00 m) in dieser Disziplin erfüllte.

Bei seinem Wettkampf-Comeback blieb Matthias de Zordo (SC Magdeburg) ohne gültigen Versuch. "Ich bin geknickt, dass ich nicht zeigen konnte, was sich im Training angedeutet hat", erklärte der Weltmeister von 2011, der sich fast auf den Tag genau drei Jahre vorher im Wettkampf einen Riss der Achillessehne zugezogen hatte.

Konstanze Klosterhalfen setzt sich gegen nationale Spitze durch

Spinter Julian Reus (TV Wattenscheid 01) bewies, dass er seine gute Form aus dem Trainingslager in den USA über den großen Teich mitgebracht hat. In 10,18 Sekunden stellte der deutsche Rekordler einen Meeting-Rekord auf. Nur zwei Hundertstel fehlten zur Olympia-Norm (10,16 sec), die in den nächsten Rennen fallen soll.

Konstanze Klosterhalfen positionierte sich als derzeit stärkste nationale 1.500-Meter-Läuferin. Die 19-Jährige hielt in 4:09,28 Minuten die versammelte DLV-Spitze in Schach. Es war allerdings verdammt knapp: Nur fünf Hundertstel hinter der Siegerin warf sich Maren Kock (LG Telis Finanz Regensburg; 4:09,33 min) ins Ziel. Das Rennen der Männer entschied Timo Benitz (LG farbtex Nordschwarzwald; 3:38,58 min) für sich.

Richard Ringer bringt Leistungsnachweis für Rio

Den Sack in Richtung Rio zu machte Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen), der über 3.000 Meter den geforderten Leistungsnachweis (7:55,00 min) für einen Olympia-Start über 5.000 Meter brachte. Die Norm über seine Spezialstrecke hatte der EM-Vierte aus dem vergangenen Jahr mitgenommen. In 7:46,59 Minuten stellte der 27-Jährige eine Freiluft-Bestleistung auf und wurde Zweiter. "Bei den Deutschen laufe ich 5.000 Meter, um schon einmal das taktische Geplänkel in Richtung EM zu testen", erzählte der Titelverteidiger mit Blick auf die <link>DM in Kassel (18./19. Juni). Der Sieg in Dessau ging an Soufiane Bouqantar (Marokko; 7:46,37 min).

Die nächsten 14-Meter-Flüge lieferte Dreispringerin Jenny Elbe (Dresdner SC 1898) ab. Der beste Versuch diesmal: 14,16 Meter. Im dritten Wettkampf des Sommers hat die 26-Jährige damit zum dritten Mal die Olympia-Norm (14,15 m) erfüllt.

EM-Norm für Tobias Scherbarth

Dass es aufwärts geht mit seiner Form, bewies Stabhochspringer Tobias Scherbarth (TSV Bayer 04 Leverkusen), der bei zum späteren Abend kühler werdenden Temperaturen 5,65 Meter überwandt und damit auf den Punkt die EM-Norm knackte, als erster DLV-Stabhochspringer in diesem Sommer. Zur Olympia-Norm (5,70 m) reichte es danach noch nicht ganz.

Wieder da ist Homiyu Tesfaye (LG Eintracht Frankfurt; 1:46,69 min), der das als Zweiter über 800 Meter unterstrich. Nur knapp drei Zehntel fehlten zur Bestzeit (1:46,40 min). Schneller war einzig Yeimer Lopez (Kuba; 1:46,09 min).

Nur eine Hunderstel zur EM-Norm (52,30 sec) und elf Hundertstel zur Olympia-Norm (52,20 sec) über 400 Meter fehlten Ruth Sophia Spelmeyer (VfL Oldenburg). "Ich wollte mit der Olympia-Norm nach Hause fahren", erklärte die Deutsche Meisterin, die jetzt überlegt, auch in Regensburg (4./5. Juni) noch einmal im Einzel anzutreten, um die Normen noch vor den Deutschen Meisterschaften abzuhaken.

Die Resultate finden Sie in der <link>Ergebnisrubrik.

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024