Der Abschied von Betty Heidler wurde zur Beach Party am Borkumer Strand. Mit einem Wurf auf 74,00 Meter gab die Hammerwerferin am Samstag ein letztes Mal eine Kostprobe ihres Könnens. Jetzt ist Schluss.
Viel ist in den vergangenen Tagen geschrieben worden über die beeindruckende Karriere von Betty Heidler aus Berlin, die sich im Trikot der LG Eintracht Frankfurt in den vergangenen zehn Jahren zur deutschen Miss Hammerwurf empor gearbeitet hat. Nun ist diese Karriere endgültig vorbei. Beim ersten Wurf-Meeting auf der Nordsee-Insel Borkum absolvierte Betty Heidler ihren letzten Wettkampf.
Dass die 32-Jährige sportlich noch längst nicht zum alten Eisen zählt, bewies sie unter anderem im dritten Versuch: Da flog der Hammer ein letztes Mal ganz weit hinaus. Auf 74,00 Meter genau. Ein standesgemäßes letztes Resultat für die ehemalige Weltrekordlerin, die mit ihrer Saison-Bestleistung von 75,77 Metern noch immer zu den Top Drei der Welt zählt.
"Die Leute haben super Stimmung gemacht. Das war toll. Aber Strandparty? Das ist der falsche Begriff. Für mich war es noch mal ein ernsthafter Wettkampf", sagte Betty Heidler der Deutschen Presse-Agentur (dpa). "Ich wollte nicht irgendwie von der Bühne abtreten. Mir war klar, dass ich hier noch mal etwas zeigen will", berichtete sie. "72 Meter sollten es schon sein. Aber 74 Meter - das hätte ich auch nicht gedacht."
Premiere, die nach Wiederholung ruft
Die Konkurrenz um die Deutsche U23-Meisterin Susen Küster (SV Halle; 60,52 m) hielt sich da am Samstag vornehm zurück. Auch im Diskuswurf der Frauen wollten die Teilnehmerinnen mit der WM-Dritten Nadine Müller (SV Halle; 60,34 m) der geschätzten Hammerwurf-Kollegin nicht die Show stehlen. Der letzte Auftritt von Betty Heidler war wie schon so viele zuvor der Höhepunkt der Veranstaltung. Mit dem ihr eigenen entwaffnenden und strahlenden Lächeln kann sie jetzt die Hämmer beiseite legen.
Für das Wurf-Meeting auf Borkum dagegen könnte die Premiere am Samstag erst der Auftakt gewesen sein, denn sowohl Veranstalter als auch Athleten waren mit der neuen Meeting-Station rundum zufrieden. "Alles hat wunderbar geklappt", befand Halles Wurftrainer René Sack, der gemeinsam mit der Stadt und dem TuS Borkum das Meeting auf die Beine gestellt hatte. "Alle waren Feuer und Flamme, diese Veranstaltung sollte längerfristig etabliert werden."
Auch das Wetter zeigte sich Mitte September noch von seiner besten Seite. "Die Athleten konnten gleich nach dem Wettkampf ins Meer springen." Die Wurfanlage war zwischen Surfschule und Strandkörben aufgebaut und zog das Interesse der Badegäste auf sich, Betty Heidler als Stargast hatte ihre Freunde und Familie um sich. Gemeinsam wird am Samstagabend noch gefeiert: die gelungene Meeting-Premiere und der Abschied von Deutschlands "Miss Hammerwurf".
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