Dienstag war an der Auslandstrainerschule in Mainz der Tag der Abschiede. Die Stipendiaten des 37. Studienkurses erhielten ihre Abschlusszeugnisse. Zugleich verabschiedeten sich mit Studienkurs-Leiter Werner Steinmann sowie mit dessen Vorgänger Hermann Salomon zwei Mitarbeiter, die über viele Jahrzehnte die Auslandstrainerschule geprägt haben.
Prof. Dr. Berno Wischmann hatte vor 40 Jahren für die Etablierung eines internationalen Trainerkurses in Mainz gekämpft, der seitdem in seinem Namen fortgeführt wird. Schon bei der Geburtsstunde mit dabei war Hermann Salomon.
Der ehemalige Leichtathlet, der als Fünfkämpfer und Speerwerfer große Erfolge feierte, mit dem Speer 1968 gar einen deutschen Rekord warf und dreimal an Olympischen Spielen teilnahm, hatte sich nach seiner aktiven Karriere der Sportwissenschaft, im Besonderen der Sportpädagogik, zugewandt. In Mainz war er als Professor am Institut für Sportwissenschaft tätig und engagierte sich dort von Beginn an auch für die Auslandstrainerschule. Auf eine Dozenten-Tätigkeit folgte für elf Jahre die Studienkurs-Leitung, bevor er sie 1995 an PD Dr. Werner Steinmann abgab.
Wie sehr Hermann Salomon die Auslandstrainerschule am Herzen liegt, zeigt, dass er selbst nach dem Rücktritt als Studienkurs-Leiter, selbst nach seiner Verabschiedung von der Johannes-Gutenberg-Universität im Jahr 2003, die internationalen Studenten weiter als Dozent begleitete.
Prägende Rolle
Seine letzte Absolventenfeier als Dozent verfolgte der mittlerweile 77-Jährige in der hintersten Zuschauer-Reihe, ohne selbst große Worte zu schwingen – das taten andere für ihn. „Hermann Salomon hat die Auslandstrainerschule von Beginn an geprägt“, sagte Werner Steinmann. Der beste Indikator für erfolgreichen Sportunterricht seien für den Sportpädagogen immer lachende Schüler gewesen. "Und genau diese hat man gesehen, wenn man Hermann Salomon bei der Arbeit zugesehen hat."
Auch DLV-Generaldirektor Frank Hensel richtete persönliche Worte an Salomon, der sogar seine Examensarbeit betreut hatte und in seinem eigenen Werdegang eine zentrale Rolle gespielt habe.
Zugleich richtete Frank Hensel ein großes Dankeschön an Werner Steinmann, für den es nach 20 Jahren als Studienkurs-Leiter ebenfalls die letzte Verabschiedung eines Studienkurses in offizieller Funktion war. „It’s time to say Goodbye“, verkündete Steinmann, und: „Ich gehe, aber mein Herz bleibt hier.“ Nicht unerwähnt ließ er, dass er sich zuletzt auch über Unstimmigkeiten geärgert habe, aber: "Ich empfinde große Dankbarkeit für alle, die mit durch diese Jahrzehnte gegangen sind."
„Einheitsstiftend und ergebnisorientiert“
Seine Handschrift wird weiterhin spürbar sein im Berno-Wischmann-Haus, das versprach Deutschlehrer Thomas Bleicher, der 1995 gemeinsam mit Werner Steinmann von Hermann Salomon in das Dozenten-Team der Auslandstrainerschule aufgenommen worden war. „Ich mache weiter in deiner Version der Kursführung“, sagte er – diese sei stets „freundlich, gesprächsbereit, einheitsstiftend, motivierend und immer ergebnisorientiert“ gewesen.
Als designierten Studienkurs-Leiter präsentierte Werner Steinmann am Dienstag Dr. Hendrik Beckmann, der seit 2008 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Mainzer Institut für Sportwissenschaft beschäftigt ist und sich als ehemaliger Leichtathletik-Trainer in der Sportart bestens auskennt. Als Stellvertretender Sprecher der Kommission „Leichtathletik“ engagiert er sich zudem in der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft für die Olympische Kernsportart Nummer eins.