Wir haben mit den neuen Deutschen Meistern und den Deutschen Meisterinnen von Braunschweig gesprochen, und mit vielen weiteren deutschen Stars der Titelkämpfe im Eintracht-Stadion! Hier lesen Sie mehr von den ersten Reaktionen der deutschen Olympia-Hoffnungen nach ihren Wettkämpfen.
Ricarda Lobe (MTG Mannheim)
Siegerin 100 Meter Hürden
Ich bin mit einer Zeit von 12,99 Sekunden gut in die Saison eingestiegen. Die Wettkämpfe danach waren jedoch nicht so, wie ich es mir erhofft habe. Ich konnte einfach nicht daran anknüpfen. Ich wusste, dass ich das eigentlich kann. Aber bei den Hürden muss technisch alles stimmen. Bei jedem Rennen hat irgendwas nicht gepasst. Umso schöner ist es, dass es heute bei den Deutschen Meisterschaften geklappt hat. Die persönliche Bestleistung war auch schon sechs Jahre lang fällig. Da fällt mir ein sehr großer Stein vom Herzen. Das zeigt mir, dass sich die Arbeit in den letzten Jahren mit den Verletzungen gelohnt hat. Es ist jetzt der dritte Titel und der dritte Titel auch hier in Braunschweig. Und endlich mit Publikum nach den Corona-Jahren. Das ist mega! Ich freue mich, dass es eine starke und junge Konkurrenz über die Hürden gibt. Starke Konkurrenz im eigenen Land macht einen auf jeden Fall stärker.
Marlene Meier (TSV Bayer 04 Leverkusen)
Zweite 100 Meter Hürden
Ich bin absolut zufrieden. Die Konkurrenz war heute einfach super stark, ganz großen Respekt für diese Zeit. Ich bin mit meinem Rennen auch sehr zufrieden, dass ist die drittschnellste Zeit jemals für mich. Dazu die Silbermedaille – so gut hatte ich es mir gar nicht erhofft. Ich hatte mental mit mir zu kämpfen, das letzte Jahr war schwierig für mich. Deswegen hatte ich einige Unsicherheiten vorher. Ich bin gerade noch dabei, wieder zurückzukommen. Heute konnte ich das schon gut ausschalten. Technisch war es schon besser. Ich habe das Gefühl, dass ich meinen Schwungarm in den letzten beiden Rennen schon viel besser mitgenommen habe.
Rosina Schneider (TV Sulz)
Dritte 100 Meter Hürden
Ich bin sehr zufrieden. Ich wusste, dass ich eine Medaille holen kann. Das war ein Ziel von mir. Diese Medaille habe ich jetzt. Ich habe den Start leider schlecht erwischt und bin an der neunten Hürde hängen geblieben und dann in die zehnte Hürde wieder voll reingetreten, genau wie bei der EM. Im Ganzen bin ich aber zufrieden, da ich durch meine Konstanz gezeigt habe, was ich kann. Mein Problem ist, dass ich aus dem Sprint komme und dazu neige, meinen Schritt zu öffnen und zu nah an die Hürde herankomme, wenn die Konkurrenz stark ist. Ich muss aber eigentlich hinten sehr kompakt bleiben. Daran müssen wir arbeiten. Ich kann sagen, das passiert mir kein drittes Mal! Ich habe mich über die tolle Stimmung hier in Braunschweig gefreut, vor allem über die ganzen Kids, die Autogramme und Fotos haben möchten. Und meine Familie ist hier, das ist ein tolles Gefühl.
Samantha Borutta (Eintracht Frankfurt)
Siegerin Hammerwurf
Ich bin zufrieden mit dem vierten Titel in Folge und zum dritten Mal in Braunschweig. Die Stimmung war super und das Publikum hat eine mega Stimmung gemacht. Das Feld war stark und ich musste alles geben, um zu gewinnen. Der erste Wurf war technisch sehr unsauber, da wären die 70 Meter auf jeden Fall drin gewesen. Die Beschleunigung in drei und vier muss auf jeden Fall besser werden. Ich habe natürlich in jedem Wettkampf die 70-Meter-Marke im Kopf, aber für mich zählt auch immer, ob ich mich von Wettkampf zu Wettkampf verbessere. Nach der Europameisterschaft wollte ich zeigen, dass ich deutlich mehr kann. Das hat mich angespornt. Ich habe noch einige Wettkämpfe vor mir, da will ich mein Bestes geben.
Michelle Döpke (TSV Bayer 04 Leverkusen)
Zweite Hammerwurf
Ich bin mit der Silbermedaille ganz zufrieden. Aber natürlich hatten wir uns vorgenommen, dass wir Samantha [Borutta] mal von Gold ablösen. Das hat heute leider nicht geklappt. Mit der Weite bin ich nicht zufrieden. An sich waren meine Würfe technisch nicht schlecht, aber es war sehr langsam, und dann kommt der Hammer nicht in Fahrt. Es war gar nicht mehr so heiß, aber durch die Läufe hat sich der Wettkampf sehr in die Länge gezogen. Ich werde noch ein paar Wettkämpfe machen, bei denen ich hoffentlich noch weiter werfen kann.
Aileen Kuhn (LAZ Ludwigsburg)
Dritte Hammerwurf
Ich bin sehr unzufrieden. Ich hatte nur schlechte Würfe und es ist gar nichts zusammen bekommen, von dem, was ich kann. Ich habe die Würfe alle weggestreckt, dadurch bin ich gar nicht in die Position gekommen, in der hätte sein müssen. Die Stimmung hier hat mir gut gefallen. Besonders das DLV-Jugendlager hat uns sehr unterstützt.
Kira Wittmann (Hannover 96)
Siegerin Dreisprung
Es ist sehr perfekt heute. Nach der verpassten Europameisterschaft ist das heute ein Trostpflaster, vor Freunden und Familie den Titel zu gewinnen. Ich habe mit meinem Arbeitgeber, der Polizei, ein Werbevideo für die Meisterschaften hier gedreht und natürlich auch bei Freunden Werbung gemacht, dass sie alle hier herkommen. Die haben es ja nicht weit. Es war toll, so viele Bekannte hier zu sehen. Ich hatte diese Saison eine kleine Beugerverletzung und danach habe ich mir sehr viel Druck gemacht, weil ich unbedingt zur EM wollte. Das war nicht gut. Aber jetzt läuft es wieder besser. Ich habe eine tolle Trainingsgruppe, in der wir uns gegenseitig sehr gut unterstützen.
Sarah-Michelle Kudla (SCC Berlin)
Zweite Dreisprung
Ich fand die Stimmung wirklich sehr gut. Der Wettkampf hat mir wirklich Spaß gemacht und das war auch mein Ziel für heute. Ich bin vor zwei Wochen eine große persönliche Bestleistung gesprungen. Deswegen wollte ich es hier einfach nur genießen. Die Sprünge waren an sich gut, aber meist ohne Brett. Das ist schade. Ich wusste, dass ich eine Medaillenchance habe, aber die stand nicht im Fokus. Ich werde noch bei den U23-Meisterschaften springen und einen Wettkampf in Italien machen. Ich bin gespannt, was noch geht.
Anna Gräfin Keyerlingk (LG Göttingen)
Dritte Dreisprung
Ich bin sehr überrascht von dem Ergebnis. Ich war lange verletzt, das hat sich bis in den April gezogen. Mitte Mai konnte ich erst wieder anfangen zu trainieren. Ich hatte Probleme mit dem Fuß, aber es konnte nicht richtig diagnostiziert werden, was es war. Wir haben es aber in den Griff bekommen und heute ist ein bisschen der Knoten geplatzt. Ich hoffe, dass es bei den Deutschen U23-Meisterschaften noch etwas weiter geht. Ich bin zuversichtlich. Ich bin nach Hannover gezogen und springe jetzt mit Merle Homeier und Kira Wittmann in einer Gruppe. Wir pushen uns gegenseitig. Kira und Merle haben es mir die ersten Wochen sehr leicht gemacht und mir alles in Hannover gezeigt. Die Stadt ist schön und ich fühle mich da sehr wohl. Wir haben so viel Spaß beim Training und machen auch in der Freizeit sehr viel zusammen. Ich bin wirklich glücklich in Hannover, nur hat sich das bisher noch nicht in den Ergebnissen widergespiegelt. Wir haben im Training schon an vielen Stellschrauben gedreht. Jetzt muss sich das nur noch alles einspielen.
Anjuli Knäsche (VfB Stuttgart)
Siegerin Stabhochsprung
Der Wettkampf war richtig cool! Mit Jacqueline allein im Wettkampf zu sein, hat richtig Spaß gemacht Wir haben uns gegenseitig gepusht und erst mit dem letzten Sprung ist die Entscheidung gefallen. Mit Blick auf Paris war ich berufsbedingt natürlich auch eingeschränkt, was die Anzahl der Wettkämpfe angeht. Ich konnte nicht so viel reisen und Wettkämpfe machen, um viele Punkte zu sammeln. Ich habe heute versucht, mein Bestes zu geben. Und wenn es reicht, freue ich mich, und wenn nicht, dann nicht.
Jacqueline Otchere (MTG Mannheim)
Zweite Stabhochsprung
Die ersten Sekunden nach dem Wettkampf: nicht zufrieden. Aber mit einem Blick auf die letzten Wochen kann ich wohl doch zufrieden sein. Bis gestern Abend wusste ich gar nicht, ob ich hier heute starten kann, weil ich krank aus Rom zurückgekommen bin. Wir haben gesagt, dass wir beim Einspringen schauen, ob es geht. Dafür war der Wettkampf super. Ich hatte technisch gute Sprünge, die hoch rüber waren. Ich bin meinen härtesten Stab gesprungen und der Anlauf hat gut geklappt. Ich kann mir nichts vorwerfen. Ich wollte spät einsteigen und viele Sprünge sparen. Das hat sehr gut geklappt. Ich habe mich auch nicht über die Schnur eingesprungen, sondern nur eine Anlaufkontrolle gemacht. Nach der EM habe ich auch gut mit meinem Mental-Coach gearbeitet.
Eric Maihöfer (VfL Sindelfingen)
Sieger Kugelstoßen
Wir sind ja Leistungssportler, wir wollen es immer noch ein wenig besser. Aber hier für den heutigen Tag bin ich echt zufrieden mit persönlicher Bestleistung und dem Titel. Das hatte ich mir so nicht erhofft. Wir haben eine starke Konkurrenz gehabt – und dann auch noch mit PB, was nach drei Jahren auch für den Kopf eine Erlösung ist. Das ist klasse. Die Atmosphäre war gut, das Publikum hat gut Stimmung gemacht. Dass es zwischendurch Unterbrechungen gab wegen den Läufen, das ist bei Deutschen Meisterschaften einfach so. Aber der Wettkampf hat echt Spaß gemacht. Zwischendrin hatte ich einen Hänger, aber habe mich noch mal rausgeholt und dann PB gestoßen. Ich mache jetzt noch ein paar Wettkämpfe und Meetings und dann geht es Ende August auch schon wieder bei der Bundespolizei weiter und es heißt lernen, lernen, lernen.
Owen Ansah (Hamburger SV)
Sieger 100 Meter
Ich weiß gar nicht so viel von dem Rennen, nur, dass ich vorne weg gerannt bin und im Augenwinkel Joshua Hartmann gesehen habe. Das hat mir noch einmal mehr Power und Push gegeben, zu rennen, zu rennen und dann perfekt an der Ziellinie zu dippen. Ich war so krass im Tunnel, dass ich ab dem Punkt, wo ich rausgelaufen bin, nur Joshua Hartmann im Augenwinkel gesehen habe. Mein Ziel war es heute, mit einer Goldmedaille nach Hause zu gehen. Was die Zeit angeht, da wollte ich bei so einer großen Meisterschaft meine PB angreifen – das ist mir gelungen. Den deutschen Rekord kann mir zwar wieder jemand wegnehmen. Aber dass ich der erste Deutsche bin, der unter zehn Sekunden gerannt ist, das kann mir niemand mehr wegnehmen. Ich bin mega happy.
Joshua Hartmann (ASV Köln)
Zweiter 100 Meter
Für mich war das heute ein sehr gutes Rennen. Ich habe meine persönliche Bestleistung von letzter Woche bestätigt und bin damit sehr zufrieden. Ich freue mich auch sehr für Owen (Ansah), dass er den deutschen Rekord nach so vielen Jahren endlich gebrochen hat. Ich glaube, dass das Mut auf ein paar weitere spannende Wettkämpfe macht – da freue ich mich drauf. Im Rennen selbst habe ich Owen gar nicht so mitbekommen, weil ich in solchen Rennen immer versuche, in meiner Bahn zu bleiben. Im Ziel habe ich dann nur gesehen, dass ich Zweiter war. Ich bin heute in persönlicher Bestleistung Deutscher Vizemeister geworden und bin eigentlich Spezialist über 200 Meter – da kann man schon zufrieden sein, oder?
Gina Lückenkemper (SCC Berlin)
Siegerin 100 Meter
Ich hätte es heute gerne etwas schneller gehabt. Natürlich kann ich mit dem Titel zufrieden sein. Und ich bin wieder unter der Olympia-Norm geblieben. Ich weiß aber auch, dass noch mehr in meinen Beinen steckt. Ich muss es nur noch auf die Bahn bringen. Ich habe seit der EM gut trainiert und bin nicht erholt in das Meisterschaftswochenende gegangen. Wir haben die Wettkämpfe gut vorbereitet. Der ganz große Fokus liegt natürlich auf Paris. Ich freue mich riesig für Lisa-Marie [Kwayie] und Alexandra [Burghardt]. Ich kann mich für die beiden so mitfreuen, weil ich weiß, was sie durchgemacht haben. Alex hatte auch so einen holprigen Start in die Saison. Und jetzt haben beide hier drei so starke Runden gezeigt. Drei Rennen an einem Tag sind nicht ohne. Ich bin sehr gespannt auf die Olympia-Nominierung. Wie mein Training für Paris in den nächsten Wochen aussieht, weiß ich noch gar nicht. Ich bin gespannt, was mein Trainer mit uns vorhat.
Alexandra Burghardt (LG Gendorf Wacker Burghausen)
Zweite 100 Meter
Es war so eine schwierige Saison bisher. Als alle anderen ihre Tempoläufe gemacht haben, habe ich Aqua-Jogging machen müssen. Jetzt hat es endlich die Wendung genommen, die ich mir gewünscht habe. Man unterschätzt das. Wenn man fünf Wochen raus ist, verlernt man ein wenig das Gefühl für die Schnelligkeit. Das kann man auch nicht im Kraftraum simulieren. Es hat gedauert, aber auf den Punkt hat es nun geklappt. Ich bin mir sicher, dass es in den nächsten Wochen noch schneller wird. Für die 200 Meter habe ich jedoch gar keine Grundlage und ich wäre auch mental noch nicht dafür bereit. Der Wermutstropfen ist, dass die B-Norm für den Einzelstart in Paris von 11,22 Sekunden drin gewesen wäre. Aber ich glaube, ich muss jetzt einfach zufrieden sein. Insgesamt bin ich noch nicht wieder da, wo ich sein will. Ich habe noch etwas zu tun. Ich weiß aber auch, dass es bisher nur drei Saisons in meinem Leben gab, in denen ich schneller war, deswegen muss ich zufrieden sein.
Lisa Marie Kwayie (Neuköllner SF)
Dritte 100 Meter
Ich kann es gerade noch gar nicht glauben. Im Ziel habe ich nicht mit der Platzierung gerechnet. Ich habe gedacht "Oh schade, ich habe mich so gut gefühlt". Dann habe ich gesehen, dass ich auf dem dritten Platz eingeblendet wurde. Ich konnte das gar nicht fassen, dass da mein Name steht. Auf Bahn zwei konnte ich das nicht einschätzen. Ich habe nur versucht, mein eigenes Rennen zu machen, und habe nichts vom Rennausgang mitbekommen. Ich fühle mich körperlich nun wieder gut. Das war jetzt aber erst mein zweiter Wettkampf über 100 Meter, deswegen wollte ich gar nicht mit hohen Erwartungen reingehen. Ich bin so happy, dass es jetzt geklappt hat, dass ich zeigen konnte, dass ich wieder da bin. Morgen starte ich noch über die 200 Meter.
Manuel Mordi (Hamburger SV)
Sieger 110 Meter Hürden
Der Vorlauf war hinten raus noch etwas unsauber, da habe ich eine Hürde mitgenommen. Aber das Finale war schon deutlich besser. Auch bin ich da besser aus dem Start rausgekommen. Hinten raus war es natürlich eng, aber da muss ich mir selber auf die Schuter klopfen, dass ich da ruhig geblieben bin und das sauber durchgebracht habe. Ich hatte keine einfachen letzten drei, vier Wochen. Ich hatte mich einfach zu sehr verkopft mit Paris und bin unbewusst einfach nicht ruhig geblieben. Dann bin ich viel unterwegs gewesen und das war dann einfach alles ein bisschen viel auf einmal. Daraus lerne ich und nehme es mit für meine noch bevorstehende Karriere. Deswegen bin ich glücklich, heute wieder so eine Zeit gerannt zu sein und meinen Titel verteidigt zu haben. Deswegen kann ich mit einem guten Abschluss wieder in die Vorbereitung gehen. Ob es für Paris gereicht hat oder nicht, das werden wir sehen.
Tim Eikermann (TSV Bayer 04 Leverkusen)
Zweiter 110 Meter Hürden
Der zweite Platz ärgert mich einfach massiv, vor allem wenn es jetzt am Ende zeitgeich war. Die Chance, heute endlich den ersten Meisterschafttitel zu holen, war da. Aber wenn man zweimal eine 54 hinter dem Komma hat, dann kann man auch nicht sagen, dass das Finale kein gutes Niveau hatte. Von daher kann ich nur happy sein. Ich bin in meinem Leben nur letzte Woche Mittwoch schneller gelaufen. Das jetzt noch mal im DM-Finale zu bestätigen, darüber bin ich super happy. Am Ende ist es ein Meisterschaftsrennen und eine Medaille, daher bin ich zufrieden. Ich laufe super gerne gegen Manuel (Mordi) und das macht super Laune. Wir haben uns in den letzten anderthalb Jahren beide super weiterentwickelt und uns gegenseitig hoch gepusht. ich hoffe, dass das in den kommenden Jahren noch so weitergeht.
Frederik Ruppert (LAV Stadtwerke Tübingen)
Sieger 3.000 Meter Hindernis
Das Rennen heute war mega cool, es war eine tolle Atmosphäre hier. Ich hatte erst Bedenken wegen der Hitze. Aber als ich reinkam, wusste ich sofort, dass es geil wird, weil die halbe Bahn im Schatten liegt. Ich habe das Stadion hier von 2021 in Erinnerung und ich fande es damals hier schon super toll. Schön, diesen Ort jetzt zu so einer tollen Erinnerung gemacht zu haben. Ich wusste, dass ich noch einmal besser in Form bin als in Rom. Ich habe damit geliebäugelt, hinten raus noch einmal richtig schnell zu rennen. Aber als wir bei 2.000 Meter mit 5:42 Minuten durch sind, habe ich nicht mehr gedacht, dass ich unter 8:20 Minuten renne. Dann habe ich einfach gedacht: Augen zu und durch. Und dann war ich super happy. Ich bin zwar für Paris noch nicht offiziell nominiert, aber denke, zu 99,9 Prozent ist das Ding durch. Jetzt geht es nach St. Moritz in die Höhe, um mich dort vorzubereiten und dann zwei Wochen vor dem Start werde ich noch bisschen Zeit zu Hause verbringen. In Paris ist der Vorlauf ein Endlauf und wenn ich weiterkomme, wäre das ein Traum.
Velten Schneider (VfL Sindelfingen)
Zweiter 3.000 Meter Hindernis
Wir wollten heute eine ehrliche Pace anschlagen, weil Niklas (Buchholz) und ich noch über die Weltrangliste Chancen zu Olympia hatten. Deshalb hat unser Kumpel Brian (Weisheit) die ersten 1.000 Meter Tempo gemacht – an dieser Stelle vielen Dank. Danach habe ich 500 Meter Pace gemacht und dann Niklas und dann war das Rennen eh offen. Das hat auch gut geklappt. Wir hätten einen mega letzten Kilometer laufen müssen, um Richtung meiner Bestzeit zu kommen, damit wir wirklich im Ranking Chancen haben. Jetzt dürfte es eigentlich nicht mehr reichen. Aber für mich war die EM ein riesen Erfolg und jetzt hier Vizemeister zu werden, ist mein bestes Ergebnis bei einer Outdoor-DM. Dieses Jahr ist bisher eine bombastische Saison. Jetzt gehe ich noch mal trainieren und dann sehen wir, was noch kommt.
Kristin Pudenz (SC Potsdam)
Siegerin Diskuswurf
Ich hätte mir gewünscht, dass die ganze Saison schon besser läuft, aber letztendlich zählt, dass ich jetzt mit dem Ticket nach Paris ausgestattet bin. Dadurch zählt das auch etwas mehr als der deutsche Meistertitel, obwohl ich mich natürlich auch über den sechsten Titel freue. Ich habe in den letzten Wochen viel mit meinem Trainer und meiner Sportpsychologin Tanja Damaske gesprochen, was ich anders machen könnte. Ich wollte nichts unversucht lassen. Es hat sich ausgezahlt. Technisch ist es diese Saison sehr schwierig. Mit der Weite heute habe ich gar nicht gerechnet, aber die gute Weite von Marike hat mich herausgefordert.
Marike Steinacker (TSV Bayer 04 Leverkusen)
Zweite Diskuswurf
Ich bin ganz solide in den Wettkampf eingestiegen. Ich wollte den Titel eigentlich mit nach Hause nehmen. Das war mein großes Ziel heute. Es ist sehr schade, dass es nicht funktioniert hat, aber ich gönne es Pudi [Kristin Pudenz], weil sie vor den Deutschen Meisterschaften auf dem vierten Rang lag. Aber ich hätte schon gerne gewonnen. ich konnte etwas entspannter in den Wettkampf gehen. Man hat den anderen die Anspannung auf jeden Fall angemerkt. Die Enttäuschung nach der EM zu verdauen, war sehr schwer. Ich bin nicht mehr die Jüngste, vielleicht war es meine letzte EM. Ich hatte die Chance auf eine Medaille. Ich habe da ganz schön dran knabbern müssen. Ich wusste aber auch, dass es jetzt direkt weiter geht. Jetzt geht es im Training wieder gut, ich habe diese Woche eine Bestleistung im Krafttraining gerissen.
Shanice Craft (SV Halle)
Dritte Diskuswurf
Ich stehe so da wie nach der Europameisterschaft in Rom. Ich stehe hier mit sehr viel Unsicherheit. Die Situation um Claudine [Vita] und mich könnte nicht knapper sein. Ich hoffe, dass wir schnell über die Entscheidung um die Tickets nach Paris informiert werden. Für uns bleibt jetzt nur das Abwarten. Die Disken hatten eine gute Höhe, aber der Zug nach vorne hat gefehlt, deswegen sind sie nicht weiter geflogen.
Claudine Vita (SC Neubrandenburg)
Vierte Diskuswurf
Die Stimmung ist so, dass ich gerade gar nicht so viele Worte für den Wettkampf habe. Das war heute einfach Unvermögen. Es ist nun mal so, dass wir viele starke Werferinnen haben und immer eine zuhause bleiben muss. Deswegen war es bei mir heute kein Pech, sondern nur Unvermögen.
Tobias Potye (LG Stadtwerke München)
Sieger Hochsprung
Der Wettkampf war heute zugegebenermaßen nicht so leicht. Schon das Aufwärmen war etwas holprig und dann war es auch ein sehr zäher Wettkampf, muss ich sagen. Ich dachte, dass ich das Ruder am Ende rumreißen kann, aber der Titel war verteidigt und dann war es alleine etwas schwer. Ich bin jetzt dann doch zufrieden und fokussiere mich auf die nächsten Wettkämpfe. Ich habe die Möglichkeit, in den nächsten Wochen noch zwei oder drei hochkarätige Meetings zu springen. Das will ich auch wahrnehmen, damit ich mit einem ordentlichen Feld auch noch einmal eine Herausforderung bekomme, bevor es dann nach Paris geht. Denn da wird es so ganz und gar nicht einfach. Dort will ich definitv ins Finale springen.
Simon Batz (MTG Mannheim)
Sieger Weitsprung
Der Wettkampf heute war eigentlich ganz gut. Der erste Versuch hat mich ein bisschen durcheinander gebracht, weil die Grube nicht ganz zu war. Das war ein bisschen konfus. Aber nach dem Zweiten mit 7,95 Meter war es dann eine gute Serie. Der letzte Versuch war sehr weit, aber leider ungültig. Es war ein guter Wettkampf, auch wenn die Weite hätte ein bisschen besser sein können. Aber ich bin zufrieden. Ich glaube, dass ich noch deutlich weiter springen kann, aber es will nicht immer sein. Zuletzt war es ein bisschen eine Tiefphase und jetzt hoffe ich, dass jetzt wieder ein Hoch kommt. Ich gehe jetzt für drei oder vier Tage etwas raus und gebe dem Körper ein bisschen Ruhe. Und danach mache ich wahrscheinlich noch irgendwo einen Wettkampf. Und wenn mit Paris alles klappt, geht es dann langsam an die Vorbereitung.
Luka Herden (LG Brillux Münster)
Zweiter Weitsprung
An sich bin ich zufrieden. Weil ich habe mal wieder einen zweiten Platz gemacht. Aber es war einfach ein schwieriger Wettkampf. Ich hatte echt Probleme, reinzufrinden. Der erste hat vom Wind her nicht gepasst und ich bin durchgelaufen. Der Zweite war ungültig und da musste ich im Dritten schon etwas auf Sicherheit gehen. Ich weiß nicht, ob es am Wind lag, aber ich hatte extrem viel Unkonstanz im Anlauf und dann war ich nicht so sicher am Brett. Bei jedem Sprung musste ich dann ein bisschen mehr Selbstbewusstsein aufbauen. Am Ende sind es jetzt 7,79 Meter. Das ist okay, aber ich weiß, dass da deutlich mehr ging – vor allem weil ich am Brett so viel liegen lassen habe. Aber zweiter Platz ist ein sehr gutes Ergebnis und damit bin ich zufrieden. Mit der Weite nicht so ganz.
Julian Weber (USC Mainz)
Sieger Speerwurf
Mittags ist jetzt nicht meine Lieblingszeit und es war auch zielich warm. Aber es fühlte sich gut und geschmeidig an. Es hat heute viel Spaß gemacht hier in Braunschweig und es war auch eine gute Serie mit schönen Würfen. Klar hätte ich gern auch noch weiter geworfen, der Ausreißer hat noch gefehlt. Aber das ist auch schierig gerade, wenn man so hart trainiert in der Vorbereitung auf Olympia. Aber es ist ein gutes Zeichen, dass es heute trotzdem so gut funktioniert hat, und stimmt einen optimistisch. Ich fliege jetzt noch einmal nach Paris zum Diamond League Meeting und schnuppere schon mal ein bisschen die olympische Luft. Da freue ich mich drauf. Bei den Olympischen Spielen ist mein Ziel, schön und weit zu werfen. Einfach, dass ich mit den Würfen zufrieden bin und sagen kann, dass es das ist, was ich kann, das will ich erreichen. Und dann wird es auch zu einer Medaille kommen, hoffe ich.
Thomas Röhler (LC Jena)
Zweiter Speerwurf
Deutsche Meisterschaften sind immer ein schönes Event. Ich habe mich gefreut, dass heute um 12 Uhr in der Mittagssonne zur Fußball-EM-Zeit schon so viele Leute da waren und sich Speerwerfen angeguckt haben. ich glaube, das ist ein gutes Zeichen – sicher auch Dank der vielen guten Jahre zuvor. Für mich persönlich ist ein zweiter Platz eine gute Sache. Weiter will man immer und man träumt auch immer von mehr. Aber man kann sich nicht immer alles erfüllen. Insgesamt gehe ich mit einem positiven Gefühl raus. Weil die Saison war besser als alles die Jahre zuvor. Dementsprechend macht es auch wieder Spaß, Speer zu werfen. Und es hat sich richtig angefühlt, hier dabei zu sein und Platz zwei in einem ordentlichen Feld zu belegen. Für Paris drücke ich Julian (Weber) fest die Daumen, dass er sich einen Traum erfüllt. Weil ich weiß, wie es ist. Und es ist sehr schön.
Max Dehning (TSV Bayer 04 Leverkusen)
Dritter Speerwurf
Zufrieden bin ich mit dem Wettkampf heute nicht. Beim Einwerfen war noch alles gut und da sind die Speere auch noch auf eine gute 80 geflogen, weil es aus einem lockeren Anlauf war. Aus dem Anlauf im ersten Wurf habe ich mir dann aber wieder was in den Fuß reingezogen, weil es aus einer schnelleren Geschwindigkeit kommt. Da hatte ich ja die letzten zwei Jahre immer wieder mal Probleme mit. Und wenn du das Stemmbein nicht hinsetzen kannst, dann kannst du oben so viel machen, wie du willst. Da klapppt dann einfach gar nichts. Es ist schade, dass das ausgerechnet bei einer Deutschen Meisterschaft passiert ist – bei meiner ersten bei den Aktiven. Die letzten zwei Jahre war ich ja immer schon verhindert, einmal durchs Pfeifferisches Drüsenfieber und einmal wegen dem Fuß. Heute habe ich es immerhin schon mal hier her geschafft und Platz drei – den Platz nimmt man gern mit. Aber zufrieden bin ich damit nicht. Ich werde jetzt noch ein oder zwei Wettkämpfe machen und dann eine längere Vorbereitung auf Paris machen. Und dann wird alles in den Wettkampf reingelegt, was geht. Ich weiß, dass ich dieses Jahr noch mal eine Mitte 80 werfen kann. Für das nächste Jahr kommt dann noch mal ein Schub nach oben. ich bin jetzt 19 Jahre jung und denke, dass ich relativ viel Zeit habe. Unseren Höhepunkt haben wir mit etwa 26 Jahren. Da habe ich noch gut sieben Jahre Zeit. Ich habe nichts zu verlieren und kann die Großen dieses Jahr noch ein bisschen ärgern und gucken, was geht. Und ein 19-Jähriger bei Olympia, das gibt es im Wurfbereich auch nicht alle Tage.
Johannes Vetter (LG Offenburg)
Sechster Speerwurf
Wir haben uns relativ viel vorgenommen und mit der Olympianorm geliebäugelt. Das Minimalziel war die Kadernorm von 82,50 Meter zu werfen, so dass ich mich in Ruhe operieren lassen kann. Fakt ist, dass seit März feststeht, dass ich den Ellenbogen unbedingt operieren lassen muss. Jetzt könnten viele sagen: Warum hast du es nicht direkt machen lassen? Das wäre vielleicht schlauer gewesen, gar keine Wettkämpfe zu machen. Aber in der Regel weiß ich, dass ich meinen Geist über meinen Körper stellen kann und über mich hinauswachsen kann. Dass ich das heute nicht gezeigt habe, ist schade. Ich hatte jetzt drei, vier Wochen Zeit, um mich auf die Deutschen vorzubereiten. Das waren jetzt drei, vier Wochen, wo wir wirklich intensiv viel, viel geworfen haben. Und das unter vielen Umständen und großen Schmerzen. Den Ellenbogen haben wir zwar relativ gut in den Griff bekommen, aber dann kommen andere Baustellen, weil der Körper es nicht gewohnt ist, in so kurzer Zeit auf so einem sehr hohen Niveau zu trainieren. Das hat er jetzt nach den zwei Jahren voller Verletzungen nicht so gut hinbekommen. Ohne eine Ausrede suchen zu wollen, habe ich mir am Dienstag noch richtig einen in die Schulter reingezogen. Das haben wir auch nicht ganz auskuriert bekommen. Aber das sollen keine Ausreden sein, da bin ich nicht der Typ für, mich da selbst zu bemitleiden. Wir haben heute alles auf eine Karte gesetzt und leider verloren.