Der Weg der U18-Talente zu den U18-Europameisterschaften in Banska Bystrica (Slowakei) führt sie auch über Halle/Saale. So gab es am Abschlusstag der Halleschen Werfertage am Sonntag nochmals einige Normbestätigungen. Für die wertvollsten Leistungen in der Jugend U23 sorgten Aileen Kuhn, Lukas Schober und Steven Richter.
Sie wirft auf konstant hohem Niveau: Clara Hegemann (LG Stadtwerke München) ist im Hammerwurf der Jugend U18 national wie international das Maß der Dinge. In diesem Sommer hatte sie ihr Arbeitsgerät bereits über die Marke von 70 Metern geworfen. Ihre Dominanz setzte sie am zweiten Tag der Werfertage fort: Sie gewann am Sonntag mit starken 69,92 Metern.
„Ich wusste, dass es ein gutes Feld ist. Umso wichtiger war mir die Weite und die Technik“, sagte Clara Hegemann, die über die verpassten 70 Meter nicht allzu sehr enttäuscht war. „Wenn die Weite kommt, dann kommt sie.“ Viel mehr geht es ihr darum, kontinuierlich die Normweite (60,50 m) zu bestätigen. Nova Kienast (SV Preußen Berlin; 65,89 m) und Maria Gröper (LV 90 Erzgebirge; 65,36 m) taten es ihr gleich und bestätigten den erforderlichen Richtwert. In der männlichen Konkurrenz siegte Max Baier (TV Fränkisch-Crumbach; 66,59 m) knapp vor André Rommel (SC Berlin), der nur zwei Zentimeter hinter ihm lag.
Immer besser in Schwung kommt Oskar Nauck (LV 90 Erzgebirge) mit dem U18-Speer: Er steigerte seine Jahresbestleistung auf 73,56 Meter. „Mit meinem Wettkampf bin ich sehr zufrieden. Die Saison läuft momentan echt gut. Im Vorjahr galt es mit dem 700-Gramm-Speer mehr reinzukommen, da hatte ich richtig Probleme Alles was ich erreichen wollte, habe ich schon erreicht. Jetzt fehlt nur noch die DM mit dem ersten oder zweiten Platz, um damit an der EM teilzunehmen“, sagte Oskar Nauck sichtlich zufrieden. Als Dritte und damit beste deutsche U18-Werferin beendete Melina Sophie Philipp (TSV Bayer 04 Leverkusen) mit 45,72 Metern die Konkurrenz.
Emily Scherf mit drei internationalen Normen
Die EM-Norm ist in Reichweite für Matti Sosna (TSG Bergedorf): Für die U18-Diskuswerfer steht die Norm bei 55,00 Metern. Mit persönlicher Bestleistung von 54,54 Metern näherte sich der jüngere Bruder von Mika Sosna dieser Marke immer mehr an. 44,00 Meter ist der Richtwert für die weibliche U18. Ihre nationale Spitzenposition verteidigte Nadjela Wepiwe (TSG Wehrheim), die sich im sechsten Versuch der Marke von 50 Metern weiter annäherte. Sie steigerte ihre persönliche Bestmarke auf 49,94 Meter. Dahinter wusste Emily Scherf (SC Neubrandenburg) als Dritte mit persönlicher Steigerung auf 47,13 Meter zu überzeugen.
Die nächste Bestmarke ließ sie dann mit der 3-Kilo-Kugel folgen: Emily Scherf steigerte sich auf 16,68 Meter und blieb damit deutlich über der EM-Norm (15,50 m). Es war zugleich ihre dritte internationale Norm. In der höheren Altersklasse wuchtete sie die ein Kilo schwerere Eisenkugel schon auf 15,48 Meter und erfüllte den Richtwert für die U20-Weltmeisterschaften in Lima (Peru; 26. bis 31. August). Zweimal stieß Simon Kunkel (USC Mainz) die Kugel über 18 Meter, sein weitester Versuch wurde mit 18,04 Metern vermessen, womit er die U18-EM-Norm (18,00 m) bestätigte.
Die U23-Talente setzten den Schlusspunkt unter die 49. Auflage der Halleschen Wefertage. Für eine der wertvollsten Leistungen sorgte Hammerwerferin Aileen Kuhn (LAZ Ludwigsburg), die mit 67,90 Meter den zweiten Platz belegte. Lediglich die Schwedin Thea Löfmann, die am Vortag einen neuen Landesrekord von 73,31 Metern aufgestellt hatte, warf mit 70,08 Metern weiter. In der männlichen Konkurrenz holte sich Torben Schaper (VfL Eintracht Frankfurt) mit einem Wurf im sechsten Versuch auf 70,86 Meter den Sieg.
Doppel-Pensum erfolgreich gemeistert
Zwei Tage, zwei Wettkämpfe: In seinem ersten U23-Jahr befindet sich Lukas Schober (SG Freital-Weißig 1861). Am ersten Tag wuchtete er die 7,26-Kilo-Kugel auf 18,95 Meter, am Folgetag ließ er einen Sieg mit 19,09 Metern folgen. „Gestern bin ich nur sehr schwer in den Wettkampf reingekommen, heute ging es gleich auf Anhieb besser und konnte mich bereits im zweiten Durchgang auf eine sehr humane Weite steigern“, sagte Lukas Schober.
Er hatte bis zum letzten Versuch mit 18,85 Metern die Führung inne, ehe Tizian Lauria (VfL Sindelfingen) mit 18,91 Metern an ihm vorbeizog. Der Konter von Lukas Schober folgte auf starke 19,09 Meter. „Ich bin super zufrieden. Ich war vor zwei Wochen noch ein bisschen verletzt am Strecker, musste deswegen auch viel aussetzen und habe mich jetzt wieder herangekämpft an meine Weite vom Winter.“
Das Doppel-Pensum absolvierte ebenso Steven Richter (LV 90 Erzgebirge). Allerdings im Diskusring, wo er am Vortag mit 61,21 Metern das Finale der besten Acht noch verpasst hatte. Tags drauf lief es um einiges besser, er steigerte sich auf 63,87 Meter und gewann die Konkurrenz. Im nächsten Jahr wartet dann das große Jubiläum, wenn sich die Werferfamilie zum 50. Mal in der Saalestadt trifft.
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